Für Tim Oberdorf (26) verliefen die vergangenen zwei Jahren wie im Märchen, oder vielleicht eher wie im Comic. Denn momentan überzeugt Fortuna Düsseldorfs Defensivmann nicht nur in der Defensive, sondern auch als Superheld mit Spezialmaske.

Fast fünf Minuten fehlte Oberdorf seiner Fortuna im Zweitliga-Topspiel auf St. Pauli (13. Mai 2023). Er war nach einem Zusammenstoß zu Boden gegangen, blutete an der Nase und musste am Seitenrand von Fortunas Ärzte-Team behandelt werden.

Tim Oberdorf zog sich einen Nasenbeinbruch zu

Dadurch mussten die Düsseldorfer der Paulianer Belagerung in der ersten Halbzeit relativ lange in Unterzahl Stand halten, bis Oberdorf wieder aufs Feld zurückkehrte. Die Partie endete 0:0, die Aufstiegsträume waren im Anschluss gestorben.

Doch nicht nur das: Zu allem Überfluss war die Verletzung bei Oberdorf doch schwerwiegender als zunächst angenommen. Der Defensivspieler hatte sich einen Nasenbeinbruch zugezogen und es war fraglich, ober er gegen Hannover in seinem 50. Pflichtspiel für die Fortuna auflaufen können würde.

Doch spätestens als der Klub am Spieltag ein Foto von seiner Spezialmaske aus den Katakomben der Merkur-Spiel-Arena postete, war klar, dass es Oberdorf schaffen würde.

Tim Oberdorf: „Freue mich, wenn das Ding runterkommt“

Und wer glaubte, dass der Sechser aufgrund seiner Verletzung einen Gang zurückschalten würde, sah sich getäuscht. Oberdorf spielte so robust, wie eh und je und zeigte auch in den Luftzweikämpfen eine starke Präsenz.

Dennoch freue er sich auch wieder auf eine Zeit ohne Maske: „Es war auf jeden Fall ungewohnt, mit der Maske zu trainieren und zu spielen. Man muss sich ein bisschen dran gewöhnen, weil man doch ein etwas kleineres Sichtfeld als normal hat. Das wird aber auch nochmal ein bisschen angepasst. Die Maske ist super, aber es nervt trotzdem, dass man die auf dem Gesicht hängen hat. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon, wenn das Ding irgendwann wieder runterkommt.“

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Unter der Woche musste sich der 26-Jährige dann einer Operation unterziehen, bei der es aber keine Komplikationen gab. „Ich habe wenig mitbekommen von der Operation, aber mir sagen lassen, dass alles super lief. Es hat auch nicht lange gedauert, es war nur ein Eingriff von zehn Minuten“, verriet der 26-Jährige am Donnerstag (25. Mai) nach dem Training.

Nun wolle er die Maske noch ein wenig anpassen lassen, damit er dann auch im kommenden Spiel wieder auf dem Platz stehen kann. Kampfbetont erklärt er: „Wenn das morgen beim Training gut funktioniert mit der Maske, dann sollte ein Einsatz am Sonntag auch möglich sein.“

Tim Oberdorf weckt Erinnerungen an Aubameyang und Reus

In jedem Fall weckte der F95-Akteur einige Erinnerungen an einen speziellen Torjubel zweier Spieler von Borussia Dortmund aus vergangenen Zeiten.

Denn Marco Reus (33) und Pierre-Emerick Aubameyang (33) feierten 2015 ihren 1:0 Treffer im Derby gegen Schalke auf ganz besondere Weise. Nach dem Tor kramten sie aus einer Tasche neben dem Spielfeld eine Batman und Robin Maske hervor und wurden damit in ganz Fußball-Deutschland zum Hit.

Der Fortuna-Batman hat den Vorteil, dass er die Maske bei einem möglichen Treffer sogar schon auf hätte. Zudem hat ein Mannschaftskamerad bereits auf die Ähnlichkeit angespielt, wie er jüngst verriet: „Ich würde mir kein Maskenvorbild auf die Fahne schreiben, aber ‚Emma‘ Iyoha hat sich schon darüber lustig gemacht, dass es von der Maske her Richtung Batman geht. Das passt schon.“

Fehlt also nur noch ein Treffer, damit Oberdorf und Iyoha ähnlich zusammen jubeln können. Eine Chance dazu besteht noch: am Sonntag (28. Mai, 15 Uhr) im letzten Spiel der Saison gegen Kaiserslautern. Für den Spätzünder Oberdorf, der erst mit 25 Jahren zum Profi wurde, wäre es die Krönung seiner ersten vollständigen Zweitligasaison.