Fortuna Düsseldorf hat sich in der Offensive mit Marlon Mustapha verstärkt. Der Angreifer kommt aus der italienischen zweiten Liga. In seiner österreichischen Heimat hat Mustapha jedoch Ärger mit der Justiz.
Justiz-Wirbel um MustaphaNeu-Fortune droht Haftstrafe in der Heimat: „Bricht mir das Herz“
Er soll Fortunas Offensive noch mehr Durchschlagskraft geben: Am Montag (29. Januar 2024) haben die Rot-Weißen die Verpflichtung ihres neuen Stürmers Marlon Mustapha (22) verkündet.
Der flexibel einsetzbare Angreifer kommt vom italienischen Zweitligisten Como 1907 und wird bis Saisonende ausgeliehen. Anschließend besitzt Fortuna eine Kaufoption, die dem Vernehmen nach im sechsstelligen Bereich liegen soll.
Fortuna Düsseldorf: Marlon Mustapha hat Ärger mit der Justiz
Mustapha ist gebürtiger Wiener und ehemaliger österreichischer U21-Nationalspieler. Doch in seiner Heimat hat der Düsseldorfer Neu-Stürmer ordentlich Ärger mit der Justiz!
Hintergrund: Mustapha hat seinen Wehrdienst nicht angetreten! Einem Bericht der „Kronen Zeitung“ zufolge hat der Angreifer einen Einberufungsbefehl des österreichischen Bundesheeres erhalten und hätte am 8. Januar dieses Jahr seinen Dienst antreten sollen. Tat er aber nicht.
Eine folgenschwere Entscheidung: Denn damit hat der Angreifer in Österreich eine Straftat begangen. Sollte Mustapha nun in sein Heimatland reisen, droht ihm im schlimmsten Fall sogar bis zu ein Jahr Haft!
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Wehrpflichtig sind in Österreich alle männlichen Staatsbürger im Zeitraum vom 17. bis zum 50. Geburtstag. Dabei besteht die Verpflichtung zum sechsmonatigen Grundwehrdienst bis zum 35. Lebensjahr.
Demnach wurde Mustapha im Verlauf seine Leihe vom Bundesligisten Mainz 05 zum österreichischen Erstligisten FC Admira Wacker Mödling in der Spielzeit 2021/22 gemustert. Anschließend sei der Wiener zweimal einberufen worden. Gegenüber der „Kronen Zeitung“ erklärte Mustapha nun: „Zu dieser Zeit war ich aber nachweislich verletzt. Ich habe mich dann mit einem Schreiben ans Heer gewandt, um eine Lösung gebeten.“ Doch zu der sei es nicht gekommen.
Seinem Dienstantritt am 8. Januar in der Wiener Maria-Theresien-Kaserne blieb der Neu-Fortune nun ebenfalls fern. Aus verständlichen Gründen: Als Profi-Fußballer hätte er bei seinem Noch-Arbeitgeber Como eine Vertragsklage riskiert. Mustapha: „Das war die schwerste Entscheidung meines Lebens. Ich habe wirklich alles versucht, wollte mich ja nicht querstellen. Ich hatte aber weder die Möglichkeit, zum Heeressport zu gehen, noch den Wehrdienst aufzuschieben.“
Die Konsequenz: Sobald Mustapha nach Österreich einreisen würde – beispielsweise im kommenden Sommer mit Fortuna zum Trainingslager in Bad Leonfelden –, stünde die Justiz vor der Tür. Selbst nach Vollendung seines 35. Lebensjahrs droht ihm in Österreich zudem weiterhin eine Strafe. „Es bricht mir wirklich das Herz, nie für mein Land spielen zu können, meine Familie und Freunde nicht mehr sehen zu dürfen“, so Mustapha, der nochmals einen Einspruch gegen den Einberufungsbescheid eingelegt hat. Wie es weitergeht, entscheidet nun ein Gericht.
Die Fortuna-Verantwortlichen waren derweil über Mustaphas Situation informiert. „Der Fall befindet sich in der Berufungsinstanz. Marlon ist dadurch in seiner Arbeit für uns nicht eingeschränkt. Er kann derzeit nur nicht nach Österreich einreisen“, sagte Sport-Vorstand Klaus Allofs (67) der „Rheinischen Post“. Dennoch dürfte der Vorgang den jungen Angreifer natürlich belasten.
Denn Mustapha versteht die Welt nicht mehr. „Als Fußballer hast du womöglich nur zehn Jahre, um dir etwas aufzubauen. Karim Onisiwo, Stefan Posch, Phillipp Mwene, Muhammed Cham – keiner von meinen Legionärskollegen war meines Wissens bisher beim Heer. Und ich werde wie ein Schwerstverbrecher behandelt“, sagte er. Den Blick richtet der Stürmer dennoch nach vorn, erklärte: „Ich versuche jetzt, das Ganze hinter mir zu lassen, und mich endlich auf den Fußball zu konzentrieren.“