Fortuna Düsseldorf war im Viertelfinale des DFB-Pokals beim FC St. Pauli gefordert. Und zog mit einem umjubelten Erfolg ins Halbfinale ein. Ein Geburtstagskind sicherte das Weiterkommen.
Pokal-Party auf dem KiezFortuna jubelt im Millionen-Spiel: Geburtstags-Lupfer beschert Halbfinale
Diese Revanche schmeckt so richtig süß! Fortuna Düsseldorf ist am Dienstagabend (30. Januar 2024) nach einem echten Krimi ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen. Nach einer Nerven-Schlacht sicherten sich die Rot-Weißen beim Zweitliga-Rivalen St. Pauli vom Punkt das Ticket für die nächste Runde.
Es war ein unfassbarer Fight am Hamburger Millerntor! St. Pauli hatte sich in der letzten Minute der Verlängerung noch ins Elfmeterschießen gerettet. Doch Fortunas Griechen-Trickser Christos Tzolis lupfte Fortuna an seinem 22. Geburtstag weiter!
DFB-Pokal: Fortuna Düsseldorf siegt dramatisch beim FC St. Pauli
Noch drei Tage zuvor hatten die Düsseldorfer in der Liga gegen die Hamburger eine bittere 1:2-Heimniederlage einstecken müssen. Nun fügten sie den Kiez-Kickern die erste Pflichtspiel-Niederlage dieser Saison zu. Und zogen zum ersten Mal seit 28 Jahren ins Pokal-Halbfinale ein. Der Lohn: knapp dreieinhalb Millionen Euro DFB-Prämie. Geld, das die klamme Fortuna gut gebrauchen kann.
Fortuna-Chefcoach Daniel Thioune (49) hatte seine Startelf im Vergleich zur Liga-Pleite auf einer Position umgestellt: Routinier Felix Klaus (31) ersetzte Jona Niemiec (22) auf der rechten offensiven Außenbahn. Ansonsten blieb alles beim Alten – auch, weil sich die Hoffnungen, dass Tim Oberdorf (27) am Millerntor doch noch mitwirken hätte können, letztlich zerschlugen: Der Defensiv-Allrounder erhielt am Spieltag die Diagnose: Muskelfaserriss! Damit wird er Fortuna vorerst fehlen.
Vom Start weg entwickelte sich am Millerntor ein umkämpftes Pokal-Spiel – in dem Fortuna den Start ausnahmsweise mal nicht verpennte! Im Gegenteil: Thiounes Mannen wirkten direkt hellwach, agierten von Beginn an bissig.
Nach acht Minuten dann aber der Dämpfer für Rot-Weiß: Nach einem Lauf-Duell griff sich Emmanuel Iyoha (26) mit schmerzverzerrtem Gesicht an die linke Hüfte. Für das Düsseldorfer Eigengewächs ging es nicht weiter. Der nächste Verletzungs-Schock für Fortuna! Japan-Youngster Takashi Uchino (22) kam früh in die Partie.
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Doch Fortuna kämpfte weiter – und feuerte durch Ao Tanaka (25) den ersten Warnschuss ab. Der Japaner setzte die Kugel jedoch volley links vorbei (15.). Und Düsseldorf blieb dran – und kam zum umjubelten Führungstreffer! Yannik Engelhardt (22) hatte Vincent Vermeij (29) auf die Reise geschickt, der Niederländer drang in den Strafraum ein und wurde von Paulis Pokal-Keeper Sascha Burchert (34) gefällt. Referee Sascha Stegemann (39) hob zunächst den Arm und erkannte auf Abseits. Doch der Schiri bekam ein Signal aufs Ohr ...
Nach VAR-Korrektur revidierte Stegemann sein Urteil – und zeigte auf den Punkt. Elfmeter für Düsseldorf! Diesmal trat nicht Tzolis an, der zuletzt bei der Hertha (2:2 am 21. Januar) einen Strafstoß verschossen hatte. Sondern der Gefoulte selbst: Vermeij blieb cool, versenkte links unten (38.). Keine Chance für Burchert. Und das 1:0 für Fortuna! Damit ging es in die Pause.
