Fußball-PechvogelHolland-Profi steigt zum sechsten Mal in sieben Jahren ab

Groningens Elvis Manu (l.) im Zweikampf mit Hidde ter Avest (r.) vom FC Utrecht am 7. April 2023.

Groningens Elvis Manu im Zweikampf mit Hidde ter Avest vom FC Utrecht am 7. April 2023. Für Manu ist der Abstieg mit Groningen der sechste Abstieg in sieben Jahren.

Der 29 Jahre alte Elvis Manu ist mit seinem Arbeitgeber FC Groningen drei Spieltage vor Schluss aus der holländischen Eredivisie abgestiegen. Für den Knipser nichts Neues: es ist bereits der sechste Abstieg im siebten Jahr.

Ein Abstieg ist für jeden Fußballer eine schmerzhafte Erfahrung. Einige Spieler wünschen sich, niemals in eine solche Situation zu kommen. Elvis Manu kennt diese Situationen jedoch nur allzu gut. Er wünscht sich, endlich einmal wieder die Klasse zu halten. Nun ist er zum sechsten Mal binnen sieben Jahren abgestiegen.

Die unvergleichliche Pechsträhne begleitet den Niederländer mit ghanaischen Wurzeln nun schon seit 2017. Seinen ersten Abstieg erlebte der ehemalige U21-Nationalspieler der „Elftal“ bei den Go Ahead Eagles aus Deventer in den Niederlanden.

Sechster Abstieg, aber zwischenzeitlich Champions League

Der Verein hatte 2016/2017 eine Seuchensaison hinter sich und musste am Ende als 18. die Liga räumen. Der damals 23-Jährige kam auf 14 Einsätze und konnte mit nur vier Torbeteiligungen keinen Einfluss mehr auf das Abschneiden des Teams nehmen.

Dasselbe Schicksal ereilte den Mittelstürmer seitdem fast im Jahresrhythmus. In seinen Stationen Genclerbirligi Ankara, Akhisarspor (beide Türkei), Beijing Renhe (China) und Wisla Krakau (Polen) wiederholte er sein „Kunststück“.

Nun also der sechste Gang in die zweite Liga binnen sieben Jahren für den Wandervogel. Mittlerweile ist er nach vergleichsweise erfolgreichen Zwischenstopps in Bulgarien bei Botev Plowdiw und Ludogorets Razgrad, für die er sogar in der Champions League Qualifikation spielte, in die Heimat zurückgekehrt.

In Groningen knüpfte er allerdings an seine früheren Leistungen an und musste den Abstieg des holländischen Traditionsvereins schlucken. Nach seiner Leihe im Winter konnte Manu kein einziges Tor für die Grün-Weißen erzielen und blieb hinter den Erwartungen.

Zwar scheint Elvis Manu das Pech gepachtet zu haben, er ist allerdings nicht der einzige Unglücksrabe mit einer vergleichbaren Pechsträhne. In der Bundesliga gab es zwischen 1968 und 1986 einen ähnlichen Abstiegs-Experten wie Manu. Der Torwart Jürgen Rynio (75) schaffte das „Kunststück“, mit fünf verschiedenen Vereinen abzusteigen. 

Den Abstieg mit dem Karlsruher SC, Hannover 96, Borussia Dortmund, dem FC St. Pauli und dem 1. FC Nürnberg hat Rynio auf dem Kerbholz. Doch er ist nicht der einzige. Er teilt sich seinen bedauernswerten Rekord mit Andreas Keim (60), der ebenfalls fünfmal den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste.

Anders als Rynio allerdings nur mit vier verschiedenen Vereinen. Mit den Stuttgarter Kickers musste er zweimal runter (1989 und 1992). Der KSC (1985), Fortuna Düsseldorf (1987) und der FC Homburg (1988) hatten das Vergnügen nur ein Mal. Allerdings stieg Keim sogar noch ein fünftes Mal ab: mit Tennis Borussia Berlin ging es runter von Liga 2 in die 3. Liga.

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Aktuell ist Ozan Kabak (23) auf einem guten Weg, den oben genannten Spielern zumindest Konkurrenz zu machen. Der erst 23-Jährige stieg mit sechs Vereinen bereits dreimal ab (Stuttgart 2019, Schalke 2021 und Norwich 2022) und befindet sich mit seinem aktuellen Arbeitgeber TSG 1899 Hoffenheim ein weiteres Mal tief im Abstiegskampf.

Elvis Manu toppt sie allerdings besonders aufgrund der schnellen Abfolge der Misserfolge alle. Der 29-Jährige soll im Sommer nach Ablauf der Leihe in Groningen zurück nach Bulgarien. Ob er anschließend einen Abnehmer findet, bleibt zumindest fraglich. Sein neuer Arbeitgeber sollte jedenfalls gewarnt sein. (kma)