„Gibt keine Geschenke“Moukoko von Trainer degradiert und abgewatscht – droht auch in der U21 die Bank?

Youssoufa Moukoko ist im strömenden Regen frustriert.

Youssoufa Moukoko im Europa-League-Spiel von OGC Nizza bei der AS Rom am 3. Oktober 2024. Der junge Stürmer hat beim französischen Erstligisten einen schweren Stand.

Bei seinem neuen Verein OGC Nizza hat Youssoufa Moukoko keinen leichten Stand. Holt er sich in der U21 das nötige Selbstbewusstsein zurück?

Bei der U21-Nationalmannschaft soll Youssoufa Moukoko wieder aufblühen. Wenn sich der ehemalige Dortmunder das Trikot mit dem Adler auf der Brust überzieht, sind Tore programmiert.

Doch in seinem neuen Verein OGC Nizza, für den der Stürmer derzeit auf Leihbasis spielt, landete der einst beim BVB als Supertalent gehandelte 19-Jährige zuletzt ganz hart auf dem Boden der Tatsachen.

Moukoko auch bei der U21 nicht mehr unantastbar

Von der Euphorie nach dem traumhaften Startelf-Debüt Ende September beim 8:0-Kantersieg gegen AS Saint-Etienne mit zwei Treffern und einem Assist ist nämlich kaum noch etwas übrig.

Die harte Realität: Bank und Kurzeinsätze. Nach Moukokos vergebener Startelf-Chance und der Auswechslung zur Pause in der Europa League unter der Woche erhielt am vergangenen Sonntag beim 2:2 gegen OSC Lille sogar ein Nachwuchsstürmer den Vorzug.

Dazu gab es eine deutliche Ansage vom Trainer. „Im Sport auf dem höchsten Level gibt es keine Geschenke“, sagte Nizza-Coach Franck Haise über Moukokos Degradierung. „Irgendwann“ werde die BVB-Leihgabe schon wieder ihre "Chance bekommen.“

Bringt die Länderspielpause Moukoko zurück in Spur? Lange galt der immer noch erst 19-Jährige als Lebensversicherung der deutschen U21, doch während er nach seinem Sommer-Wechsel von Borussia Dortmund nach Nizza auf Klubebene weiter auf der Bank schmorte, lief es bei der DFB-Auswahl auch ohne ihn. Und plötzlich muss Moukoko selbst in seiner Wohlfühloase um seinen EM-Stammplatz bangen.

„In der Offensive herrscht Konkurrenzkampf. Da muss man sich immer wieder zeigen und neu beweisen, das gilt auch für Youssoufa“, betonte DFB-Trainer Antonio Di Salvo vor den ersten beiden von insgesamt vier Testspielen auf dem Weg zur Endrunde im kommenden Sommer in der Slowakei (11. bis 28. Juni). Eine Stammplatzgarantie gegen Dänemark am Freitag (15. November 2024, 18 Uhr/ProSieben MAXX) in Aachen und vier Tage später im Kracher in Valenciennes gegen den Olympia-Zweiten Frankreich sieht anders aus.

Moukoko war in den vergangenen beiden Länderspielpausen nicht berücksichtigt worden, während seiner mit Di Salvo abgesprochenen „Akklimatisierungspause“ spielten sich andere in den Vordergrund. Maximilian Beier, Karim Adeymi, Paul Wanner, Ansgar Knauff, Nick Woltemade und Nicolo Tresoldi sorgten in vier Spielen für offensive Feuerwerke: Zehn Punkte und 20:6 (!) Tore machten Moukoko zum Abschluss der EM-Quali vergessen.

Doch nun ist der gebürtige Kameruner zurück. „Er ist gesund und freut sich auf die U21“, sagte Di Salvo, der bei seinem Mittelstürmer viel Aufbauarbeit leisten muss.

Die Auszeit bei der U21 kommt womöglich wie gerufen, um wieder neues Selbstvertrauen zu tanken. In seinen drei Einsätzen in der EM-Quali erzielte Moukoko zuletzt starke sechs Tore, galt lange als unantastbar unter Di Salvo. Doch jetzt muss er sich ganz neu beweisen. (sid)