Anthony Modeste will bei Fortuna Köln eine wohl letzte Karriere-Wende einleiten. Nach fünf Wochen Vereinslosigkeit trainiert der Ex-Torjäger des 1. FC Köln in der Südstadt mit, um bei einem Angebot in Bestform zu sein.
Tony trainiert in KölnWeiter vereinslos: Modeste hofft wieder auf die Fortuna-Wende
von Béla Csányi (bc)
Südstadion statt Geißbockheim! Ein Jahr nach seinem Abgang beim FC trainiert Anthony Modeste (35) wieder in Köln, setzt bei der komplizierten Klub-Suche vorerst auf die Karte Fortuna.
Am Mittwoch (9. August 2023) soll der Stürmer in der Südstadt seine erste Einheit mit den neuen Kollegen bestreiten. Nach fünf Wochen Vereinslosigkeit und individueller Vorbereitung steigt der Franzose jetzt wieder ins Mannschaftstraining ein – als Gast beim Kölner Regionalliga-Tabellenführer.
Anthony Modeste baut auf Trainings-Praxis bei Fortuna Köln
Als Modeste um Trainings-Praxis im Kreise des Teams von Coach Markus von Ahlen (52) bat, sagte Fortuna dem einstigen Fan-Liebling des 1. FC Köln zu. Eine Einigung, von der beide profitieren: Modeste kommt besser in den Rhythmus, könnte direkt mitmischen, wenn endlich der neue Arbeitgeber gefunden ist. Und der Regionalligist steigert mit dem prominenten Gast sein Trainingsniveau deutlich.
Gerade für das junge Trio Jonas Scholz (24), Tim Brdaric (23) und Finn Bauens (19), das in der Innenverteidigung um einen Platz an der Seite von Abwehrchef Dominik Lanius (26) kämpft, bedeutet nun jede Trainingseinheit Schwerstarbeit. Der Lerneffekt: enorm!
Klar ist aber auch, dass sich gerade Modeste seinen Sommer ganz anders vorgestellt hatte. Weil schon früh klar war, dass sein BVB-Vertrag nicht verlängert werden würde, hatte er praktisch seit Jahresbeginn die Chance, seine womöglich letzte Karriere-Station anzusteuern. Doch noch immer gibt es kaum Bewegung.
Vereinssuche bei Anthony Modeste läuft schleppend
Egal ob Frankreich, Türkei oder Saudi-Arabien: einen Durchbruch erzielte Tony mit keinem der gehandelten Klubs. Sich kurz vor Saisonstart als Gast bei einem Viertligisten fithalten zu müssen, war ganz sicher nicht Teil der Modeste-Planungen. Der ist weiterhin überzeugt: „Ich werde ganz sicher nicht meine Fußballschuhe an den Nagel hängen.“
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Wird Fortuna jetzt zum Wendepunkt in der Modeste-Krise? Es wäre immerhin nicht das erste Mal. Vor zwei Jahren stand der Franzose ebenfalls vor einer ungewissen Zukunft, galt beim 1. FC Köln nach Verletzungen und unglücklicher Heimat-Leihe zu AS Saint-Étienne als Verkaufs-Kandidat. Doch Steffen Baumgart (51) setzte von Tag eins auf den erfahrenen Torjäger.
Beim ersten Spiel der Ära Baumgart stand Tony in der Startelf, betrieb als Funkturm mit Lufthoheit direkt Eigenwerbung an vorderster Front. Der Gegner beim 4:0-Sieg am 9. Juli 2021: Fortuna Köln. Schon einen Tag später markierte er im Test gegen Duisburg (1:1) seinen ersten Treffer nach der FC-Rückkehr, der Aufwärts-Trend setzte sich stetig fort.
Es folgte eine Sahne-Saison mit 20 Treffern in der Bundesliga – die Empfehlung für den auch finanziell lukrativen Wechsel zu CL-Teilnehmer Borussia Dortmund. Nach dem enttäuschenden Jahr in Schwarz-Gelb braucht Modeste jetzt noch einmal den Fortuna-Push.