Nach einem Jahr KnastErstes Foto von Fußball-Star Dani Alves – ihm droht noch viel Schlimmeres

Ein Jahr lang saß Dani Alves bereits im Gefängnis, beim Prozess wegen mutmaßlicher Vergewaltigung sieht es nach dem Auftakt so als, als würden noch viele weitere Jahre hinzukommen.

Niemand gewann mehr Titel als er, mit 43 Trophäen gilt Dani Alves (40) bis heute als erfolgreichster Fußballer der Geschichte. Doch wenn es vor Gericht um den Vorwurf der Vergewaltigung einer jungen Frau geht, können dem einstmals besten Rechtsverteidiger der Welt all der Ruhm und die vorigen Triumphe nicht mehr helfen.

Am Montag (5. Februar 2024) ist in Barcelona der Prozess gegen den 126-maligen brasilianischen Nationalspieler gestartet. Ein Jahr verbrachte Alves in Katalonien bereits in Haft, im Gerichtssaal entstanden so die ersten Fotos nach der langen Zeit hinter Gittern. Doch dem Fußballer stehen wohl noch viele weitere Jahre im Knast bevor.

Dani Alves droht Haftstrafe von mehreren Jahren

Die Anklage fordert neun Jahre Haft und zehn weitere auf Bewährung. Überdies soll Alves der geschädigten jungen Frau 150.000 Euro bezahlen. Gehört werden 28 geladene Zeuginnen und Zeugen, die dazu beitragen sollen, den Vorfall aus der Nacht zum 31. Dezember 2022 aufzuklären. Alves hat seitdem seine Version der Geschehnisse wegen belastender Indizien mehrfach verändert.

In jener Nacht hielt sich der heute 40-Jährige im Sutton, einem luxuriösen Nachtklub in Kataloniens Metropole, auf. Dabei soll er mit einer Unbekannten zunächst getanzt, sie mit in den Exklusivbereich genommen haben und anschließend mit ihr auf den separaten Toiletten verschwunden sein. Dort soll sich Alves am Opfer sexuell vergriffen haben.

Die Frau, deren Identität bis heute geheim gehalten wird, erstattete nach einem ersten Schock Anzeige. Am 20. Januar 2023 erschien Alves zur Anhörung bei der Polizei und sitzt seitdem hinter Gittern. Noch im Laufe des Monats soll im Prozess jetzt das Urteil gefällt werden.

Dani Alves sitzt vor Gericht beim Prozessauftakt in Barcelona.

Dani Alves am 5. Februar 2024 beim Prozessauftakt vor Gericht in Barcelona. Dem Fußball-Star drohen nach einem Jahr im Gefängnis noch viele weitere Jahre Haft.

In den über zwölf Monaten Haft wandelte sich seine Version „kenne ich nicht“ über „sie wollte es auch“ bis zu „ich hatte getrunken, war von Sinnen“. Es geht klar um Haftreduzierung. Die Beweise – Kamerabilder, Samenspuren – sind erdrückend. Das momentane Szenario in Spanien spricht gegen Milde für Alves.

Freundin des mutmaßlichen Opfers schildert Details im Fall Dani Alves

Am ersten Prozesstag sagte das Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus, sogar ihre Stimme wurde verfremdet, um Anonymität zu währen. Bei der Aussage einer ihrer Freundinnen, die die damalige Nacht als Zeugin im Nachtclub miterlebt hatte, war die Öffentlichkeit am Montag dagegen zugelassen.

Nach der mutmaßlichen Tat sei ihre Freundin vollkommen aufgelöst gewesen, sie habe sie nie zuvor derart weinen sehen, berichtete die Frau. „Er hat sie gepackt, auf den Boden gezogen und ihr sowas wie ,du bist meine kleine Hure‘ gesagt“, berichtete die Zeugin unter Berufung auf die Erzählung des mutmaßlichen Opfers. Alves habe auch, anders als von ihm selbst inzwischen behauptet, nicht betrunken gewirkt.

Sie habe ihre Freundin nach dem Vorfall im Nachtclub überreden müssen, Anzeige zu erstatten, weil die wegen der Prominenz des Fußballers Angst gehabt habe: vor Verfolgung, einer Verleumdungskampagne oder öffentlicher Ächtung. Bis heute meide sie die Gesellschaft anderer Menschen, verlasse kaum die Wohnung und habe aufgrund der psychischen Belastung viel Gewicht verloren. (bc/sid)