Werder wehrt sich gegen Hass im Netz und verteidigt seine Spielerin. Auf Social Media wurde die israelische Kickerin Sharon Beck heftig angefeindet. Bremen veröffentlichte die Nachricht kurzerhand unzensiert.
Ex-FC-Spielerin heftig angefeindetKlub veröffentlicht widerliche Hassbotschaft – Polizei eingeschaltet
Hass-Kommentare im Netz: Ein nicht abklingen wollendes Thema, was auch vor dem Fußball keinen Halt macht. Werder Bremen will das nicht einfach hinnehmen und veröffentlicht nun einen üblen Beitrag.
Werder-Spielerin Sharon Beck (29) hatte eine widerliche Nachricht via Social Media erreicht. Der Grund: Weil Beck Israelin ist.
Sharon Beck spielte bis zu diesem Sommer beim 1. FC Köln
„Ey Nutte, hab gerade bei FIFA gesehen, dass du Israeli bist“, beginnt die Nachricht bereits überaus herablassend. Weiter schreibt der User, dessen Namen Werder Bremen unzensiert veröffentlicht hat: „Ich hoffe, du und deine Familie sterben aus und deinen Kindern wünsche ich eine Behinderung für ihr ganzes Leben.“
Auf diese abscheuliche Nachricht reagierte Werder prompt und schrieb: „Wir verurteilen solche Nachrichten auf das Schärfste. Hass, Drohungen und Beleidigungen haben bei uns keinen Platz. Sharon, wir stehen fest an deiner Seite.“
Den Post veröffentlichten die Bremer auf ihren Klub-eigenen Social-Media-Plattformen. Beim Kurznachrichtendienst X versahen sie den Beitrag zusätzlich mit den Worten: „Lasst den Scheiß!“
Offenbar steht der Bundesligist auch schon mit der Polizei in Kontakt. Bei X fragte sich ein User: „Da übernehmt ihr sicher?“, und markierte die Polizei Bremen. Diese antwortete: „Wir stehen diesbezüglich mit Werder Bremen im Austausch.“
Sharon Beck ist die Tochter einer Deutschen und eines Israelis. Geboren ist sie in Tönisvorst bei Krefeld und debütierte bereits mit 16 Jahren für die SGS Essen in der Bundesliga. Seither spielte sie unter anderem bei Bundesligisten wie Leverkusen, Hoffenheim oder Freiburg. Zuletzt kickte sie für den 1. FC Köln – erst in diesem Sommer folgte der Wechsel an die Weser.
Ihre Nationalmannschafts-Karriere begann sie bei den Juniorinnen des DFB. Da sie dort aber im weiteren Verlauf nicht zum Einsatz kam, entschied sie sich 2018 dazu, für die israelische Nationalmannschaft aufzulaufen, was ihre doppelte Staatsbürgerschaft möglich macht.