Hat Hugo Mallo beim Auswärtsspiel gegen Espanyol Barcelona die Darstellerin des gegnerischen Maskottchens unsittlich berührt? Das soll jetzt vor Gericht geklärt werden.
Maskottchen sexuell belästigt?Erstliga-Profi angeklagt: Fußballer wegen Busen-Grapscher vor Gericht
von Béla Csányi (bc)
Was passierte zwischen Fußball-Profi Hugo Mallo (33) und Maskottchen „Periquita“? Fünf Jahre nach dem Aufeinandertreffen auf dem Rasen wird der Fall jetzt in Spanien vor Gericht aufgerollt. Die Vorwürfe gegen die Vereinslegende von Erstliga-Klub Celta Vigo (448 Pflichtspiele) wiegen dabei schwer.
Die Frau, die beim damaligen Heimspiel von Espanyol Barcelona gegen die Galicier am 24. April 2019 unter dem Sittich-Kostüm steckte, wirft dem Rechtsverteidiger einen sexuellen Übergriff vor – wenige Augenblicke vor Anpfiff der Partie und mitten auf dem Rasen. Vor Gericht in Barcelona fand am Donnerstag (11. Juli 2024) jetzt eine Anhörung statt.
Berührte Hugo Mallo das Espanyol-Maskottchen unsittlich?
Die Staatsanwaltschaft und die Anwältin des mutmaßlichen Opfers fordern eine Geldstrafe über 730 Tagessätze – also exakt zwei Jahre. Die Frau, die damals unter dem Tierkostüm steckte, hatte Mallo bereits einen Tag nach dem Aufeinandertreffen in Barcelona angezeigt, jetzt kommt der Fall wieder ins Rollen.
Die Frau, die im Rahmen der Ermittlungen unter dem Namen Ana anonymisiert wurde, berichtete der Polizei von einem bewussten Griff unter ihre Klamotten. Im Ermittlungsbericht heißt es: „Als er bei Ana angelangt war, die in diesem Moment als Maskottchen auftrat, führte er seine Hände unter die Verkleidung und berührte die Brüste.“
Schon zu Jahresbeginn waren bei Social Media TV-Bilder aufgetaucht, die zwar die damalige Begegnung zeigen, aber keinen genauen Einblick erlauben.
Dabei ist zu sehen, wie Hugo Mallo dem männlichen Part des Sittich-Paares die Hand schüttelt. Was genau zwischen ihm und dem weiblichen Maskottchen passiert, ist dann nur schwer zu erkennen, weil der direkte Blick verdeckt ist.
Hier gibt es die Szene bei X zu sehen:
Als Zeuge wurde auch der Darsteller des männlichen Espanyol-Maskottchens befragt, der sich erinnerte, wie seine aufgebrachte und nervöse Kollegin ihm vom mutmaßlichen Übergriff des Fußball-Profis berichtet habe. Mallo selbst wurde im Juli 2019 ein erstes Mal befragt – und wies alle Schuld von sich.
Bei der Anhörung am 11. Juli erklärte Mallo nun: „Ich habe nur die Kollegen und Maskottchen begrüßt, mehr nicht. Als ich am nächsten Tag informiert wurde, habe ich zuerst an einen Scherz geglaubt. Ich habe mich auf mich konzentriert, auf das Spiel. Ich erinnere mich daran, dem Maskottchen die Hand gegeben zu haben, wie allen anderen.“
Zuvor hatte Mallo ausgesagt, er habe nicht einmal auf das Geschlecht der Maskottchen geachtet und im vollen Fokus auf das anstehende Spiel nur einen Handschlag angeboten.
Ohnehin sei er sich bewusst gewesen, dass er bei einem öffentlichen Spiel mit Publikum und zahlreichen TV-Kameras unter strenger Beobachtung gestanden habe, sodass mögliche Fehltritte kaum im Verborgenen geblieben wären.
2019 war Mallo, der nach einem Jahr in Brasilien beim SC Internacional aktuell ohne Verein ist, bei einer Verhandlung ein erstes Mal recht gegeben worden. Später wurde der Entscheid nach einem Einspruch der Anklage aber wieder aufgehoben.
Die damalige Richterin führte an, dass der Gruß des weiblichen Maskottchens länger gedauert habe als jener mit dem männlichen Pendant. „Wir können erkennen, dass zwischen dem Maskottchen und dem Spieler etwas passiert“, hieß es damals. Was genau, soll jetzt endgültig aufgeklärt werden.