In der Champions League ist für den FC Bayern die direkte Qualifikation für die K.o.-Phase nach dem 0:3 bei Feyenoord Rotterdam kaum noch möglich, der deutsche Rekordmeister muss sehr wahrscheinlich in die Play-offs. Doch schon am Samstag (25. Januar 2025) hat die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany die Chance, sich in der Bundesliga den Frust von der Seele zu schießen.

Ab 15.30 Uhr spielen die Bayern beim SC Freiburg. Ein Sieg ist Pflicht, Meister Bayer Leverkusen sitzt dem Rekordmeister im Nacken, könnte bei einem Patzer der Bayern und einem gleichzeitigen Sieg in Leipzig auf ein Pünktchen in der Tabelle herankommen.

Joshua Kimmich schlägt Alarm

Zwar waren die Bayern in Rotterdam über weite Strecken überlegen, gingen aber fahrlässig mit den eigenen Chancen um und leisteten sich haarsträubende individuelle Fehler in der Abwehr. Fakt ist: So wird es nichts mit dem Finale Dahoam 2.0. im Mai in München. Und auch die Meisterschaft wackelt angesichts solcher Aussetzer vorne und hinten.

Joshua Kimmich (29) gab nach dem 0:3 angefressen zu, dass die Bayern derzeit kein Top-Team seien. Ex-Bayern-Star Markus Babbel (52), zuletzt einer der Hauptdarsteller in der ZDF-Doku „FC Hollywood“, die sich um die Skandale und Aufreger des FC Bayern in den 90er Jahren dreht, gibt dem Kapitän der deutschen Nationalmannschaft recht.

Im Interview mit ran.de sagte der Europameister von 1996: „Das kann man so sehen. Wenn man sich nur die Champions League anschaut, dann sind die Bayern noch etwas entfernt von einer Spitzenmannschaft. Allerdings sind auch viele andere Teams im Mittelfeld der Tabelle dabei, die sicherlich einen anderen Anspruch haben. Manchester City zum Beispiel könnte sogar schon vorzeitig ausscheiden. Ich behaupte nach wie vor, der FC Bayern hat eine brutale Qualität. Nicht viele Mannschaften sind in meinen Augen besser aufgestellt. Und trotzdem müssen sie die Probleme in den Griff kriegen.“

Für Babbel liegt das Hauptproblem der Bayern in der Defensive: „Gefühlt sind die Tore gegen Bayern extrem einfach zu erzielen. Da reicht oft ein langer Ball und die Absicherung ist dann auch nicht da. Der FC Bayern schafft es nicht, die Null zu halten und bekommt in der Champions League einfach zu viele Gegentore. Sie lassen auch in meinen Augen viel zu viele Chancen zu, und Fehler werden auf dem Niveau eiskalt bestraft. Wie etwa Guerreiro beim zweiten Tor, wo er sich im Zweikampf einfach amateurhaft verhält. Und dann scheppert es halt. Wenn dir das einmal zu oft passiert, bist du in den K.o.-Spielen raus – so wie im DFB-Pokal.“

Markus Babbel: „Ich muss mir als Vincent Kompany auch mal etwas anderes einfallen lassen ...“

Doch Babbel nimmt nicht nur die Bayern-Profis in die Pflicht, wer schießt auch gegen Trainer Vincent Kompany (38): „Dabei wusste man vorher schon, wie Feyenoord gegen sie spielen wird. Aber ich muss mir als Vincent Kompany auch mal etwas anderes einfallen lassen, um mehr Stabilität hinzubekommen. Das ist im Moment eben noch nicht gegeben.“

Unter Kompany, der im Sommer seinen Dienst an der Säbener Straße antrat, stehen die Bayern in der Bundesliga nach Platz drei in der Vor-Saison endlich wieder auf dem ersten Rang. Doch das frühe Aus im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen und die Auswärtsschwäche in der Champions (Niederlagen in Barcelona und Rotterdam) entsprechen nicht den Ansprüchen des FC Bayern.