Der Tod von Uwe Seeler hat seine Familie, seine Freundinnen und Freunde sowie die gesamte deutsche Fußballwelt hart getroffen – auch Franz Beckenbauer.
„Ganz besondere Zuneigung“Franz Beckenbauers berührender Brief an Uwe Seeler (†85)
Copyright: picture alliance / dpa
Franz Beckenbauer (l.) an der Seite von Uwe Seeler (r.). Seeler ist am 21. Juli 2022 verstorben. Das Foto entstand bereits am 2. November 2013.
Franz Beckenbauer (76) war ein langjähriger Wegbegleiter des verstorbenen Uwe Seeler (†85). Er kannte Seeler gut, schätzte und bewunderte ihn.
Mit emotionalen Worten hat sich der „Kaiser“ nun von „Uns Uwe“, der größten Legende des Hamburger SV, verabschiedet.
„Mit Dir, mein Freund, in der deutschen Nationalmannschaft spielen zu dürfen, war mir, dem neun Jahre jüngeren, eine große Ehre“, schrieb der 76 Jahre alte Weltmeister von 1974 in dem Brief, den das „Hamburger Abendblatt“ am Mittwoch (10. Oktober 2022) veröffentlichte.
„Ich habe Dich schon beim Umziehen in der Kabine aus der Distanz respektvoll bewundert“, berichtete er. „Deine Gedanken schienen schon vor der letzten Motivationsansprache des Bundestrainers auf dem Platz zu sein.“
Die Worte von Bundestrainer Helmut Schön (†80) habe Seeler kaum noch aufgenommen. „Und wehe, wenn sich dann nach dem Anpfiff ein Kamerad Alibi-Fußball erlaubte. Da wurde der Hanseat Seeler richtig laut.“ „Uwe, Uwe“ zu rufen sei die beste Art gewesen, „Deutschland, Deutschland“ zu rufen.
Franz Beckenbauer: „Am Mittwoch gehört der Volkspark Dir ganz allein“
Seeler war am 21. Juli 2022 im Alter von 85 Jahren gestorben. Er wurde am vergangenen Donnerstag im Familienkreis beigesetzt. An diesem Mittwoch (14 Uhr/ARD und NDR) findet im Volksparkstadion für das größte Idol des Hamburger SV eine Trauerfeier mit zahlreichen Gästen –unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (64) – statt.
„Am Mittwoch gehört der Volkspark Dir ganz allein“, schrieb Beckenbauer. „Da ehrt Fußball-Hamburg einen großen Deutschen und Menschen mit einer Trauerfeier.“ Er selbst werde die Zeremonie aus gesundheitlichen Gründen nur am Fernseher verfolgen.
Der langjährige Kapitän und Präsident des FC Bayern München und Seeler spielten unter anderem bei den WM-Turnieren 1966 in England und 1970 in Mexiko zusammen.
Er habe schon damals „eine ganz besondere Zuneigung“ gespürt. Der Brief endet mit den Worten: „Lieber Uwe, dieser letzte Gruß kommt aus tiefstem Herzen: Du bleibst für immer unvergessen. Servus und Tschüss.“ (dpa)