Keine Dusel-BayernLeverkusen ärgert den Rekordmeister – Thomas Müller klagt über Strafstoß

Bayerns Harry Kane breitet die Arme aus.

Bayern Münchens Harry Kane beim Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen am 15. September 2023.

Spitzenspiel in München: Am Freitagabend traf der FC Bayern München zu Hause auf Tabellenführer Bayer Leverkusen. Besonders die Schlussphase war von Dramatik geprägt.

Traumtor, Abseitstreffer, strittiger Foulelfmeter: Die Partie zwischen dem FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen am Freitagabend (15. September 2023) hatte einiges zu bieten! Richtig rasant wurde es vor allem in den letzten Minuten des Bundesliga-Krachers.

Der deutsche Rekordmeister musste sich in einem abwechslungsreichen und hart umkämpften Topspiel der Fußball-Bundesliga gegen die Werkself mit einem 2:2 (1:1) begnügen und bleibt hinter dem Team von Xabi Alonso punktgleich erst einmal Zweiter.

FC Bayern: Spätes Gegentor verhindert Heimsieg gegen Leverkusen

Superstar Harry Kane gelang bereits in der 7. Minute die Führung. Es war bereits der vierte Saisontreffer des 100-Millionen-Einkaufs. Alejandro Grimaldo glich mit einem Traum-Freistoß in der 24. Minute für die bis dahin deutlich unterlegene Werkself aus. Nach Leon Goretzkas spätem Treffer (86.) sahen die Bayern wie der Sieger aus, doch der eingewechselte Exequiel Palacios (90.+4) glich per Foulelfmeter aus. Er hatte bereits zweimal im März, als die Münchner in Leverkusen gastierten, vom Punkt gegen die Bayern getroffen.

Bayerns Thomas Müller war mit dem Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit sehr unzufrieden. „Was machen wir da?“, fragte Müller, der die Entscheidung von Schiedsrichter Daniel Schlager nach dessen Video-Überprüfung nicht verstehen konnte, beim Sender DAZN. Bayerns Alphonso Davies war in der besagten Szene von hinten in Jonas Hofmann gerannt. „Wir spielen immer noch einen Kontaktsport“, meckerte Müller: „Klar, kannst du pfeifen, du findest schon Argumente dafür, aber er ist sehr soft.“

Die Münchner hätten sich in ihren mintgrünen Wiesn-Trikots einen besseren Start in die Wochen der Wahrheit gewünscht. Am Mittwoch startet die Champions-League-Mission gegen Manchester United. Leverkusen geht dagegen mit Selbstvertrauen in seine weiteren Aufgaben inklusive Europa League.

Bayern München: Joshua Kimmich steht in der Startelf

Die Bayern konnten Vize-Kapitän Joshua Kimmich einsetzen. Kimmich hatte wegen muskulärer Probleme auf das Länderspiel gegen Frankreich (2:1) am Dienstag noch verzichten müssen. „Wir haben ganz lange abgewägt, er schaut, wie er durchkommt“, sagte Tuchel unmittelbar vor dem Anpfiff bei DAZN. Dafür fiel kurzfristig der angeschlagene Kingsley Coman aus.

Die Bayern begannen entschlossen. Konrad Laimer, der Rechtsverteidiger spielte, hatte die erste Chance (3.). Nach Eckball von Leroy Sane und unglücklicher Kopfballverlängerung durch Edmond Tapsoba gelang Kane per Kopf das frühe 1:0. Sane hatte kurz darauf sogar das 2:0 auf dem Fuß. Der Rekordmeister hatte gegen unsichere Leverkusener alles im Griff. So schien es.

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Doch Bayer 04 kam Mitte der ersten Hälfte besser ins Spiel. Min-Jae Kim blockte einen Schuss von Bayer-Torjäger Victor Boniface gerade noch ab. Der Ausgleich war dann umstritten: Thomas Müller sollte Florian Wirtz gefoult haben, Tuchel erhielt wegen Protesten sogar Gelb. Grimaldo war es egal, er zirkelte den Ball ins Kreuzeck.

Die Bayern wirkten kurz geschockt. Der wuchtige Boniface hätte die Gäste in dieser Phase mehrmals sogar in Führung bringen können. Aber auch die Münchner hatten in einem nun abwechslungsreichen Spiel vor der Pause noch einige brandgefährliche Offensivmomente: Doch Müller, Serge Gnabry, Sane und Leon Goretzka scheiterten, Lukas Hradecky parierte glänzend.

Es blieb nach dem Wechsel ein offenes Duell auf Augenhöhe - mit einem frühen Aufreger durch Boniface: Der Nigerianer sah, dass Bayern-Keeper Sven Ulreich zu weit vor dem Tor stand, sein Schuss von der Mittellinie verfehlte das Ziel aber um Zentimeter. Die Bayern taten sich schwer, Lücken zu finden – bis Kane völlig frei am erneut starken Hradecky scheiterte (57.).

Tuchel brachte nach gut einer Stunde Jamal Musiala nach wochenlanger Pause wegen eines Muskelfaserrisses. Müller ging, wie auch der schwache Kimmich, der sichtbar nicht voll auf der Höhe war. Auch Mathys Tel sollte die Bayern-Offensive noch beleben. Leverkusen blieb jedoch standhaft, weil den bemühten Münchnern auch die Ideen fehlten. Dafür hatten sie Glück, als Wirtz nur den Pfosten traf (78.). (sid/dpa)