Joshua Kimmich könnte den FC Bayern im Sommer ablösefrei verlassen, für einen Nachfolger müssten die Münchner ordentlich Geld in die Hand geben. Welche Stars kämen dafür infrage?
Alternativen nach Kimmich-KnallSpekulationen um Bayern-Aus: Diese Stars könnten den DFB-Kapitän ersetzen
von Béla Csányi (bc)
Wie geht es beim FC Bayern weiter nach dem Kimmich-Knall? Dass DFB-Kapitän Joshua Kimmich (30) aktuell kein Angebot mehr für die Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrages vorliegen hat, lässt die Spekulationen um eine Trennung im Sommer hochkochen.
Die Bayern-Bosse haben im Poker um eine weitere Zusammenarbeit vorerst die Geduld verloren, endgültig ist der Abschied des Mittelfeldspielers damit aber noch nicht. Dennoch ist es aus Sicht der Münchner höchste Zeit, sich nach möglichen Nachfolgern umzuschauen.
Kimmich-Abgang beim FC Bayern? Diese Stars könnten ihn beerben
Klar ist: Auch wenn Kimmich vor der Saison durchaus hätte gehen können und davor zum Teil deutlich in der Kritik stand, war der flexibel einsetzbare Musterprofi über viele Jahre ein fester Bestandteil des Münchner Starensembles und an vielen Titeln maßgeblich beteiligt. In diesem Jahr ist er außerdem wieder erstarkt und unumstrittener Leistungsträger.
Entsprechend sollte der Ersatz auch aus dem obersten Regal kommen und die große Lücke im zentralen Mittelfeld umgehend wieder ausfüllen können – sofern die Münchner nicht auf Aleksandar Pavlovic (20) als vielversprechenden internen Kronprinzen bauen. Ein Überblick über mögliche Alternativen:
- Martín Zubimendi (26/Real Sociedad): Der Spanier ist schon seit langer Zeit ein Kandidat in München, Gespräche und Treffen soll es in der Vergangenheit auch schon gegeben haben. Der spanische Nationalspieler wäre definitiv kein Schnäppchen und wird auch international umworben. So soll der FC Arsenal aktuell in der Pole Position sein. Kommt die Kimmich-Entscheidung für einen erneuten Anlauf bei Zubimendi daher womöglich zu spät?
- Pablo Barrios (21/Atlético Madrid): Der spanische Neu-Nationalspieler gilt als Senkrechtstarter und ist entsprechend begehrt, auch hier soll mit dem FC Chelsea Konkurrenz aus London lauern. „Sport Bild“ brachte die Bayern zuletzt als Interessenten ins Gespräch, zumal Atlético sich bislang mit keinem Verein auf konkrete Verhandlungen eingelassen hat. Sollte der FCB sein Werben intensivieren, könnte der bissige Heißsporn durchaus ein mögliches Transfer-Ziel werden.
- Eduardo Camavinga (22/Real Madrid): Noch immer jung, mit 168 Pflichtspielen für Real Madrid aber schon extrem erfahren: Der französische Nationalspieler bringt auch über seine sportlichen Qualitäten hinaus das Rüstzeug für Europas Elite mit, könnte bei den Bayern daher direkt einschlagen. Auch seine Flexibilität mit mehreren möglichen Positionen macht ihn interessant. Dass er in dieser Spielzeit mit vielen Verletzungen zu kämpfen hat, dürfte allerdings nur leicht auf den möglichen Kaufpreis drücken, der sich noch immer im hohen zweistelligen Millionenbereich einpendeln würde.
- Angelo Stiller (23/VfB Stuttgart): Unter den möglichen deutschen Kandidaten wäre er einer der vielversprechendsten. Stiller stammt aus der Jugend der Bayern, wurde später allerdings verkannt und reifte so in Stuttgart zum Nationalspieler, der in der Bundesliga zu den Besten auf seiner Position gehört. Im Vergleich zu den Kandidaten aus Spanien wäre er preislich deutlich erschwinglicher.
- Frenkie de Jong (27/FC Barcelona): Der Niederländer war in der Vergangenheit immer wieder mal Gesprächsthema an der Säbener Straße, die Bosse dürften sich mit ihm als Kimmich-Erben durchaus anfreunden können. Sein Profil würde die in aller Regel mit viel Ballbesitz operierenden Bayern jedenfalls optimal ergänzen. Während Kimmich allerdings als praktisch unzerstörbar gilt und kaum mal verletzt fehlt, plagte sich de Jong schon öfter mit hartnäckigen Verletzungen herum.
- Hakan Calhanoglu (31/Inter Mailand): Der einzige Kandidat in der Altersklasse 30+, in die zuletzt auch Kimmich vorgestoßen war. Der frühere Bundesliga-Profi bringt starke strategische Fähigkeiten und überragende Standards mit, hinzu käme die gewaltige Erfahrung. Allerdings wäre der bei Inter praktisch unersetzliche Kapitän der türkischen Nationalmannschaft für sein Alter kein Schnäppchen. Er würde neben den geschätzten 30 bis 40 Millionen Euro Ablöse auch noch ein stolzes Gehalt kassieren – und für seinen wohl letzten großen Vertrag womöglich auch eine längere Laufzeit fordern, als es den Bayern-Bossen lieb ist.
- Bruno Guimaraes (27/Newcastle United): Seine Qualitäten würden den Brasilianer zu einem idealen Kimmich-Nachfolger machen, preislich wäre eine Verpflichtung des auch von Manchester City umworbenen Nationalspielers aber kaum darstellbar.
- Nicolò Barella (28/Inter Mailand): Der Mittelfeld-Partner von Calhanoglu würde reichlich Aggressivität ins Münchner Spiel bringen, kann aber auch bestens mit dem Ball umgehen. Um den seit 2019 bei Inter spielenden Italiener im letzten Karriere-Drittel noch einmal wegzulocken, müssten die Bayern tief in die Tasche greifen. Dieser Schritt würde wohl leichter fallen, wäre Barella ein, zwei Jahre jünger.
Die Gedankenspiele in der Münchner Chefetage dürften bei der namhaften Auswahl bereits ins Rollen gekommen sein, zumal auch eine Rückkehr an den Verhandlungstisch mit Kimmich weiter denkbar ist. An möglichen Nachfolgern im Falle eines endgültigen Gesprächs-Abbruchs mangelt es nicht, zum Schnäppchen-Tarif würden diese Stars aber allesamt nicht in München aufschlagen.