Elfmeterschießen ist das Schönste auf der Welt – außer man ist als Spieler oder Fan selbst daran beteiligt. Denn dann werden die Nerven im Regelfall ordentlich strapaziert. Bei einem Elfer in Japan wären die Beteiligten jedoch fast eingeschlafen.
Das hat die Fußballwelt noch nicht gesehenDarf ein Elfmeter so geschossen werden?
Das Schönste im Fußballsport sind wohl die Elfmeterschießen: Nichts ist spannender, als wenn sich Feldspieler und Torwart nach 120 Minuten erbittertem Kampf gegenüberstehen und die Nerven bewahren müssen. Oft wird dabei mit Psycho-Tricks gearbeitet – von beiden Seiten.
Im Rahmen der japanischen Schulmeisterschaft hat nun ein Fußballspieler das Psycho-Spiel auf die Spitze getrieben. Der Feldspieler schoss einen der kuriosesten Elfer, den die Fußballwelt wohl je gesehen hat.
Der langsamste Elfmeter aller Zeiten
Doch was war genau geschehen? Taguchi Soraga, so heißt der japanische High-School-Schüler, ließ sich bei der Ausführung seines Elfmeters ordentlich Zeit. Und zwar soviel Zeit, dass sich der gegnerische Torhüter in der Zwischenzeit noch einen Tee hätte aufsetzen können.
In unfassbar kleinen Trippelschritten startete Soraga an der Strafraumkante in Richtung des Balls zu laufen, der auf dem Elfmeterpunkt lag. Auf Zuschauer wirkte es wie ein Standbild. Nach 20 Sekunden seines Anlaufs setzte Soraga seinem Anlauf sogar noch die Krone auf und hüpfte kurz in die Luft.
Ganze 25 Sekunden dauerte Soragas Elfer-Prozedur insgesamt. Der Keeper stand währenddessen wie versteinert auf der Linie, fokussierte den Ball. Den wohl langsamsten ausgeführten Elfmeter aller Zeiten konnte er trotzdem nicht halten. Der Torhüter sprang in die linke Ecke, der Ball schlug in der rechten ein.
Und der Schiedsrichter? Ließ den ausführenden Spieler gewähren, machte keine Anstalten, den Elfmeter wiederholen zu lassen. Denn: Soraga war über die gesamten 25 Sekunden in Bewegung, blieb zu keinem Zeitpunkt stehen.
Collinas Erben: „Die Panenka-Variante ist ja auch recht spöttisch“
Die Schiedsrichter-Experten von „Collinas Erben“ schrieben bei Twitter: „Es gibt ja den Tatbestand der ‚Verzögerung der Spielfortsetzung‘, der mit einer Verwarnung geahndet wird. Der könnte auch hier greifen, weil zwischen Freigabe und Ausführung doch recht viel Zeit vergeht.“
Collinas Erben ergänzten: „Grundsätzlich würde ich das als zulässige Finte während des Anlaufs betrachten. Wollte man darin eine Verhöhnung des Gegners sehen, müsste man fragen, wo die Grenze zu ziehen wäre. Die Panenka-Variante ist ja schon auch recht spöttisch.“ (jm)