Das gab’s noch nie: Im FA Cup könnte es Donnerstag zu einem historischen Vater-Sohn-Duell kommen.
„Wie Mord und Totschlag“England-Klub feuert Trainer kurz vor Anpfiff – historisches Vater-Sohn-Duell?
Gebannt blicken die englischen Fußball-Fans am Donnerstag (9. Januar 2025, 20.45 Uhr) auf die 3. Runde im FA Cup. Denn im Spiel zwischen dem FC Everton und Peterborough United könnte sich Historisches ereignen.
Zum ersten Mal in der 154-jährigen Geschichte des englischen Pokal-Wettbewerbs könnten sich ein Vater und sein Sohn gegenüberstehen. „Wow ... Träume könnten wahr werden. #Gänsehautmoment“, schrieb Ashley Young (39) unmittelbar nach der Auslosung bei X. Die bescherte dem Abwehr-Routinier ein Aufeinandertreffen mit dem Team seines Sohnes Tyler (18).
Auch Tyler Youngs Trainer hat einen berühmten Vater
Tyler Young steht seit Sommer 2024 beim Drittligisten aus London unter Vertrag. Der Mittelfeldspieler stand allerdings erst viermal im Profi-Kader. Coach Darren Ferguson (52) – Sohn der Trainer-Legende Sir Alex Ferguson (83) – hat aber bereits versprochen, dass Tyler Young auch beim potenziell historischen FA-Cup-Spiel in Everton Teil des Kaders sein wird.
„Tyler wird auf der Bank sitzen, aber ich kann nicht garantieren, dass er zum Einsatz kommen wird“, sagte Ferguson. Unter dessen Vater feierte Ashley Young einen seiner größten Erfolge: 2013 wurde Young mit Alex Ferguson als Trainer englischer Meister.
2016 gewann Young mit den Red Devils – allerdings nicht mehr unter Ferguson – den FA Cup, 2017 die Europa League. Der 39-fache Nationalspieler wurde zudem 2021 mit Inter Mailand italienischer Meister.
Von solchen Triumphen kann Tyler Young bislang nur träumen. Der Youngster steht ganz am Anfang seiner Karriere. Ein erstes Highlight der noch jungen Laufbahn könnte nun das direkte Duell mit seinem Vater werden. Von seinem Glück erfuhr der Teenager erst durch einen Anruf seiner Mutter. „Ich bin gerade aus der Dusche gekommen, welche Auslosung?“, fragte er sie verdutzt.
Eines ist klar: Papa Young hat nicht vor, Geschenke an seinen Sohn zu verteilen. „Ich will natürlich, dass er gut spielt, weil ich weiß, welches Talent in ihm steckt und was er auf dem Platz kann. Aber wenn er seine Sache gut macht, wir das Spiel gewinnen und weiterkommen, ist das alles, was zählt“, sagte Ashley Young in einem Doppel-Interview mit seinem Sohn bei „Talksport“.
„Ich weiß, dass es eine große Sache ist – Vater gegen Sohn – aber an dem Tag ist er ein Gegner“, so der ältere der beiden Youngs weiter: „Bei uns zu Hause ist der Konkurrenzkampf groß, das ist wie Mord und Totschlag, wenn es darum geht, Spiele zu gewinnen.“ Sein Sohn sagte: „Ich glaube nicht, dass er es verkraften könnte, wenn ich ihn schlage.“
Und zu wem wird die Familie halten? Da macht sich Ashley Young keine Illusionen – Everton-Fans gebe es unter den Youngs keine. „Ich glaube sogar, dass meine eigenen Eltern auch auf Tylers Seite stehen. Ich werde mich da draußen also nur selbst anfeuern.“
Am Donnerstag bekam das Spiel noch einmal zusätzliche Brisanz. Wenige Stunden vor dem Anpfiff feuerte Everton Trainer Sean Dyche. U18-Trainer Leighton Baines und Mannschaftskapitän Seamus Coleman werden die Mannschaft interimsweise betreuen.
Everton hatte zuletzt nur eines seiner vergangenen elf Liga-Spiele gewonnen und ist in der Tabelle nur noch einen Punkt von einem Abstiegsplatz entfernt. Britische Medien hatten schon seit Tagen über einen Trainerwechsel spekuliert, auch weil der Klub neue Besitzer hat. Vor kurzem hat die Friedkin Group – auch Inhaber der AS Rom in Italien – den kriselnden Klub aus Liverpool übernommen. Als Nachfolger wird José Mourinho gehandelt, der bei Fenerbahce Istanbul unglücklich sein soll. (mit dpa)