Trainer-Entlassungen beim Hamburger SV sind nichts Ungewöhnliches, könnte angenommen werden. Doch die überraschende Kündigung von Lewe Timm, dem mittlerweile Ex-Trainer der HSV-Frauenmannschaft, wirft Fragen auf.
Trainer-Entlassung beim HSVCoach musste gehen – nun gibt's einen bösen Verdacht
Mit seinem Team ist Lewe Timm (47) sportlich richtig erfolgreich gewesen! Als Trainer der HSV-Frauen stieg er Ende der vergangenen Saison aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga auf. Trotzdem musste Timm Anfang Juli 2023 gehen.
Die Hintergründe der überraschenden Trainerentlassung sind kurios. Denn: Timms Nachfolger ist mit einer Entscheidungsträgerin des HSV liiert! Im Raum steht der Verdacht, dass an entsprechender Stelle gemauschelt worden war.
Hamburger SV: Trainer-Entlassung wirft Fragen auf
„Wie die Trennung ablief, ist aus meiner Sicht nicht in Ordnung. Ich kann mir bis heute nicht erklären, was genau nicht gestimmt hat. Normalerweise wird ein Trainer gefeuert, wenn er keine Leistung bringt. Deshalb ist diese Trennung so absurd“, sagte Lewe Timm dem „Hamburger Abendblatt“.
Als Timm Anfang Juli 2023 mitgeteilt wurde, dass er als Trainer der HSV-Frauen freigestellt sei, waren Horst Hrubesch (72, Nachwuchskoordinator und Frauenfußball-Chef), Kumar Tschana (Geschäftsführer des HSV e.V.) und Catharina Schimpf (33, Koordinatorin Frauen- und Mädchenfußball) anwesend.
Was damals nur die wenigsten wussten: Catharina Schmipf war zu diesem Zeitpunkt schon mit Timms Co-Trainer Marwin Bolz in einer romantischen Beziehung. Ebenjener Bolz wurde im Anschluss an das Gespräch als Timms Nachfolger präsentiert.
Timm kritisierte nun: „Horst Hrubeschs letzter Satz war, dass Marwin Bolz zunächst einmal interimsweise meinen Job übernehmen sollte. Als ich Marwin danach angerufen habe, habe ich von ihm erfahren, dass er der neue Cheftrainer ist.“
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In einer Mitteilung des Vereins erklärte Schimpf die Entscheidung, Bolz einzustellen: „Marwin passt perfekt zu unserer Philosophie, nicht nur auf, sondern auch neben dem Feld junge und talentierte Kräfte zu fördern und zu fordern. Er hat in den vergangenen Jahren eindrucksvoll bewiesen, über welche Fähigkeiten er verfügt. Wir sind davon überzeugt, dass wir unsere Ziele gemeinsam erreichen werden.“
Auf Nachfrage des „Hamburger Abendblatts“ ließ ein HSV-Sprecher wissen: „Catharina Schimpf ist nicht Vorgesetzte von Bolz und ihm gegenüber nicht weisungsbefugt.“ Der Hamburger SV ergänzte in Bezug auf die Beziehung zwischen Schmipf und Bolz: „Kumar Tschana und Horst Hrubesch waren frühzeitig informiert. Die Entscheidung wurde von Tschana und Hrubesch getroffen.“ Heißt: Der Verein sieht in dem Prozedere keinerlei Probleme.
Es heißt, Hrubesch soll bereits in der zurückliegenden Saison gegenüber Timm kommuniziert haben, dass er mit dessen Arbeit nicht zufrieden sei. Lewe Timm selbst will von derartigen Signalen nichts mitbekommen haben.