Deutschlands Fußball-Heldinnen sind zurück in Frankfurt. Auf dem Frankfurter Römer tanzten die Silbermedaillen-Gewinnerinnen ihren „Cotton-Eye-Joe“-Tanz und wurden von 7000 Fans gefeiert.
7000 Fans in FrankfurtDFB-Frauen feiern Silber und legen einen heißen Tanz auf den Balkon
So manche hatte gezweifelt, ob es richtig wäre, sich den Fans zu zeigen, doch der Empfang auf dem Frankfurter Römer zeigte: Die Frauen-Nationalmannschaft hat sich in den vergangenen dreieinhalb Wochen in die Herzen der Fußball-Fans gespielt.
Rund 7000 Anhängerinnen und Anhänger sowie viele schwarz-rot-goldene Fahnen erwarteten Alexandra Popp (31) und Co., als es kurz vor halb fünf an diesem 1. August auf den Balkon des Rathauses der hessischen DFB-Heimat ging. Unter dem Jubel der vielen Fans tanzten die DFB-Frauen ihren Tanz zum Schlager-Hit „Cotton Eye Joe“ von Rednex.
„Wir bleiben hungriGER“ war die Botschaft, die Trainerin Martina Voss-Tecklenburg (54) und ihre Spielerinnen an ihre Anhänger und Anhängerinnen richtete. Sportdezernent Mike Josef hatte die Mannschaft begrüßt: „Im Namen der Stadt, aber auch von allen Fußball-Fans, sage ich Danke, für das, was sie geleistet haben.“
Die Mannschaft trug sich nach ihrem Erfolg ins Goldene Buch der Stadt Frankfurt ein.
Magull: „Hin und her zwischen Enttäuschung und Stolz“
Lina Magull (27) war tief beeindruckt von der Resonanz: „Ehrlich gesagt ist das wirklich überwältigend. Wir hätten nicht damit gerechnet, dass so viele Leute hier sind. Ich hab Tränen in den Augen, das ist eine sehr hohe Wertschätzung, die uns hier entgegengebracht wird. Ich trage die Silbermedaille, es ist ein hin und her zwischen Enttäuschung und Stolz.“
Die Torschützin zum zwischenzeitlichen Ausgleich wird ihren Treffer so schnell nicht vergessen. „Auch wenn wir den Pott nicht geholt haben, dieses tolle Erlebnis nimmt uns keiner mehr.“
Giula Gwinn (23) vom FC Bayern München strahlte: „Davon haben wir immer geträumt, dass wir die Leute so begeistern können.“
Alexandra Popp (31) erzählte im Frankfurter Rathaus, wie es zu ihrem Aus kam: „Mit dem letzten Ball im Abschlusstraining ist es mir in den Oberschenkel gezogen, beim Aufwärmen wieder. Irgendwie fühle ich mich vom Schicksal verfolgt, aber etwas anderes hätte zu meiner Karriere auch nicht gepasst. Wir werden aber ein paar Tage brauchen, um zu realisieren, was wir hier geleistet haben.“
DFB-Präsident Bernd Neuendorf lobt das Team
Das wusste DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) natürlich und lobte Trainerteam und Spielerinnen im Römer für ihren Zusammenhalt. „Dieser Teamgeist hat sie ausgezeichnet.“
Voss-Tecklenburg richtete einen Appell an die Fans: „Es ist schön, dass nicht nur Titel, sondern auch Leistungen honoriert werden. Jetzt muss es weitergehen: Macht die Liga stark, geht in die Stadien!“ Nur so kann sich der Frauen-Fußball auch weiterentwickeln – und uns in Zukunft so viel Freude bereiten.
Den Auftakt machen am 16. September Eintracht Frankfurt und Bayern München. Mit Bayern-Star Gwinn: „Es ist schön, im großen Stadion zu starten. Wir wollen die Leute auch in den Klubs weiter begeistern.“