Aus vier mach zweiAbwehr-Gerangel bei Fortuna: Wer hält auf der Alm den Laden dicht?

Andre Hoffmann und Christoph Klarer jubeln beim Spiel gegen den SC Paderborn.

Christoph Klarer (l.) und Andre Hoffmann, hier am 22. Juli 2022 im Spiel gegen den SC Paderborn, haben bei Fortuna Düsseldorf Stammplatz-Ansprüche.

Wenn Fortuna Düsseldorf am Ostersonntag bei Arminia Bielefeld antritt, hat Cheftrainer Daniel Thioune im Abwehrzentrum die Qual der Wahl. Gleich vier Akteure bewerben sich für zwei Startelf-Plätze.

von Anton Kostudis  (kos)

Sichtlich gut gelaunt hat sich Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer Daniel Thioune (48) am Karfreitag (7. April 2023) den Fragen der Medienvertreter gestellt. Vor dem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld am Ostersonntag (9. April, 13.30 Uhr) waren dem Coach Vorfreude und Optimismus zweifellos anzumerken.

Kein Wunder, denn in Sachen Personal kann Thioune dem Gastspiel auf der Alm durchaus entspannt entgegensehen. Verzichten muss der Fortuna-Trainer zwar auf Mittelfeld-Star Jorrit Hendrix (28, Unterarmfraktur) sowie Sturm-Routinier Rouwen Hennings (35, Gelbsperre). Vor allem in der Abwehr hat Thioune aber die sprichwörtliche Qual der Wahl.

Fortuna Düsseldorf: Daniel Thioune hat in der Abwehr die Qual der Wahl

So rangeln gleich vier Akteure um die zwei Startelf-Plätze in der Innenverteidigung. Neben dem Abwehr-Duo aus dem jüngsten Heimspiel-Kracher gegen den HSV (2:2), als Christoph Klarer (22) und Jordy de Wijs (28) gemeinsam aufliefen, melden auch die beiden Rückkehrer Andre Hoffmann (30) und Tim Oberdorf (26) Ansprüche an. Für Thioune gilt nun: Aus vier mach zwei!

Und: Alle der genannten Akteure dürfen sich Chancen ausrechnen, am Ostersonntag in Bielefeld von Beginn an auf dem Platz zu stehen! Wer werden am Ende die beiden Glücklichen sein? „Genau die Frage beschäftigt mich auch seit ein paar Tagen“, gab Thioune mit einem Schmunzeln zu.

EXPRESS.de wagt eine Prognose: Am wahrscheinlichsten ist, dass Ösi-Abräumer Klarer erneut ein Startelf-Ticket erhält. Der junge Abwehrmann verrichtet seit Wochen einen guten Job – auch, wenn ihm gegen den HSV ein unglückliches Eigentor unterlief. Aber: Klarer stand zuletzt 18-mal (!) in Folge in Thiounes Anfangsformation, erzielte beim 5:2 in Rostock vor drei Wochen zudem sein zweites Saison-Tor. Klare Tendenz: Klarer spielt.

Daniel Thioune: Wen stellt der Fortuna-Coach in die Startelf?

Dann wird es aber durchaus knifflig. Denn Thioune muss nun entscheiden: Gibt er Abwehr-Kante de Wijs noch eine Chance? Der Niederländer hatte in den vergangenen Wochen nur Kurzeinsätze erhalten, verursachte dann bei seinem Startelf-Comeback gegen den HSV in den Anfangsminuten direkt einen Elfmeter – fing sich aber im Laufe des Spiels und wirkte letztlich stabil.

Aufgelaufen war de Wijs, weil sich Kapitän und Team-Leader Hoffmann zuvor einen Faserriss in der Gesäßmuskulatur zugezogen hatte. Nun ist der „Käptn“ zurück im Team-Training – und hat ganz sicher den Anspruch, auch sofort wieder zu spielen.

Und dann ist da noch Oberdorf, der nach seinem Rippenbruch aus dem Spiel in Fürth (1:2 am 18. Februar) ebenfalls wieder fit ist. Fast wäre dem Rückkehrer nach seiner Einwechslung gegen Hamburg in der Nachspielzeit noch der umjubelte Siegtreffer gelungen. Doch sein Traum-Schuss wurde nur ganz knapp nicht zum Traum-Tor.

Dafür „knipste“ Oberdorf unter der Woche, erzielte am Mittwoch (5. April) beim 2:0-Erfolg der U23 im Regionalliga-Spiel auf Schalke den wichtigen Führungstreffer. Thioune lobte seinen Schützling: „Bei ihm wissen wir, was wir bekommen. Wir haben eine unfassbar hohe Erwartungshaltung an Tim. Weil er auch unfassbar viel anbietet. Dass er Torgefahr entwickeln kann, wissen wir natürlich. Ebenso, dass er sehr viele Positionen spielen kann.“

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Nun liegt die Entscheidung beim Coach, der sogar einen System-Wechsel in Betracht zieht. Thioune erklärte dazu: „Man hat in den vergangenen Wochen und Monaten gesehen, dass wir immer wieder Änderungen vornehmen können. Ich überlege auch, ob es nicht die Lösung sein kann, hinten wieder mit Dreierkette zu spielen.“ Das wiederum könnte drei der genannten vier Profis in die erste Elf auf dem Spielberichtsbogen befördern.

Thioune kündigte an, sich nach intensiven Trainingseinheiten zunächst noch einmal nach dem allgemeinen „Wohlbefinden“ in der Truppe zu erkundigen. Dann wird er eine Entscheidung treffen. Der Coach dazu am Karfreitag (7. April): „Ich sitze jetzt dran. Ich habe noch 48 Stunden. Und dann lege ich mich fest. Alles ist völlig offen.“

Den Fortuna-Coach freut das Personal-Puzzle jedenfalls: „Das ist die schöne Situation, die ich im Moment habe: Ich kann das spielen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, erfolgreich zu sein. Und das Personal auswählen, was am besten dazu passt. Oder aber das Personal auswählen und das System anpassen.“