Horror-Serie geht weiterWildes Spiel in Paderborn: Fortuna-Aufholjagd kommt zu spät

Fortuna Düsseldorfs Jona Niemiec schlägt enttäuscht die Hönde über dem Kopf zusammen.

Jona Niemiec und Fortuna Düsseldorf mussten am Sonntag (4. Februar 2024) in der 2. Bundesliga beim SC Paderborn eine bittere 3:4-Niederlage hinnehmen.

Fortuna Düsseldorf war in der 2. Bundesliga beim SC Paderborn gefordert. Für Cheftrainer Daniel Thioune und sein Team gab es am Ende in Ostwestfalen eine bittere 3:4-Niederlage.

von Anton Kostudis  (kos)

Wieder Mega-Frust bei Fortuna! Nach dem umjubelten Pokal-Erfolg auf St. Pauli haben Chefcoach Daniel Thioune (49) und sein Team am Sonntag (4. Februar 2024) in der Liga den nächsten dicken Dämpfer kassiert. Nach desaströser erster Halbzeit unterlagen die Rot-Weißen mit 3:4 beim SC Paderborn.

Fortunas Horror-Serie in dieser Saison ging damit weiter: Denn nach jedem Pokal-Sieg der Düsseldorfer setzte es in der Liga eine Schlappe – es war bereits die siebte dieser Saison. Anstatt den Abstand auf Platz zwei auf drei Zähler zu verkürzen, rangieren die Rot-Weißen nun schon satte fünf Punkte hinter dem Aufstiegs-Relegationsrang. Ganz obendrein verpassten Thioune und seine Mannen die Revanche für die 1:2-Hinspielniederlage.

2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf unterliegt beim SC Paderborn

Thioune hatte seine Start-Formation in Ostwestfalen erneut verletzungsbedingt umstellen müssen: Flügelspieler Felix Klaus (31) fiel mit einer Innenbanddehnung im Knie aus, für ihn startete Jona Niemiec (22) auf der offensiven rechten Bahn. Und auch Defensiv-Allrounder Tim Oberdorf (27) stand nach seiner Muskel-Verletzung doch nicht wie erwartet auf dem Spielberichtsbogen.

Winter-Zugang Christoph Daferner (26) gab derweil sein Startelf-Debüt, Vincent Vermeij (29) nahm dafür zunächst auf der Bank Platz. Und auch Matthias Zimmermann (31) war erstmals seit Ende Oktober wieder von Beginn an dabei.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Vom Start weg entwickelte sich eine muntere Partie, in der Paderborns Sebastian Klaas (25) nach acht Minuten und der auffällige Niemiec für Fortuna auf der Gegenseite die ersten Abschlüsse verzeichneten (16.).

Fortuna wirkte griffig und präsent. Doch dann der erste Nackenschlag: Der SCP spielte sich auf der rechten Seite schnörkellos nach vorne, Düsseldorfs Linksverteidiger Nicolas Gavory (28) kam dem enteilten Filip Bilbija (23) nicht hinterher, der legte in die Mitte, wo Paderborns Kapitän David Kinsombi (28) nur noch den Schlappen hinhalten musste (19). 1:0 für die Gastgeber! Und zum mittlerweile 14. Mal (!) in dieser Saison rannte Fortuna in einem Pflichtspiel einem Rückstand hinterher.

Fast hätte Ao Tanaka (25) für die Gäste dann egalisiert. Doch nach Flanke von Isak Johannesson (20) fand der Japaner per Kopf seinen Meister in SCP-Keeper Pelle Boevink (26), der stark parierte (31.). Es sollte sich rächen.

Denn plötzlich schepperte es wieder auf der anderen Seite: Paderborns Ilyas Ansah (19) zog an der Sechzehner-Grenze einfach mal ab. Der Querschläger landete bei Mattes Hansen (19), der cool zum 2:0 einschoss (34.). Damit nicht genug: Der SCP blieb dran, und wieder ging es schnell über rechts. Koen Kostons (24) entwischte Gavory, legte vors Tor, und Bilbija drosch die Kugel humorlos zum 3:0 ins Netz (37.). Wahnsinn!

Dann noch eine komplett irre Szene: Fortuna konterte nach einem Paderborner Eckball, Gastgeber-Keeper Boevink eilte weit aus seinem Tor – doch Niemiec setzte die Kugel zum Entsetzen der 2000 mitgereisten Fortuna-Fans links neben die leere Kiste (42.). Gavory (43.) und Daferner aus spitzem Winkel (44.) ließen anschließend ebenfalls Chancen auf den Anschlusstreffer liegen. Dann ging es in die Kabinen.

Fortuna Düsseldorf: Furiose zweite Halbzeit beim SC Paderborn

Thioune war komplett bedient – und wechselte dreifach! Joshua Quarshie (19) ersetzte den ausgepumpten Jordy de Wijs (29), zudem kam Marlon Mustapha (22) zu seinem Düsseldorf-Debüt. Und auch Super-Sprinter Dennis Jastrzembski (23) durfte ran. Der diesmal enttäuschende Christos Tzolis (22) und auch der schwache Gavory hatten dafür Feierabend.

Und plötzlich war es ein anderes Spiel! Und es dauerte nur vier Minuten, da jubelten die Rot-Weißen: Zimmermann fand mit seinem Einwurf Johannesson, der clever in den Lauf von Yannik Engelhardt (22) legte. Der Mittelfeldmann drosch das Spielgerät aus spitzem Winkel zum 1:3 ins Netz (49.). Kurz darauf versemmelte dann Daferner auf Niemiec-Vorlage eine Mega-Chance (53.)!

Und es ging wild weiter: Wenig später fand Tanaka den gestarteten Mustapha, der sich am Gegenspieler vorbeiwurschtelte und einschoss (55.). Die Paderborner reklamierten noch auf Abseits – doch der Treffer hielt der Video-Überprüfung stand. Nur noch 2:3!

Nun ging es hin und her. Doch dann schlugen wieder die Platzherren zu! Ansah setzte sich an der Grundlinie gegen Fortuna-Kapitän Andre Hoffmann (30) durch, gab ins Zentrum, dort vollendete Kostons zum Paderborner 4:2 (82.). Doch Fortuna war noch nicht geschlagen: Niemiec fand Jastrzembski, der mit einem feinen Schlenzer zum 3:4-Anschluss traf (90.). Und es wurde noch mal kribbelig: Niemiec fand den eingewechselten Vermeij in der Mitte, doch der Niederländer stocherte die Kugel aus drei Metern am Tor vorbei (90.+5).

Somit blieb es bei der bitteren Niederlage für Düsseldorf. Lukas Kwasniok (42) und seine Paderborner wiederum zogen mit Fortuna nach Punkten gleich – und meldeten sich ihrerseits wieder im Aufstiegsrennen zurück.

In einer Woche geht es für Fortuna mit einem Heimspiel weiter. Dann gastiert am Samstag (10. Februar, 13 Uhr) Aufsteiger SV Elversberg in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena.