Wäre das vielleicht der Sieg gewesen? Die Bayern hadern nach dem 2:2 beim FC Arsenal wegen eines Handspiels. Auch kurz vor Schluss gibt es keinen Strafstoß.
Wut über „krasse Szene“Elfmeter-Entscheidung gegen Bayern macht selbst Schiri fassungslos
Die Ungläubigkeit stand den Stars des FC Bayern am Dienstag (9. April 2024) auch tief in der Nacht ins Gesicht geschrieben: Trotz der starken Leistung beim 2:2 im Viertelfinal-Hinspiel beim FC Arsenal war der nicht gepfiffene Elfmeter aus der 67. Minute das große Gesprächsthema.
„Ich weiß schon, was der Schiri will, wenn er da weiter laufen lässt, aber ich glaube nicht, dass er sich da über die Gesetze hinwegsetzen darf“, sagte Führungsspieler Thomas Müller nach dem 2:2 der Bayern im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal. Andere Stimmen zur kuriosen Szene waren sogar noch deutlicher.
Bayern-Stars ohne Verständnis für verwehrten Elfmeter
„Was man festhalten muss, dass das mit spielentscheidend sein kann und das können wir uns eigentlich nicht gefallen lassen“, schob Müller hinterher. Ein Schiedsrichter sei dafür da, die Regeln umzusetzen.
Gemeint war eine Szene in der zweiten Halbzeit, in der Arsenal-Torwart David Raya einen Abstoß zu dem am Fünfmeterraum postierten Gabriel spielte. Der Brasilianer nahm den Ball mit der Hand auf, legte ihn wieder auf den Rasen und spielte ihn zu Raya zurück, das Spiel ging weiter.
Schiedsrichter Glenn Nyberg aus Schweden hatte kurz vor der Ausführung des Abstoßes angepfiffen. „Wir hätten einen klaren Elfmeter bekommen müssen, als der Schiri pfeift, der Torwart den Ball passt und Gabriel ihn in die Hand nimmt. Das ist der klarste Elfmeter, den ich je gesehen habe“, sagte Stürmerstar Harry Kane.
Der Unparteiische habe den Spielern gesagt, das sei ein Anfängerfehler („kids mistake“) gewesen und das pfeife er nicht in einem Viertelfinale der Champions League, berichtete Trainer Thomas Tuchel: „Das ist ja eine ganz neue Form der Regelauslegung.“
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Joshua Kimmich sagte, für ihn sei es kein „Kinderfehler, am Ende ist es spielentscheidend und bitter, dass wir ihn nicht bekommen haben“. Tuchel bemängelte außerdem, dass die Arsenal-Profis reklamieren konnten, „wie sie wollen“.
Ex-Schiedsrichter geteilter Meinung über Bayern-Elfmeter
Entsetzen machte sich sogar bei Nybergs früherem Berufskollegen Manuel Gräfe breit. Der langjährige Bundesliga-Schiri, der auch international gepfiffen hatte, schrieb bei X mehrmals von einer „krassen Szene“ und konnte kaum glauben, dass auch der VAR nicht eingriff.
Anders sah es übrigens Schiri-Experte Lutz Wagner bei Amazon Prime Video. Im Nachgang des Spiels erklärte der einstige Bundesliga-Referee, dass nach strenger Regelauslegung zwar ein Elfmeter hätte gepfiffen werden müssen, die von Nyberg getroffene Entscheidung im Sinne des Fußballs aber verständlich gewesen sie.
Mit Markus Merk meldete sich am Mittwoch außerdem ein weiterer ehemaliger Schiedsrichter zu Wort. „Für alle, die von größter Fehlentscheidung oder gar von Betrug sprechen: Wer möchte in dieser Situation einen Elfmeter gegen sich haben?“, fragte er zwar.
Der dreimal als bester Schiedsrichter des Jahres ausgezeichnete Pfälzer betonte aber auch: „Gerade, wenn Profis und noch auf diesem Niveau solche Fehler machen, müssen sie sanktioniert werden. Wie soll ich sonst dem Bambinikicker erklären, dass er es nicht darf, wo er gesehen hat, dass Arsenal-Star Gabriel dies auch tut?“
Auf Seite der Bayern war der späte Aufreger, als Bukayo Sako im Strafraum nach einem Kontakt mit Manuel Neuer in der Nachspielzeit im Strafraum zu Fall kam, nicht in diesem Maße ein Gesprächsthema. Nyberg entschied sich sichtbar klar gegen einen Elfmeter - und beendete die Partie wenig später recht abrupt. Diesen Elfmeter hätten die Gastgeber eine Woche vor dem Rückspiel in München wiederum sehr gerne gehabt. (dpa)