„Warnungen bis hin zum Mord“Anfang-Klub ergreift drastische Maßnahmen

Dresden-Trainer Markus Anfang spricht mit seinem Kapitän Stefan Kutschke.

Dresden-Trainer Markus Anfang am 24. Februar 2024 mit seinem Kapitän Stefan Kutschke. Der Spieler und dessen Familie haben Morddrohungen erhalten.

Sportlich kriselt es gewaltig bei Dynamo Dresden. Doch noch schwerer wiegen die Probleme abseits des Platzes, die den Verein nun zu einer drastischen Maßnahme zwingen.

von Antje Rehse  (are)

Dynamo Dresden in Aufruhr: Der Traditionsverein droht, die Rückkehr in die 2. Bundesliga zu verspielen. In der Tabelle liegt das Team von Coach Markus Anfang (49) nach zwei Niederlagen in Folge nur noch auf Platz vier.

Das 1:3 gegen Pokal-Halbfinalist 1. FC Saarbrücken am vergangenen Samstag (7. April 2024) war bereits die siebte Pleite im Jahr 2024. Anfang, zuvor unter anderem Trainer beim 1. FC Köln und Werder Bremen, steht zunehmend in der Kritik.

Dynamo Dresden stellt das öffentliche Training ein

Viel schwerer als die sportlichen Probleme wiegen aber die Drohungen gegen Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke (35) und dessen Familie.

Der gebürtige Dresdner hatte ein anonymes Schreiben erhalten, der Verein erstattete daraufhin Anzeige und machte die Drohungen öffentlich.

Kutschke und dessen Familie seien nach Dynamo-Angaben „extrem angefeindet und darüber hinaus mit Warnungen bis hin zum Mord konfrontiert“ worden. Zuvor sei Kutschke auch in den sozialen Medien immer wieder das Ziel von Hass-Kommentaren gewesen.

Beim Spiel gegen Saarbrücken gab es von den Fans tosenden Applaus für den Mannschaftskapitän. Doch dessen Klub sieht sich nun zu weiteren Maßnahmen gezwungen.

Vorerst trainieren die Sachsen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Wie und in welchem Umfang danach wieder öffentlich trainiert wird, will Dresden Anfang kommender Woche bekannt geben.

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„Diese Entscheidung wurde nach eingehender Analyse der Sicherheitslage und als Reaktion auf den Vorfall am vergangenen Freitag getroffen, als unser Mannschaftskapitän Stefan Kutschke einen Drohbrief erhielt, in dem er und seine Familie attackiert und bedroht wurden“, hieß es in einer Vereinsmitteilung.

Die Sicherheit von Spielern, Trainern sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Verein habe „die höchste Priorität“, es gebe „keinen Millimeter Platz und Akzeptanz für Hass, Hetze und Gewalt“. (mit sid)