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Droht ein Trainer-Fehlgriff?Experte kritisiert Bayern-Kandidat Rangnick: „Hat nie etwas gewonnen“

Ralf Rangnick ist offenbar der Auserwählte für den Trainerposten beim FC Bayern. Der aktuelle Nationalcoach Österreichs als Top-Kandidat sorgt aber nicht überall für Begeisterung.

von Béla Csányi  (bc)

Auch nach rund 40 Jahren Trainerkarriere scheiden sich an Ralf Rangnick weiter die Geister. Die einen adeln den erfahrenen Coach als Visionär, der bei zahlreichen Vereinen am Aufbau entscheidender Strukturen maßgeblich beteiligt war. Die anderen halten den aktuellen österreichischen Nationaltrainer für überschätzt.

Fakt ist: Obwohl Superstar Cristiano Ronaldo (38) einst schimpfte, dass sein deutscher Coach bei Manchester United „nicht einmal ein Trainer“ gewesen sei, gilt Rangnick inzwischen als heißester Kandidat auf den Trainerposten beim FC Bayern. Doch auch von dieser Konstellation sind ganz offensichtlich längst nicht alle überzeugt.

Fehlende Titel ein Problem bei Bayern-Kandidat Ralf Rangnick?

Deutlich wurde das am Mittwoch (24. April 2024), als RTL und ntv die Einschätzung von Jens Lehmann (54) einholten. Der frühere Nationalspieler reagierte auf die Frage, ob Rangnick nach München passe, kurz und knapp: „Glaube ich nicht.“

Vor allem die überschaubare Titel-Bilanz lasse ihn grübeln, versicherte Lehmann: „Er hat nie etwas gewonnen. Wenn einer in den ersten 50, 60 Jahren seines Lebens nie etwas gewonnen hat – wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er danach etwas gewinnt?“

Tatsächlich ist Rangnicks Trophäenschrank nicht gerade üppig gefüllt. Mit dem DFB-Pokal 2011 (mit Schalke 04) sticht ein großes Highlight heraus – allerdings hatte er erst zwei Monate vor dem Final-Sieg bei den Königsblauen angeheuert und die Mannschaft nur im Endspiel gegen Zweitligist MSV Duisburg (5:0) betreut.

Das zweimalige österreichische Double mit Red Bull Salzburg (2013 und 2014) feierte Rangnick dagegen als Sportdirektor, was Lehmann nur bedingt überzeugt. Als Spitzentrainer will er den möglichen neuen Bayern-Coach daher nicht bewerten: „Es gibt viele Trainer, die es ganz gut machen. Aber zwischen ganz gut und sehr gut ist es ein Riesenschritt.“

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Für die Münchner umso schmerzhafter: Den eigentlichen Bayern-Wunschkandidaten Xabi Alonso (42), gegen den er zu aktiven Zeiten in England und im EM-Finale 2008 noch selbst gespielt hatte, lobte Lehmann in den höchsten Tönen.

„Es gibt wenige, die das Spiel so gut verstehen wie Xabi“, sagte der frühere Torwart über den einstigen Strippenzieher, der jetzt auch an der Seitenlinie als exzellenter Stratege glänzt.

Nach dem Alonso-Verbleib in Leverkusen und der Absage von Julian Nagelsmann (36) war Rangnick in den Fokus gerückt, hat am Mittwoch auch erstmals eine „Kontaktaufnahme“ des FC Bayern eingeräumt. In Österreich ist er vertraglich noch bis 2026 gebunden.