Fortunas Sturm-Riese drohte Karriere-EndeGinczek über Verletzungs-Horror: „Hat gebrannt in mir“

Daniel Ginczek sitzt auf dem Rasen und wird von Dr. Ulf Blecker behandelt.

Fortuna Düsseldorfs Daniel Ginczek (M.), hier am 19. August 2023 im Spiel gegen den SC Paderborn, hatte im Verlauf seiner Karriere immer wieder mit schweren Verletzungen zu kämpfen.

Daniel Ginczek muss bei Fortuna Düsseldorf um seine Einsatzzeit kämpfen. Die Karriere des Angreifers hing zuletzt jedoch am seidenen Faden.

von Anton Kostudis  (kos)

Das Gerangel um die Fortuna-Minuten ist in vollem Gange! Zwar hat Düsseldorf-Coach Daniel Thioune (49) nur 19 Feldspieler im Kader – die jedoch stellen den Cheftrainer Woche für Woche vor schwierige Personal-Entscheidungen.

So auch im Sturm-Zentrum, wo Vincent Vermeij (29) und Daniel Ginczek (32) um die Gunst des Trainers buhlen.

Fortuna Düsseldorf: Daniel Ginczek kämpft um einen Stammplatz

Sturm-Kante Ginczek präsentiert sich in dieser Saison fit wie nie, hat seine schwere Verletzung aus der vergangenen Spielzeit komplett überwunden. Am ersten Spieltag erwischte der wuchtige Angreifer dann direkt auch einen Sahne-Tag, köpfte für die Rot-Weißen den goldenen Treffer zum 1:0-Heimsieg gegen Bundesliga-Absteiger Hertha (29. Juli 2023).

Aktuell jedoch muss sich Ginczek wieder hinten anstellen: Zuletzt setzte Thioune in seiner Startelf wieder auf Holland-Hüne Vermeij. Mit dem Niederländer kommt Ginczek privat bestens aus, wie er betont – geschlagen geben will er sich im Kampf um den Stammplatz aber natürlich nicht. „Klar, am Spieltag willst du spielen“, stellt Ginczek klar. „Man versucht, den anderen dann rauszudrängen. Dadurch pusht man sich gegenseitig.“

Dass es überhaupt zum jetzigen Sturm-Zweikampf bei Fortuna gekommen ist, ist derweil alles andere als selbstverständlich. Denn in der Vorsaison hing Ginczeks Karriere tatsächlich am seidenen Faden!

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Rückblende: Am 2. September 2022 trat Fortuna beim 1. FC Heidenheim an, unterlag 1:2. Für Ginczek persönlich war es eine folgenschwere Partie: Nach 65 Minuten musste der Stürmer mit dick bandagiertem Bein vom Platz. Die Diagnose: Sehnenriss im Oberschenkel! Ginczeks Hinrunden-Aus war besiegelt.

Was folgte, war eine lange Leidenszeit. Monatelang kämpfte sich Ginczek zurück auf den Platz. Dabei hätte es auch ganz anders kommen können. Denn es stand sogar das Karriere-Ende im Raum! „Ich glaube, dass die Verletzung ein Stück weit unterschätzt wurde von außen, meiner Meinung nach. Jeder, der weiß, was ich hatte und jeder, der irgendwie damit in Bezug stand, wusste, dass das eine 50/50-Chance ist, ob es noch mal geht oder nicht.“

Doch Ginczek hatte Glück, es ging! Auch, wenn der Stürmer rückblickend erst etwas später wieder eingestiegen wäre. „Ich bin Mitte Januar eingestiegen, weil ich natürlich auch gesehen habe, du verlierst die beiden Spiele kurz vor Weihnachten. Es hat gebrannt in mir, und ich wollte der Mannschaft helfen. Am Ende des Tages war ich dann wahrscheinlich noch nicht so weit.“

Denn: Ginczek hatte noch monatelang mit den Folgen der schweren Verletzung zu kämpfen. Eine Konsequenz: Der Angreifer erlebte eine neunmonatige Tor-Durststrecke, die er dann im Mai beim 3:0 gegen Holstein Kiel endlich beendete.

Nun will der 120-fache Bundesliga-Spieler (29 Tore für Wolfsburg, Stuttgart und Nürnberg) endlich mal eine verletzungsfreie Saison absolvieren – und natürlich so oft es geht für Fortuna auf dem Platz stehen. Womöglich winkt die nächste Chance ja schon am kommenden Samstag (16. September, 13 Uhr) im Spiel beim FC Hansa Rostock.