Mit seinem überraschenden Union-Abschied kurz vor Transferschluss überraschte Robin Gosens selbst bei seinen Mannschaftskollegen. Jetzt hat er sich auf Instagram zu seiner Entscheidung geäußert.
„Gar nicht rechtfertigen“Nach Blitz-Abschied und Kritik aus Mannschaft: Gosens mit emotionalem Statement
Der Deadline Day war am Freitag (30. August 2024) schon fast zu Ende, das Transferfenster in den großen europäischen Ligen beinahe geschlossen, da erschien doch noch ein Angebot für Robin Gosens (30) im Postfach von Union-Sportchef Horst Heldt (54).
Die AC Florenz, italienischer Erstligist und letztjähriger Finalist der Conference League, wollte den linken Außenverteidiger vom Hauptstadtklub leihen. Gosens entschied sich am letzten Transfertag für einen Wechsel in die Toskana, teilte am Nachmittag die Entscheidung seinen Teamkollegen mit.
Gosens sollte am Abend in Startelf stehen
Das kuriose dabei: Am Abend stand für die Berliner eine Bundesligapartie auf dem Programm, Gosens war für das Heimspiel gegen Aufsteiger FC St. Pauli (1:0) von Trainer Bo Svensson (45) sogar für die Startelf vorgesehen.
Ein Abgang des 30-Jährigen war nämlich so kurzfristig nicht mehr geplant, Sky berichtete noch am Mittag von einem Verbleib Gosens bei den Eisernen.
Umso unvorbereiteter traf Trainer und Mannschaft der Abflug des Verteidigers, Svensson und Kapitän Rani Khedira (30) übten Kritik am Zeitpunkt des Transfers. Am Tag darauf ergriff dann auch Gosens das Wort. Auf Instagram meldete sich der 20-malige deutsche Nationalspieler an die Union-Anhänger.
Zu Beginn seines Statements machte Gosens aber direkt klar: Eine Rechtfertigung seines Abgangs wird dieser Post nicht. „Wo fängt man an, wenn man gar nicht versuchen möchte, sich für irgendetwas zu rechtfertigen, gleichzeitig aber das Bedürfnis hat, etwas loszuwerden?“, begann er.
Anschließend verwies er auf die Medienberichte, dass er den Klub schon seit Beginn des Transferfensters verlassen hätte wollen, äußerte sich hierzu aber nicht. Sportboss Heldt hatte dies tags zuvor allerdings schon bestätigt.
Die Entscheidung, die Köpenicker so kurz vor Ende der Wechselperiode und dazu einem Pflichtspiel zu verlassen, sei eine „schwierige“ gewesen, zu den Gründen seines Blitz-Abflugs wollte Gosens sich aber ebenfalls nicht äußern.
Danach bedankte er sich emotional bei den Mitarbeitern und den Fans bei Union. Trotz der von Abstiegssorgen geprägten vergangenen Saison habe er immer die Wertschätzung von allen gespürt: „Die Spiele in diesem unglaublichen Stadion werden für immer in meinem Herzen bleiben. Der 34ste Spieltag der letzten Saison ist wohl das emotionalste, das ich im Fußball bisher erleben durfte.“
Doch das Union-Kapitel ist nach einem Jahr für den Außenverteidiger vorerst beendet, auf Leihbasis geht es nun zurück nach Italien. Dort ist Gosens bereits sechs Jahre aktiv gewesen, von 2017 bis 2022 bei Atalanta Bergamo sowie von 2022 bis 2023 bei Inter Mailand. Anschließend war der 30-Jährige für rund 15 Millionen Euro zum damaligen Champions-League-Teilnehmer Union gewechselt.