„Die Spieler lesen das“Hamann wird bei seinem Meister-Tipp deutlich – und übt harsche Kritik

Dietmar Hamann lacht bei einem Interview.

Der Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann, hier am 15. September 2016, tippt im Meisterkampf auf den BVB..

Bayern oder Dortmund – das Titelrennen ist spannend wie lange nicht. Dietmar Hamann hat im Meisterkampf einen klaren Favoriten.

Wer wird deutscher Meister? Dietmar Hamann hat dazu eine klare Meinung. Bei seiner Prognose hält sich der TV-Experte auch mit Kritik nicht zurück.

„Wenn der BVB seine beiden letzten Spiele gewinnt, werden sie deutscher Meister. Davon bin ich überzeugt“, schrieb der 49-Jährige in seiner Kolumne für den Fernsehsender Sky: „Ich sehe den BVB als Meister.“

Hamann mit deutlicher Kritik an Tuchel: „Kläglich gescheitert“

Hamann ist beeindruckt von der aktuellen Nervenstärke des Tabellenzweiten. „Die Bayern haben gesehen, wie souverän die Dortmunder trotz des Drucks in den letzten beiden Wochen nachgezogen sind und nach ein paar Minuten die Spiele bereits mit drei Toren für sich entschieden hatten“, schrieb Hamann: „Das macht etwas mit dem FC Bayern.“ Zwei Spieltage vor Saisonende führen die Bayern die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung vor dem BVB an.

Sollten die Münchner die Meisterschaft und damit die letzte Titelchance verspielen, „ist Tuchel in der Problemanalyse auch vorne mit dabei“, sagte Hamann über den seit Ende März verantwortlichen Bayern-Trainer Thomas Tuchel (49): „Er hatte gute zwei Monate Zeit, ist kläglich aus zwei Pokalwettbewerben im Viertelfinale ausgeschieden und sollte doch wenigstens diesen einen sehr wichtigen Titel für den Verein einfahren.“

Damit nicht genug der Hamann-Kritik an Tuchel. „Verwirrt haben mich ehrlich gesagt vor allem seine Aussagen. Erst schockverliebt, dann wieder ratlos und irritiert“, schrieb Hamann.

Nach der 0:3-Hinspiel-Niederlage in der Champions League bei Manchester City hatte Tuchel zur Überraschung vieler von seiner Mannschaft in den höchsten Tönen geschwärmt und sich als „schockverliebt“ in sein Team bezeichnet. Als die Bayern 1:3 nach dem Aus in der Königklasse beim FSV Mainz 05 verloren, wirkte er ratlos, sagte: „Wir müssen eine Niederlage mit drei Gegentoren erklären. Ich weiß nicht wie.“

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Hamann: „Aussagen eines Bayern-Trainers sind wichtig und haben auch eine Wirkung auf die Spieler in Sachen Glaubwürdigkeit. Ich kann mich nicht innerhalb von ein paar Tagen verlieben und dann wieder total ratlos sein. Die Spieler lesen das und bekommen es mit.“

Eine Niederlage im Titelrennen könnte für den Rekordmeister aber auch etwas Positives bedeuten, meinte der frühere Bayern-Profi. „Denn dann gibt es nichts schönzureden und wirklich jeder Stein wird umgedreht. Am Ende entsteht daraus meistens etwas richtig Gutes.“ (dpa/are)