„Haben nicht alle auf der Latte“Nach Rauswurf: Kult-Kommentator rechnet mit TV-Sender ab

Jörg Dahlmann steht klatschend im Stadion des Karlsruher SC.

Kommentator Jörg Dahlmann beim Spiel des Karlsruher SC gegen den SC Paderborn am 5. November 2023.

Jörg Dahlmann kommentierte vier Jahre lang zahlreiche Fußballspiele für den Pay-TV-Sender Sky. Der 64-Jährige erlebte im März 2021 jedoch einen ziemlich unrühmlichen Abschied.

von Felix Rasten  (fr)

Er gehört zu den bekanntesten Fußball-Kommentatoren in Deutschland. Jörg Dahlmann (64) begleitete von 2017 bis 2021 zahlreiche Spiele der Bundesliga, 2. Bundesliga und der Champions League für den Pay-TV-Sender Sky.

Im März 2021 wurde Dahlmann jedoch entlassen. Laut Sky habe der 64-Jährige sich mehrfach „unsensibel und unpassend verhalten“. Nun rechnet der Kult-Kommentator mit seinem ehemaligen Arbeitgeber ab.

Jörg Dahlmann: „Das ist kein Grund, jemanden rauszuwerfen“

„Die haben das falsch bewertet. Die haben einen Fehler gemacht, aus meiner Sicht“, sagt Dahlmann im „Bild“-Fußball-Podcast, „Stammplatz“. Doch was war überhaupt passiert?

Während eines Zweitliga-Spiels in der Saison 2020/21 kommentierte Dahlmann eine Torchance des Hannoveraners Sei Muroya (29) mit den Worten: „Es wäre sein erster Treffer für 96 gewesen. Den letzten hat er im Land der Sushis geschossen.“ Letztere Wortwahl verstanden einige Zuschauer und Zuschauerinnen als Rassismus.

Dahlmann betont: „Meiner Meinung nach ist das kein Grund, jemanden rauszuwerfen.“ Und weiter: „Gut, man kann über den Satz streiten, dass ich gesagt habe: ‚Für eine Kuschelnacht mit Sophia Thomalla würde ich mich auch auf die Bank setzten‘. Da wollten die mich ja schon rauswerfen damals. Ist geschmäcklerisch: Einigen gefällt es, einigen gefällt es nicht.“

Thomalla war zu diesem Zeitpunkt mit Loris Karius (30) zusammen. Der Torhüter stand damals noch bei Union Berlin unter Vertrag und verbrachte die meisten Spiele auf der Ersatzbank. Schon da drohte der Sender Dahlmann angeblich mit einem Rauswurf.

„Die wollten das damals tun, wegen Sexismusvorwürfen. Das zeigt aber schon, dass die nicht alle auf der Latte haben da bei der Führung von Sky. Das haben sie dann noch mal unterstrichen, dass sie ihres Jobs nicht mächtig sind, als sich mich rausgeschmissen haben, als ich Japan als Land der Sushis bezeichnet habe. Da hat hinterher jeder Japaner gesagt: ‚Wir sind das Land der Sushis und wir sind stolz darauf‘. Aber deshalb musste ich damals den Hut nehmen.“, so Dahlmann.

Der gebürtige Gelsenkirchener ist sich jedoch mittlerweile sicher: „Ich denke, das würde Sky heute nicht mehr machen. Da haben sie damals überreagiert.“