Keeper patzte zuletzt zweimalWackelt Kastenmeier als Nummer eins? Thioune: „Sind im Leistungssport“

Fortuna Düsseldorfs Torwart Florian Kastenmeier hebt vor der Fankurve entschuldigend die Arme.

Fortuna Düsseldorfs Keeper Florian Kastenmeier leistete sich am vergangenen Samstag (17. Februar 2024) beim 2:2 in Karlsruhe einen folgenschweren Patzer.

Florian Kastenmeier stand bei Fortuna Düsseldorf zuletzt wegen seiner Patzer im Fokus. Nun spricht Cheftrainer Daniel Thioune über die Situation zwischen den Pfosten.

von Anton Kostudis  (kos)

Er ist ohne Frage Fortunas größter Unglücksrabe der bisherigen Rückrunde: Mit kapitalen Böcken zum Auftakt bei der Hertha und zuletzt in Karlsruhe verursachte Düsseldorf-Keeper Florian Kastenmeier (26) jeweils ärgerliche Gegentreffer.

In Berlin hatte Kastenmeier mit einem verunglückten Ball unfreiwillig die Vorlage zum zweiten Hertha-Tor geliefert. In Karlsruhe ließ der Schlussmann dann einen haltbaren Schuss durch die Finger flutschen. Beide Partien endeten 2:2 – vier zusätzliche mögliche Punkte waren am Ende futsch.

Fortuna Düsseldorf: Florian Kastenmeier leistet sich Böcke

Kastenmeier selbst hatte sich nach seinem neuerlichen Aussetzer in Karlsruhe direkt gestellt: „Wenn man Scheiße baut, muss man auch dazu stehen. Da brauchen wir nicht drum herumreden, das ist ein ganz klarer Torwartfehler. Es tut mir unfassbar leid für die Mannschaft, für das Team und für die Fans“, erklärte der Keeper bei Sky.

Klar: Am Ende herrschte bei Kastenmeier selbst freilich der größte Frust über seine vermeidbaren Fehler – die natürlich auch seinem polnischen Torwart-Konkurrenten Karol Niemczycki (24) nicht verborgen geblieben sind. Bahnt sich womöglich ein Personal-Wechsel zwischen den Pfosten an?

Die Antwort lieferte Fortuna-Cheftrainer Daniel Thioune (49): „Die Herausforderung in solchen Situationen ist, dass man nicht in Aktionismus verfällt. Da bin ich der Letzte, der das tut“, erklärte der Coach vor dem Zweitliga-Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock (Sonntag, 25. Februar 2024, 13.30 Uhr). Bedeutet: Kastenmeier bleibt Fortunas Nummer eins.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

So erinnerte Thioune auch an den denkwürdigen Pokal-Abend auf St. Pauli. Am Millerntor war Kastenmeier im Elfmeterschießen mit zwei parierten Strafstößen der Garant für den historischen Einzu ins Halbfinale gewesen. „Wir haben ihn im Pokal durchs Stadion getragen, weil er uns ins Halbfinale gebracht hat. Und waren sehr, sehr dankbar. Dankbarkeit ist in diesem Moment auch verbunden mit Wertschätzung und Respekt. Dass man auch in den Momenten, in denen es etwas schwerer ist, zu den Jungs hält“, erklärte der Fortuna-Trainer.

Von daher ist ein Torwart-Wechsel für Thioune aktuell kein Thema: „Wir müssen ihm keine schöpferische Pause geben. Er muss sich freischwimmen und der Mannschaft das geben, was er ihr über viele Monate gegeben hat“, so der Düsseldorf-Trainer. „Ich bin weit davon weg, ihn aus dem Tor zu nehmen. Weil ich nicht glaube, dass es zielführend und gewinnbringend für uns und den Spieler ist.“

Allerdings: Sollte sich Kastenmeier in Zukunft weitere Aussetzer leisten, könnte das Thema durchaus noch einmal auf den Tisch kommen. So betonte Thioune: „Das Vertrauen hat er maximal, auch von der Mannschaft. Aber ich sage auch: Wir sind im Leistungssport. Da können wir auch von jedem einzelnen Spieler auch Leistung erwarten.“ Und der Düsseldorfer Cheftrainer weiß natürlich auch: „Es ist eine Konkurrenzsituation auf dieser Position.“

Kastenmeier habe sich durch seine starken Leistungen allerdings Kredit beim Coach erarbeitet, erklärte Thioune. „Jetzt braucht er gerade ein wenig auf.“ Nun gelte es für seinen Keeper, sich wieder neuen Kredit zu erarbeiten. Denn ansonsten bleibt dem Fortuna-Coach keine Wahl, wie er erklärte: „Wenn das nicht der Fall ist, dann muss ich als Trainer Leistungen bewerten und Entscheidungen treffen.“ Doch glaubt Thioune im Falle Kastenmeier an ein Happy End: „Er hat das maximale Vertrauen von mir. Und er wird es zurückzahlen.“