Herzens-Verein Hertha BSC spielt, aber Klub-Legende Pal Dardai verlässt schon zur Halbzeit das Stadion.
Aus gutem GrundEx-Bundesliga-Trainer verlässt schon zur Halbzeit das Stadion
von Béla Csányi (bc)
Das Stadion beim Spiel des Lieblings-Vereins schon zur Halbzeit verlassen? Für ein solches Fußball-Tabu braucht es in der Regel einen guten Grund, gerade als Klub-Legende.
Gut für den früheren Bundesliga-Trainer Pal Dardai (48), dass er seine Tages-Gestaltung am Samstag (23. November 2024) guten Gewissens rechtfertigen kann.
Pal Dardai schaut nur eine Halbzeit Hertha - Ulm
Am Samstag saß er pünktlich auf der Tribüne, als Hertha BSC in der 2. Bundesliga den SSV Ulm empfing (2:2). Dardai stand als Spieler 373 Mal für die Berliner auf dem Platz, trainierte die Hertha noch in der vergangenen Saison. Dann trennten sich die Wege – vorübergehend.
Als Zuschauer ist der Ungar dennoch immer wieder dabei und bei den Fans gern gesehen. Doch am Samstag war für ihn schon nach den ersten 45 Minuten beim Stand von 1:1 Schluss.
Dardai hatte diesmal eine volle Agenda. Und dafür dürften auch die Fans in Berlin Verständnis haben. Schließlich wollte er um 15.30 Uhr pünktlich im nächsten Stadion sitzen – der Volkswagen-Arena in Wolfsburg. Dort stand sein Sohn Bence (18) in der Startelf der Gastgeber, für die es dann auch noch gegen Hertha-Rivale Union Berlin ging.
„Berlin ist blau-weiß“, schickte Bence ganz im Sinne seines Vaters eine Kampfansage nach Köpenick, als Sky ihn vor dem Spiel für ein kurzes Interview nach der Ankunft im Spielertunnel abfing.
Persönlich wollte der jüngste von insgesamt drei Dardai-Söhnen seinen positiven Trend fortsetzen, nachdem ihm vor der Länderspielpause der erste Bundesliga-Treffer gelungen war.
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Kurios: Auf einen Schlag bekam Papa Dardai so am Samstag alle drei Sprösslinge zu Gesicht. Abwehrspieler Marton (22) stand bei Hertha gegen Ulm in der Startelf, Palko (25) wurde schon in der 32. Minute eingewechselt und durfte damit immerhin eine Viertelstunde lang unter den aufmerksamen Augen seines Vaters vorspielen.
Bis zum Sommer hatte auch Bence noch in Berlin unter Vertrag gestanden, zeitweise liefen in der vergangenen Saison damit alle drei Söhne gleichzeitig unter ihrem Vater in der 2. Bundesliga auf. Derart komfortabel fällt das Familien-Scouting im vorübergehenden Trainer-Ruhestand für Pal Dardai jetzt allerdings nicht mehr aus.