Der neue TV-Vertrag ist für die Frauenfußball-Bundesliga Fluch und Segen zugleich: Zwar gibt es deutlich mehr Geld, dafür aber auch unbeliebte Anstoßzeiten.
Frauen-BundesligaDetail bei TV-Vertrag sorgt für Kritik: „Passt vorne und hinten nicht“
TV-Boom auf Kosten der Spielerinnen? Finanziell setzte der DFB mit dem neuen Fernseh-Vertrag für die Frauen-Bundesliga ein wichtiges Ausrufezeichen. Doch rundum zufrieden sind damit längst nicht alle.
Die ehemalige Nationalspielerin Tabea Kemme (30) etwa hat harsche Kritik an der künftigen Ansetzung von Montagsspielen in der Frauen-Bundesliga geübt. Diese sollen zwar mehr Exklusivität, Reichweite und damit auch Einnahmen bringen, bei den Männern war der Termin aber nicht ohne Grund nach jahrelangen Fan-Protesten abgeschafft worden.
Frauen-Bundesliga: Tabea Kemme gegen Montagsspiele
„Im Fußball der Frauen können wir in Deutschland nicht von Profitum reden, setzen aber Montagsspiele an – inklusive Dienstag als Reisetag“, meinte die 30-Jährige im Gespräch mit „t-online“.
Sky-Expertin Kemme erläuterte: „Das heißt, dass Spielerinnen, die ihr Haupteinkommen durch einen anderer Arbeitgeber bekommen, hier Urlaubstage nehmen müssen. Das passt vorne und hinten nicht!“
Am Mittwoch hatte die Frauen-Bundesliga einen medialen Quantensprung in Bezug auf den neuen TV-Vertrag gemacht. Die 132 Saisonspiele werden in den vier Spielzeiten von 2023/24 bis 2026/27 auf diversen TV-Sendern gezeigt.
Die Erlöse steigen um 1600 Prozent auf 5,175 Millionen Euro pro Saison. Erstmals wurden die Rechte bei einer eigenständigen Auktion vergeben.
Die Live-Rechte an allen Spielen haben sich DAZN und MagentaSport parallel gesichert. Auch ARD, ZDF, Sport1 und Sky sind an Bord. Alle sechs Partien eines Spieltags werden von Freitag bis Montag eine eigene Anstoßzeit haben, neu hinzugekommen ist das Montagsspiel. (sid)