Wahl zum „Fußballer des Jahres“Kuriosum bei Gündogan-Sieg: Auch Fortuna-Star erhält Stimmen

Tim Oberdorf und Daniel Ginczek stehen nach dem Sieg gegen Hertha vor der Fan-Kurve.

Fortuna Düsseldorfs Tim Oberdorf (l.), hier mit Teamkollege Daniel Ginczek am 29. Juli 2023 nach dem 1:0-Sieg zum Saison-Auftakt gegen Hertha BSC, erhielt bei der „Kicker“-Wahl zum „Fußballer des Jahres“ zwei Stimmen.

Jahr für Jahr hält der „Kicker“ seine Wahl zum Fußballer des Jahres ab. Ilkay Gündogan von Manchester City siegte am Ende klar. Doch auch ein Profi von Fortuna Düsseldorf erhielt zwei Stimmen.

von Anton Kostudis  (kos)

Es ist seit vielen Jahren eine durchaus begehrte Auszeichnung: Wenn der „Kicker“ seinen „Fußballer des Jahres“ wählen lässt, dann schaut auch so mancher Star-Profi ganz genau auf die Ergebnisse.

Seit Sonntag (6. August 2023) ist klar, wer den Titel in diesem Jahr einstreicht: Ilkay Gündogan (32) setzte sich mit klarem Vorsprung durch. Der Mittelfeld-Akteur und deutsche Nationalspieler hatte in der abgelaufenen Saison mit dem englischen Top-Klub Manchester City das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League gefeiert.

Wahl zum „Fußballer des Jahres“: Ilkay Gündogan triumphiert

Gündogan, der in der kommenden Saison in Spanien für den FC Barcelona auflaufen wird, setzte sich mit 198 Stimmen und damit klarem Vorsprung vor Werder-Angreifer Niclas Füllkrug (30/88 Stimmen) und Eintracht Frankfurts Randal Kolo Muani (24/69) durch. Bei der 64. Auflage der Wahl hatten 612 Mitglieder des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) eine gültige Stimme abgegeben.

Durchaus kurios: Auch ein Akteur von Fortuna Düsseldorf heimste bei der Wahl Stimmen ein: So kam Defensiv-Allrounder Tim Oberdorf (26) auf zwei Nominierungen! Er belegte damit den geteilten 21. Rang – gemeinsam mit prominenten Akteuren wie beispielsweise Karim Adeyemi (21, Borussia Dortmund) oder auch Lars Stindl (34, Borussia Mönchengladbach, jetzt Karlsruher SC).

Kein Frage: Oberdorf hatte sich bei Fortuna in der abgelaufenen Saison zum unverzichtbaren Leistungsträger gemausert. Der Allrounder absolvierte für die Rot-Weißen 32 Pflichtspiele, dabei gelangen ihm zwei Tore und ein Assist. Vor allem aufgrund seiner Vielseitigkeit war Oberdorf aus dem Team von Chefcoach Daniel Thioune (49) nicht wegzudenken, sprang immer wieder für verletzte oder gesperrte Kollegen in die Bresche und stand seinen Mann. Dabei ließ er sich im Saison-Schlussspurt auch von einem Nasenbeinbruch nicht stoppen, spielte mit Spezial-Gesichtsschutz.

Allerdings: Wie ernst die beiden Stimmen für den Düsseldorf-Profi gemeint waren, bleibt am Ende wohl das Geheimnis der beiden Journalisten. Nicht zuletzt Oberdorf selbst dürfte angesichts der unzähligen Star-Namen in der Ergebnisliste ein wenig ins Schmunzeln gekommen sein.

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Ohnehin hat Oberdorf aktuell andere Sorgen. Denn zu Beginn der Sommer-Vorbereitung hatte er eine echte Schock-Diagnose erhalten: Der Fortune war am Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt, stand daher bislang noch keine einzige Minute mit seinen Teamkameraden auf dem Trainingsplatz. Allerdings kann der Allrounder schon wieder leichtes Lauftraining absolvieren, die Hoffnungen auf ein baldiges Comeback sind also genährt.

Bei der Wahl zum „Trainer des Jahres“ setzte sich unterdessen der Schweizer Urs Fischer (57) mit 293 Stimmen durch. Der Coach hatte Union Berlin in der abgelaufenen Saison sensationell zur ersten Champions-League-Teilnahme der Klub-Historie geführt. Hinter Fischer kam Heidenheims Aufstiegs-Trainer Frank Schmidt (49/63) auf den zweiten Platz. Dritter wurde Freiburgs Kult-Coach Christian Streich (58/62). Keine Stimme erhielt unterdessen Fortuna-Cheftrainer Daniel Thioune (49).

Ein Titel fehlt unterdessen noch: Die „Fußballerin des Jahres“ wird vom „Kicker“ derweil erst nach Ende der aktuell laufenden WM in Australien und Neuseeland ermittelt.