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Vorletzter Härtetest vor OlympiaHöchste Niederlage unter Hrubesch: DFB-Frauen kassieren herbe Pleite

Natasha Anasi aus Island gegen Klara Bühl (l.) aus Deutschland.

Natasha Anasi und Klara Bühl (l.) beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Island am Freitagabend (12. Juli 2024).

Bei Wind und Kälte in Reykjavik kommt das Frauen-Nationalteam von Horst Hrubesch nicht auf Betriebstemperatur. Jetzt bleibt nur noch eine Partie in Hannover, um sich für Olympia einzuspielen.

Knapp zwei Wochen vor ihrem Olympia-Auftakt haben die deutschen Fußballerinnen einen ernüchternden vorletzten Härtetest in Island hingelegt.

Die Auswahl von Bundestrainer Horst Hrubesch unterlag im EM-Qualifikationsspiel in Reykjavik am Freitagabend (12. Juli 2024) mit 0:3 (0:1). Bei zwölf Grad und viel Wind trafen Ingibjörg Sigurdardottir (14. Minute), Alexandra Johannsdottir (52.) und Sveindis Jonsdottir (83.) für die Gastgeberinnen. Es war die bisher höchste Niederlage unter Hrubesch.

EM-Quali: DFB-Frauen verlieren mit 0:3 gegen Island

Ohne Kapitänin Alexandra Popp (Fußreizung), Lena Oberdorf (Gelbsperre) und Sydney Lohmann (Muskelprobleme) tat sich die deutsche Auswahl schwer.

Das DFB-Team war bereits zuvor für das Endrundenturnier 2025 in der Schweiz qualifiziert. Am kommenden Dienstag (19.00 Uhr/ARD) geht es noch in Hannover gegen Österreich. Dort werden an die 40 000 Fans erwartet, bevor sich die Auswahl gen Olympia verabschiedet.

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Hrubesch stand oft kopfschüttelnd am Spielfeldrand. Er hatte für Mittelfeldfeld-Ass Oberdorf die künftige Frankfurterin Elisa Senß aufgeboten. Vorn stürmte neben Lea Schüller die Eintracht-Angreiferin Nicole Anyomi, die für Olympia nur auf Abruf nominiert ist.

In der Abwehr schonte der 73 Jahre alte Chefcoach die an der Wade verletzte Wolfsburgerin Marina Hegering und ließ Sara Doorsoun neben Kathrin Hendrich verteidigen. Wie schon öfter in dieser EM-Qualifikation legte die deutschen Spielerinnen einen miserablen Start hin.

Sveindis Jonsdottir vom VfL Wolfsburg vergab schon nach 65 Sekunden die erste Chance gegen die unsortierte Abwehr. Die Duisburgerin Sigurdardottir köpfte dann aus kurzer Entfernung ein - da sah auch Torhüterin Merle Frohms nicht gut aus.

Dabei kann sich die 29-jährige Wolfsburgerin ihres Stammplatzes für die Sommerspiele nicht sicher sein, da sich Hrubesch bisher nicht auf eine Nummer 1 festgelegt und auch Ann-Katrin Berger vom US-Klub NJ/NY Gotham im Blick hat.

Die Vize-Europameisterinnen kamen bei ihrem ersten Auftritt nach dem Urlaub nicht in Schwung. Islands Abwehrchefin Glodis Viggoosdottir hatte daher wenig Mühe, ihre Nebenfrauen zu organisieren. Ein Treffer ihrer Bayern-Kollegin Schüller kurz vor der Pause wurde fälschlicherweise wegen Abseits nicht gegeben - eine Videotechnik gab es bei dieser Partie nicht.

Weder Senß noch Chelsea-Profi Sjoeke Nüsken konnten ihrem Team aus dem Mittelfeld entscheidende Impulse geben. Viggoosdottir rettete dann auf der Torlinie bei einem Kopfball der eingewechselten Laura Freigang. Die Angreiferin sorgte für mehr Druck, ein Tor gelang aber nicht mehr.

Dabei will die deutsche Auswahl bei den Sommerspielen in Frankreich ein Jahr nach dem WM-Debakel von Australien um die Medaillen mitspielen. Die DFB-Frauen, 2016 in Rio Goldmedaillen-Gewinnerinnen, treffen in der Vorrunde auf Australien (25. Juli) und die USA (28. Juli) ebenfalls in Marseille sowie Sambia (31. Juli) in Saint-Étienne. (dpa)