Tod von Mahsa Amini (†22)Ex-Bayern-Profi Karimi unterstützt Iran-Proteste – Armee fordert Verhaftung

Ali Karimi sitzt beim Champions-League-Spiel des FC Bayern München in Madrid auf der Bank.

Ali Karimi, hier beim Champions-League-Spiel des FC Bayern München am 20. Februar 2007 bei Real Madrid, solidarisiert sich mit den Protestlern in seinem Heimatland Iran.

Der ehemalige Bundesliga-Profi Ali Karimi solidarisiert sich nach dem Tod der jungen Iranerin Mahsa Amini mit den Protesten in seiner Heimat. Jetzt fordert die Regierungs-Garde seine Verhaftung.

Ihr trauriges Schicksal erschüttert die ganze Welt: Vor einer Woche, am 16. September 2022, verstarb die junge Iranerin Mahsa Amini (†22) nach einer Festnahme. Seitdem herrscht Aufruhr im Land, bei den anhaltenden Protesten gab es zahlreiche weitere Todesopfer.

Auch prominente Iraner solidarisieren sich offen mit den Demonstrantinnen und Demonstranten, unter anderem der ehemalige Bundesliga-Profi Ali Karimi (43), der zwischen 2005 und 2007 für den FC Bayern München 42 Partien absolvierte und mit dem Klub 2006 das Double holte. 2011 folgte noch ein kurzes Intermezzo beim FC Schalke 04 (zwei Spiele).

Ali Karimi: Ex-Bundesliga-Profi solidarisiert sich mit Protesten im Iran

„Hab keine Angst vor starken Frauen. Vielleicht kommt der Tag, an dem sie deine einzige Armee sind“, schrieb Asiens Fußballer des Jahres 2004 unter anderem auf Twitter. In den vergangenen Tagen veröffentlichte der Ex-Bundesliga-Profi, der mittlerweile als Berater des Erstliga-Klubs Kheybar FC tätig ist, zudem weitere regierungskritische Beiträge in den sozialen Netzwerken.

Und die werden natürlich auch von den Hardlinern in der iranischen Regierung registriert. Seit Tagen gehen die Polizei und die Nationalgarde mit aller Härte gegen die Protestler vor. Und sie fordern nun auch Karimis Verhaftung!

Einem Bericht des Portals „Cedarnews“ zufolge hat die Revolutionsgarde, die zusammen mit der regulären Armee die Streitkräfte des Irans bilden, Karimis Verhaftung verlangt. Bis vor Kurzem war die Foto-Plattform Instagram noch eines der wenigen sozialen Internet-Netzwerke, welches im Iran verfügbar war. Dort postete Karimi regierungskritische Slogans. Im Zuge der Proteste ist nun aber auch Instagram im Iran eingeschränkt worden.

Wo sich Karimi derzeit aufhält, ist unklar. Doch eines ist Fakt: Die iranische Regierung will mit aller Macht und Härte gegen jegliche Kritik vorgehen. Das bedeutet im Zweifelsfall: Lebensgefahr für jeden, der sich gegen das Regime stellt. (kos)