Die große Freispiel-Premiere endete für Fortuna Düsseldorf mit einem spektakulären 4:3-Heimerfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Doch am Ende blieb ein bitterer Beigeschmack.
Tor-Wahnsinn bei Gratis-PremiereFortuna mit Mega-Comeback gegen Lautern – Fans sorgen für Eklat
Es hatte ein großes Fußball-Fest werden sollen, es wurde jedoch ein Abend mit einem ganz bitteren Beigeschmack: Nach einem Mega-Comeback siegte Fortuna Düsseldorf am Samstagabend (21. Oktober 2023) zwar spektakulär mit 4:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern, kam dabei nach 0:3-Rückstand zurück.
Doch auch wenn das Team von Cheftrainer Daniel Thioune (49) am Ende den ersehnten Heim-Dreier bei der Premiere von „Fortuna für alle“ holte, wurde der Abend von mehreren hässlichen Zwischenfällen überschattet. So wurde Lautern-Angreifer Ragnar Ache (25) in Halbzeit eins von einem Wurf-Gegenstand am Kopf getroffen, konnte glücklicherweise aber weitermachen. Später detonierten dann Böller im Düsseldorfer Block. Einfach unnötig!
Fortuna Düsseldorf feiert Gratis-Premiere gegen 1. FC Kaiserslautern
Schon vor dem Anpfiff war auf den Rängen einiges geboten. So hatten beide Fan-Lager eine stattliche Choreo vorbereitet – dabei brannte es insbesondere im prall gefüllten Gäste-Block lichterloh. Als sich der Pyro-Nebel dann verzogen hatte, wurde es ernst: Die 52.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Arena gedachten den Opfern der Terror-Attacken in Israel.
Dann rollte der Ball. Fortuna-Cheftrainer Daniel Thioune (49) hatte seine Start-Formation im Vergleich zum 1:1 gegen Osnabrück vor zwei Wochen (6. Oktober) auf drei Positionen umgebaut. Vincent Vermeij (29), Ao Tanaka (25) und Matthias Zimmermann (31) ersetzten Daniel Ginczek (32), Isak Johannesson (20) sowie Takashi Uchino (22).
Und vom Start weg war den Fortunen der Wille anzumerken, die drei Punkte unbedingt zu Hause zu behalten. Erst setzte Abwehr-Kante Jordy de Wijs einen Kopfball nach Appelkamp-Ecke drüber (siebte Minute), dann war es Vermeij, der mit der Stirn nach Flanke von Matthias Zimmermann nicht genau genug zielte.
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Fortuna war richtig gut drin im Spiel – und kassierte plötzlich die kalte Dusche! Flügel-Flitzer Christos Tzolis spielte am eigenen Sechzehner einen Katastrophen-Ball in die Mitte, Lauterns Richmond Tachie schnappte sich die Kugel und zog ab. Düsseldorfs Abwehrchef Jordy de Wijs fälschte den Schuss mit dem Rücken unhaltbar für Keeper Florian Kastenmeier in die eigenen Maschen ab. Das 0:1 nach 21 Minuten.
Es war der Startpunkt einer ganz bitteren Phase für Fortuna. Erst vergab Yannik Engehardt auf der Gegenseite eine Mega-Chance auf den Ausgleich (22.), dann klingelte es erneut im eigenen Tor: Tachie war auf rechts durchgebrochen, seine scharfe Hereingabe stolperte Düsseldorfs Innenverteidiger Jamil Siebert ins eigene Tor (30.).
Nur zwei Minuten später der nächste Nackenschlag: Siebert schoss den umtriebigen Tachie an, das Spielgerät landete bei Lauterns Marlon Ritter, der humorlos zum 3:0 einschob (32.).
Beim Torjubel der Gäste kam es dann zur ersten unschönen Fan-Entgleisung. Ein Wurfgeschoss – offenbar eine Flasche – segelte in die Lauterer Spieler-Traube, traf Angreifer Ache am Kopf. Die Partie war mehrere Minuten unterbrochen, für den FCK-Knipser ging es aber zum Glück zunächst weiter. Wegen einer Knöchelverletzung, die er später erlitt,, blieb er allerdings nach der Pause in der Kabine.
Nach der Unterbrechung durfte Fortuna dann wieder hoffen. Aus dem Gewühl heraus traf Tanaka mit einem satten Abschluss noch vor der Pause zum 1:3 (36.). Und fast wäre noch der Anschlusstreffer gelungen: Doch Felix Klaus hämmerte die Kugel kurz vor dem Halbzeitpfiff deutlich drüber (45.).
Nach Wiederbeginn drückte Fortuna weiter: Emmanuel Iyoha scheiterte mit einem feinen Schlenzer am Lauterer Querbalken (48.). Dann bebte die Arena! Zimmermann hatte sich aus 25 Metern ein Herz genommen und abgezogen, sein Schuss wurde unhaltbar abgefälscht und schlug zum 2:3 hinter FCK-Keeper Julian Krahl in den Maschen ein (50.).
Fortuna Düsseldorf: Irres Comeback gegen 1. FC Kaiserslautern
Dann war es so weit: Zimmermann bekam erneut auf rechts den Ball, spielte einen Zauber-Pass in den Lauf von Klaus, der clever links unten zum 3:3 vollendete (57.).
Und der Wahnsinn ging weiter: Vermeij legte wenig später am gegnerischen Sechzehner überlegt zu Tanaka, der aus 18 Metern Maß nahm – und die Kugel zum 4:3 ins Netz drosch. Spiel gedreht (63.)!
Dann wieder Ärger auf den Rängen: Mehrfach detonierten plötzlich Böller im Düsseldorfer Block. „Lasst den Quatsch, Fortuna-Fans“, rief Stadionsprecher André Scheidt in sein Mikrofon. Die nächste absolut dämliche Aktion!
Auf dem Rasen ging es derweil ebenfalls turbulent weiter: Engelhardt verpasste bei einem Pfosten-Schuss das 5:3 (75.). Dann war es der eingewechselte Johannesson, der den Ball aus aussichtsreicher Position drüberjagte (84.). Somit blieb es am Ende beim 4:3-Heimsieg für die Rot-Weißen.
Weiter geht es für Fortuna bereits am kommenden Freitag (27. Oktober, 18.30 Uhr). Dann sind Thioune und sein Team beim Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig zu Gast.