Sie düpierte das DFB-TeamTestosteron-Wirbel kostete Frauenfußball-Star Turnier und Top-Vertrag

Barbra Banda aus Sambia jubelt über ihren Treffer gegen die deutsche Frauen-Auswahl.

Sambia-Stürmerin Barbra Banda jubelte beim Testspiel-Sieg gegen Deutschland am 7. Juli 2023 gleich zweimal.

In wenigen Tagen startet in Australien und Neuseeland die Fußball-WM der Frauen. Kurz vor der WM sorgt eine Stürmerin von Sambia erneut für reichlich Gesprächsstoff.

Spätestens seit dem überraschenden Erfolg im WM-Test der Nationalmannschaft Sambias über die DFB-Frauen ist der Name Barbra Banda (23) nicht nur Expertinnen und Experten bekannt.

Die Stürmerin sorgte mit zwei Treffern in Fürth für einen fulminanten 3:2-Sieg der Afrikanerinnen, die als Debütantinnen bei der WM 2023 in Australien und Neuseeland an den Start gehen werden. Die favorisierten Deutschen schauten bei ihrer Generalprobe in die Röhre.

Umstrittene Geschlechtsprüfung zeigt hohe Testosteronwerte

Doch nun kommt kurz vor dem Turnier wieder ein Thema hoch, was Banda und den Frauenfußball schon seit einiger Zeit beschäftigt. Als ihre Mannschaft im vergangenen Jahr das Halbfinale des Afrika-Cups erreichte, musste Banda von der Tribüne aus zuschauen.

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Der Grund: Bei einer Blutuntersuchung im Vorfeld des Turniers wurde bei der Stürmerin laut mehreren afrikanischen Medien ein zu hoher Testosteronwert nachgewiesen. Eine solche Art der Geschlechtsprüfung ist umstritten, da sie laut Gruppen wie „Human Rights Watch“ eine Menschenrechtsverletzung darstellen.

Erst am Dienstag (11. Juli) gewann die südafrikanische Leichtathletik-Olympiasiegerin Caster Semenya (32) einen Prozess vor dem Europäischen Gerichtshof, wo sie gegen ein Startverbot wegen zu hoher Testosteronwerte vorgegangen war. Ob Semenya bei Olympia 2024 in Paris antreten darf, ist trotz des Entscheids aber nicht abschließend geklärt.

Der afrikanische Fußball-Verband CAF ging im vergangenen Jahr knallhart mit dem Thema um, erteilte Banda Berichten zufolge wegen ihrer Testosteronwerte keine Spielberechtigung für sein Kontinentalturnier. „Die wahren Gründe für ihr Fehlen darf ich nicht nennen, fragen Sie doch mal die CAF“, ärgerte sich Nationaltrainer Bruce Mwape damals.

Bei der anstehenden Weltmeisterschaft kann er allerdings auf seine Star-Stürmerin bauen. Die Fifa will sich nicht in die umstrittene Geschlechtsprüfung einmischen, überlässt diese stattdessen den nationalen Verbänden. Die könnten daher selber entscheiden, wie sie das Verfahren handhaben.

Wechsel von Barbra Banda zu Real Madrid zerschlug sich

Aktuell schnürt die Goalgetterin ihre Schuhe für den chinesischen Klub Shanghai Shengli FC. Im Verein und dem Nationalteam sorgte sie mit ihren Auftritten für derart viel Aufsehen, dass Real Madrid im vergangenen Jahr auf die zeitweise in Spanien ausgebildete Stürmerin aufmerksam wurde.

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Doch der Wechsel zerschlug sich, obwohl Banda bereits in der Hauptstadt angekommen war und sich dort zum Medizincheck begeben hatte. Der Klub nahm nach der Durchführung aber überraschend Abstand von einer Verpflichtung, ohne konkrete Gründe zu liefern. Angeblich sollen auch hier die Testosteron-Werte eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Dabei ist die Offensivakteurin eine der besten Spielerinnen Afrikas, im Nationalteam der große Star. Die 23-Jährige könnte bei der Weltmeisterschaft in einigen Wochen also durchaus auch auf dem Feld für Furore sorgen.

Sambia spielt in der Gruppe C mit Spanien, Costa Rica und Japan. Bisher erzielte die junge Stürmerin in 38 Spielen für ihr Land 29 Treffer, will diese Quote nun auf der ganz großen Bühne ausbauen und den Fokus wieder aufs Sportliche legen. (kma)