Massenschlägerei auf BorkumDisco-Boss: Meine Kajüte wurde zum Schlachtfeld

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Johannes Peter Schreiber vor seiner Insel-Diskothek.
Borkum – Um 1.28 Uhr in der Nacht auf Sonntag geht der Notruf bei der Borkumer Polizei ein: „Massenschlägerei in der Kajüte!“ Alle auf der Insel verfügbaren Kräfte und Rettungswagen rasen mit Blaulicht zur Disco im Zentrum, 500 Meter von Fortunas Trainingslager-Quartier „Vier Jahreszeiten“ entfernt.
Polizisten und Sanitäter leisten erste Hilfe. In der Kajüte sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld: Blut, Scherben, eine zertrümmerte Scheibe des DJ-Pult. Disjockey Focko Backer zum EXPRESS: „Volle Flaschen und Gläser sind geflogen. Mit Messingstangen wurde die Disco verwüstet. Auf der Tanzfläche sind Mädels in Panik umgefallen.“
Nach Augenzeugen-Berichten waren rund 20 Fortuna-Anhänger verwickelt in die Randale, die offenbar nicht von ihnen ausging. Gladbach-Fan Lutz: „Soldaten aus Afghanistan sangen „zieht die Mauer wieder hoch. Drei Albaner haben sich mit Dynamo-Dresden-Fans in die Wolle gekriegt und die Düsseldorfer provoziert. Türsteher und Insulaner sind dazwischen. Die Fortuna-Fans haben sich das nicht bieten lassen und sich zusammengerafft.“
Kai aus Emden: „Das ging von der Dreiergruppe mit den Albanern aus. Dann sind Düsseldorfer obendrauf.“
Krankenpfleger Lutz: „Gläser wurden geschmissen, Bierflaschen abgeschlagen, Scheiben zertrümmert, mit Messingstangen sind sie aufeinander los. Ich habe sechs Jahre in der Ambulanz im Maria-Hilf-Krankenhaus Mönchengladbach gearbeitet und viel erlebt. Aber so etwas habe ich noch nie gesehen: Schnittwunden, Sehnenverletzungen, zertrümmerte Nasen. Vier mussten zur Behandlung ins Krankenhaus.“
Kajüte-Chef Johannes Peter Schreiber: „Ich wurde von meinen Mitarbeitern angerufen. Als ich kam, war die Schlägerei vorbei.“ Er sperrt die Disco zu, macht die Musik aus, das Licht an.
Kai: „Der hat deshalb abgeschlossen, weil alle nur mit Karte zahlen und er sonst keinen Cent eingenommen hat.“ Lutz entsetzt: „Eine Katastrophe. Wir waren eine Stunde eingeschlossen. Mein bester Freund hat eine Panik-Attacke bekommen.“
Die Polizei Borkum nimmt später Personalien auf. Verhört bis morgens um 9 Uhr Zeugen und sucht per Aufruf weitere. Fortuna Düsseldorf „bedauert“ in einer Stellungnahme „den Vorfall und verurteilt jede Form gewalttätiger Ausschreitungen.“