+++ EILMELDUNG +++ Horror-Unfall in NRW Auto durchbricht Brückengeländer und stürzt in die Tiefe – junge Frau stirbt

+++ EILMELDUNG +++ Horror-Unfall in NRW Auto durchbricht Brückengeländer und stürzt in die Tiefe – junge Frau stirbt

Die verrückteste Arena der WM 2022Das steckt hinter dem Abriss-Stadion von Katar

An der Außenwand des Stadion sind überall Container zu sehen.

Das Stadion 974 in Doha besteht aus Containern, Das Foto ist vom 15. Dezember 2021.

Ist das Kunst oder kann das weg? Diese Frage stellt sich beim Blick auf ein neu erbautes WM-Stadion im Wüstenstaat Katar. Die Antwort darauf ist simpel: Beides ist richtig.

von Julian Meiser  (jm)

Ende dieses Jahres wird in Katar die 22. Fußballweltmeisterschaft der Männer ausgetragen (21. November bis 18. Dezember 2022), doch das Emirat hat bisher vor allem wegen der prekären Umstände auf den Stadien-Baustellen Schlagzeilen gemacht. Allerdings gibt es offenbar auch Positives an den modernen Arenen – zumindest was die Nachhaltigkeit angeht.

So ist in den vergangenen Jahren in der Nähe des Hafens der katarischen Hauptstadt Doha ein ganz besonderes Stadion errichtet worden. Die Arena trägt den Namen 974, eine Anlehnung an die internationale Telefonvorwahl des Wüstenstaats. Doch das ist nicht das Besondere an dem Fußballtempel, der für 40.000 Zuschauer Platz bietet.

WM 2022 in Katar: Stadion 974 kann demontiert werden

Die Besonderheit der mittlerweile fertiggestellten Arena liegt darin, dass sie direkt nach der WM wieder entfernt wird. Was zunächst klingt wie eine klimatechnische Sünde, ist allerdings keine.

Das Gegenteil ist ausnahmsweise der Fall. Denn der Neubau wurde in einer modularen Bauweise errichtet, was bedeutet, dass das Stadion abgebaut und andernorts zu einem späteren Zeitpunkt wieder komplett (oder in Teilen) aufgebaut werden kann. Das jetzige Stadiongelände selbst soll nach dem Ende der WM zu einem öffentlichen Park mit angrenzenden Einzelhandelsflächen umgestaltet werden.

Im Falle des Stadions mit dem Namen 974 haben sich die Kataris in Zusammenarbeit mit einem spanischen Architekturbüro dafür entschieden, das Stadion aus 974 Schiffscontainern, bestehend aus recyceltem Stahl, zusammenzubauen. Auch daher rührt der Name des Fußballtempels.

Bis zu 4 Milliarden Euro sollen die Kataris für die Neubauten und die Sanierungen der bestehenden Stadien in die Hand genommen haben. Insgesamt wird bei der WM in acht Stadien, die sich in einem Umkreis von gerade einmal 55 Kilometern rund um Doha befinden, gespielt. Alle Stadien sollen dem Anspruch genügen, nachhaltig zu sein. Die Arenen sollen allesamt bis zum Turnierstart per Stadtbahn erreichbar sein.

Kritik an der WM 2022 in Katar

Die Klimaaktivistin Zeina Khalil Hajj bezeichnete die Arena bei der „Deutschen Welle“ als einen „cleveren PR-Schachzug“ der Gastgeber, da das Land weltweit den größten CO₂-Ausstoß pro Kopf zu verantworten habe. Die nachhaltige Bauweise sei demnach eine Art Greenwashing.

Neben dem CO₂-Ausstoß wurden seit der Vergabe der WM nach Katar auch andere Aspekte am Gastgeberland kritisiert. Speziell die menschenunwürdigen Bedingungen für die angeworbenen Gastarbeiter, von denen verschiedenen Medienberichten zufolge etwa 15.000 im Laufe der Jahre gestorben sein sollen, sorgten international für Entsetzen.

Aus Menschenrechtskreisen wurde die insbesondere Frauenunterdrückung sowie die Verfolgung von Homosexuellen im Golfstaat angeprangert. Von vielen Seiten wurde daher ein Boykott der WM gefordert. Bislang sieht es aber so aus, als würden alle qualifizierten Nationen an dem Großereignis teilnehmen. Die deutschen Fernsehsender ARD und ZDF, die die Partien des Turnier live im TV übertragen werden, haben allerdings angekündigt, eine kritische WM-Berichterstattung zu betreiben, die über das Sportliche hinausgeht.

Aus sportlicher Perspektive wurden mehrfach die hohen Temperaturen im Wüstenstaat beanstandet, die für die Sportler nicht zu verantworten seien. Katar antwortete mit Klimaanlagen in den Stadien, die die Temperaturen erträglicher machen sollen. Die Bedingungen waren außerdem der Grund für die erstmalige Verlegung einer Weltmeisterschaft in den Winter.