Nach Wiederbeginn blieb es ein harter Fight – und erneut stand Stegemann im Fokus: Nachdem Tanaka seinen Hamburger Gegenspieler Philipp Treu (23) im eigenen Sechzehner hauchzart touchiert hatte, zeigte der Referee zum Entsetzen aller Fortunen erneut auf den Punkt, nur eben auf der anderen Seite. Ein schmeichelhafter Pfiff, Aber vertretbar. Pauli-Kapitän Marcel Hartel (28) war's wurscht. Der Doppelpacker vom vergangenen Samstag blieb cool, schoss links unten ein (60.). Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier (26) hatte die Ecke, zögerte aber zu lange. 1:1!
Nun wurde es ein richtiger Kampf! Tanaka probierte es erneut, aber sein Abschluss rauschte knapp links vorbei (67.). Thioune schickte dann Christoph Daferner (26) für Vermeij auf den Platz (68.). Und beide Teams schenkten sich weiter nichts. Zwingende Torchancen blieben anschließend allerdings Mangelware. Die Konsequenz: Es ging in die Verlängerung!
Fortuna Düsseldorf: Joshua Quarshie feiert Debüt auf St. Pauli
Thioune wechselte nach 90 Minuten doppelt, brachte Routinier Matthias Zimmermann (31), der nach dreimonatiger Verletzungspause erstmals wieder auf dem Platz stand. Und auch Joshua Quarshie (19) kam rein. Der junge Leih-Innenverteidiger von der TSG Hoffenheim, der tags zuvor zum ersten Mal überhaupt mit seinen neuen Teamkollegen trainiert hatte, ersetzte Jordy de Wijs (29). Und fast hätte Quarshie einen denkbar bitteren Einstand erlebt: Sein erster Klärungs-Versuch im eigenen Strafraum landete direkt bei Hartel, der jedoch deutlich drüberschoss (97.). Puuuuhhhh! Auf der Gegenseite köpfte dann Daferner knapp drüber (98.).
Dann jubelten wieder die Rot-Weißen! Daferner zog aus 25 Metern einfach mal ab, Pauli-Keeper Burchert ließ nach vorne prallen – Tanaka schaltete am schnellsten und bugsierte die Kugel per Grätsche zum 2:1 in die Maschen (99.). Fortuna wieder vorn! Doch Pauli schlug noch mal zurück: Alle wähnten Düsseldorf schon im Halbfinale, da flankte der eingewechselte Danel Sinani (26) in den Strafraum, Joker-Kollege Carlo Boukhalfa (24) stieg hoch – und köpfte doch noch zum 2:2 ein (120.). Unfassbar! Es ging ins Elfmeterschießen.
Nun wurde es eine Nerven-Schlacht. Paulis Eric Smith (27) begann – und traf. Düsseldorf-Kapitän Andre Hoffmann (30) konterte. Elias Saad (24) legte für Pauli wieder vor. Dann versagten Daferner die Nerven: Der Fortune scheiterte an Buchert! Sinani stellte anschließend auf 3:1 für die Hamburger, doch Fortunas Engelhardt verkürzte auf 2:3. Der Traum lebte!
Und dann griff Kastenmeier ins Geschehen ein: Der Düsseldorfer Keeper parierte gegen Maurides (29). Tanaka blieb daraufhin cool. Dann erneut Kastenmeier: Der Düsseldorfer Schlussmann hielt gegen Hartel, stand aber vor der Torlinie. Der Versuch des Paulianers wurde wiederholt – kein Problem für Kastenmeier. Der Fortuna-Schlussmann wehrte erneut ab! Dann trat Tzolis an. Und der Grieche lupfte den Ball frech per Panenka in die Mitte – und machte damit Fortunas Halbfinal-Einzug perfekt. Wahnsinn! Der Jubel kannte anschließend keine Grenzen mehr.
In fünf Tagen geht es für Fortuna weiter: Dann steht für Thioune und seine Truppe am Sonntag (4. Februar, 13.30 Uhr) in der zweiten Liga das Auswärtsspiel beim derzeitigen Tabellensiebten SC Paderborn auf dem Plan.