Zouma misshandelt KatzeWest Ham bestraft Premier-League-Star, Tierschutzverein nimmt Tier in Obhut

Kurt Zouma am 22. Januar 2022 für West Ham United.

Kurt Zouma machte mit mehreren Videos auf sich aufmerksam, in denen er seine Katze brutal schlägt und tritt. Foto vom 22. Januar 2022.

Die Bilder sind kaum zu ertragen. In mehreren Videos wird eine Katze brutal getreten und geschlagen. Der Täter: Der französische Nationalspieler Kurt Zouma.

Furchtbarer Tierquäl-Skandal um Premier-League-Star Kurt Zouma (27): Im Netz kursieren mehrere Videos, die den West-Ham-Profi dabei zeigen, wie er seine Katze brutal schlägt und tritt. Am Montagabend (7. Februar 2022) tauchten die schockierenden Szenen erstmals in den sozialen Medien auf.

Zu sehen ist Zouma, der seine Katze wie einen Fußball durch seine Villa kickt und schlägt. Alles festgehalten von seinem Bruder auf Snapchat, der das Verhalten des Profi-Fußballers offenbar auch noch lustig findet. Besonders schockierend: Das alles passiert vor den Augen eines Kindes.

Drei Videos auf Snapchat zeigen Kurt Zouma als Tierquäler

Wie „The Sun“ berichtet, handelt es sich insgesamt um drei kurze Clips. Der französische Nationalspieler hebt seine Bengalkatze von einem Sessel, wirft sie in die Luft und tritt noch währenddessen nach der Katze, die völlig verstört die Flucht ergreift. Unter dem Video steht: „Sa commence“ (auf Deutsch etwa „es beginnt“). Und damit fängt die gewalttätige Aktion des Fußballers erst an.

Denn dann jagt Zouma die Katze um einen Tisch und wirft einen Schuh nach ihr, während das Tier verzweifelt versucht, ein sicheres Versteck zu finden. Die letzten Bilder zeigen ein Kind, das die Katze auf einen Tisch hebt. Zouma schlägt dem Tier ins Gesicht, sodass es vom Tisch fliegt. Besonders perfide: Die Clips sind mit lachenden Emojis beschriftet.

Bereits am Montagabend (7. Februar) äußerte sich Zouma zu den Videos. Es sei ein Einzelfall gewesen. „Ich möchte mich für meine Taten entschuldigen. Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten, das ich aufrichtig bedauere“, schrieb er in einem Klub-Statement.

Und weiter: „Ich möchte allen versichern, dass es unseren beiden Katzen bestens geht und sie gesund sind. Sie werden von unserer ganzen Familie geliebt und geschätzt.“ Warum Zouma sich so brutal gegenüber den Tieren verhielt, ließ er offen.

West Ham United äußerte sich zu Tierquäl-Skandal

Sein Klub West Ham erklärte zu dem Vorfall: „West Ham United verurteilt die Aktionen unseres Spielers Kurt Zouma in dem kursierenden Video vorbehaltlos. Wir haben mit Kurt gesprochen und werden die Angelegenheit intern behandeln und würden gerne deutlich machen, dass wir Tierquälerei in keiner Weise dulden.“

Und tatsächlich gab es Konsequenzen für den Premier-League-Star: Am Mittwoch (9. Februar) teilte West Ham mit, dass Zouma vereinsintern zur höchstmöglichen Geldstrafe verurteilt worden sei, die er sofort akzeptiert habe. Das Geld werde auf seinen Wunsch an Tierschutzorganisationen gespendet. Im Sommer 2021 war Zouma vom FC Chelsea zu West Ham United gewechselt – für eine Ablösesumme von umgerechnet etwa 35 Millionen Euro.

Nun steht der französische Nationalspieler hart in der Kritik. Die „Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals“ (RSPCA) sagte zu den Clips: „Dies ist ein sehr beunruhigendes Video. Es ist niemals akzeptabel, ein Tier zur Bestrafung oder aus anderen Gründen zu treten oder zu schlagen.“ Es seien zahlreiche Beschwerden eingegangen. Inzwischen habe der Tierschutzverein die Katze in Obhut genommen, gab die RSPCA am Mittwoch (9. Februar) auf Twitter bekannt.

Auch die Tierschutzorganisation Peta hat sich eingeschaltet. Auf Twitter rief Peta France zu Konsequenzen für Zouma auf: „Wenn Fußballnationalspieler Kurt Zouma sich dabei amüsiert, eine Katze zum Spaß und zum Angeben zu treten, muss die französische Nationalmannschaft reagieren und diesen Spieler sanktionieren, der (mindestens) für die Saison gesperrt werden muss.“

Fans beleidigen Zouma im Stadion

Beim Spiel West Ham gegen Watford FC (1:0) am Dienstag (8. Februar) in London stand Zouma in der Startelf – und musste mit lautstarken Buhrufen klarkommen, wie „The Sun“ berichtete. Fans riefen Beleidigungen und „RSPCA“, wenn der Premier-League-Star in Ballbesitz war. Trainer David Moyes (58) rechtfertige die Aufstellung Zoumas später mit sportlichen Gründen. „Ich weiß, was die Leute empfinden“, sagte er, „aber ich bin hier auch der Fußballtrainer.“

Bei vielen Fans hat Zouma also ordentlich Kredit verspielt. Inzwischen hat sich auch die Polizei dem Fall angenommen. Ob dem zweifachen Premier-League-Sieger (mit Chelsea) nun auch juristische Konsequenzen drohen, bleibt abzuwarten. (dpa/ls)