Uefa in ErklärungsnotVor Gruppen-Finale bei EM: Empörung über Türkei-Aktion – „Inakzeptabel“

Die Spieler der Türkei am 22. Juni 2024 beim EM-Spiel gegen Portugal nach einem Gegentor.

Die Spieler der Türkei am 22. Juni 2024 beim EM-Spiel gegen Portugal. Am 26. Juni steht das Gruppen-Finale gegen Tschechien an.

Die Uefa bewirbt das Turnier als nachhaltigste EM der Geschichte. Die türkische Nationalelf reist nun aus Hannover nach Hamburg – mit dem Flieger. Umweltschützer kritisieren das scharf.

Scharfe Kritik für die türkische Nationalmannschaft! Die Anreise per Flugzeug zum letzten Gruppenspiel bei der EM 2024 wurde heiß diskutiert.

Die Türkei war vor ihrem 2:1-Sieg gegen Tschechien am Mittwoch (26. Juni 2024) mit einem Charterflugzeug von Hannover nach Hamburg gereist. Die beiden Städte trennen gerade mal 150 Kilometer. Die Europäische Fußball-Union Uefa hatte das Turnier als die nachhaltigste EM aller Zeiten ausgerufen, gerät bei derartigen Aktionen entsprechend in Erklärungsnot.

Scharfe Kritik für Türkei-Kursstrecke per Flugzeug

„Das ist völlig unsinnig und unnötig“, kritisierte Werner Reh, Verkehrsreferent beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), den Kurzflug. Die CO2-Bilanz sei 10- bis 20-mal schlechter als eine Fahrt mit der Bahn, sagte Reh. Er könne sich nicht erklären, warum die Verantwortlichen für diese kurze Distanz den Flieger gewählt haben.

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René Schwartz, Sprecher der Bürgerinitiative für die Reduzierung der Belastungen des Luftverkehrs in Hamburg und Schleswig-Holstein (BAW), bezeichnete den Flug als „absolut inakzeptabel“. Mit der Deutschen Bahn dauert die Fahrt per ICE etwa 75 Minuten.

In Hamburg dürfe man nicht mal mit einem Elektroauto ans Stadion heranfahren, damit die Fans die öffentlichen Verkehrsmittel nutzten, schilderte Schwartz. Es gebe eine Bannmeile für Autos rund um die Spielstätte. Gerade deshalb sei es so absurd, dass die türkische Mannschaft mit dem Flugzeug zum Spiel anreist.

„Auch die Nationen müssen während des Turniers mehr in die Pflicht genommen werden“, forderte Schwartz. Es könne nicht sein, dass es einen so großen Anforderungskatalog in Sachen Nachhaltigkeit für die Städte gebe, wenn Nationalmannschaften auf so eine kurze Distanz den Flieger nehmen könnten. (dpa)