Am Donnerstag ist Fußball-Legende Pelé gestorben. Obwohl er deutlich vor meiner Zeit aktiv war, hat sein Leben auch mich begeistert und berührt. Ein Nachruf auf den „König des Fußballs“.
„König des Fußballs“Ein Held ist tot: Warum Pelé die Fans aller Generationen begeistert
Am 29. Dezember 2022 ist Fußball-Ikone Pelé im Alter von 82 Jahren gestorben. Als sein Tod bekannt wurde, stand die Welt – so fühlte es sich für mich an diesem Donnerstagabend jedenfalls an – für einen kurzen Moment still.
Ein Schauer huschte mir über den Rücken, ich bekam eine Gänsehaut und empfand plötzlich Trauer für jemanden, den ich nicht nur nicht kannte, sondern den ich vor allem niemals live Fußballspielen sah. Meine Reaktion zeigt wohl, dass echte Helden Generationen überdauern.
Pelé feierte in seiner Karriere drei Weltmeistertitel
1940 als Edson Arantes do Nascimento in Três Corações in Brasilien geboren, wuchs Pelé in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit elf Jahren spielte er das erste Mal mit Schuhen, mit 15 Jahren debütierte er beim brasilianischen Verein FC Santos, für den er knapp zwei Jahrzehnte spielte. Bereits mit 16 Jahren trug er erstmals das brasilianische Nationaltrikot.
Mit 17 Jahren und 249 Tagen feierte Pelé 1958 seinen ersten Weltmeistertitel. Zwei Tore trug er beim 5:2 gegen Gastgeber Schweden bei und ging damit als jüngster WM-Final-Torschütze in die Geschichtsbücher ein. In seiner atemberaubenden Laufbahn folgten zwei weitere Weltmeistertitel (1962 und 1970) und zahlreiche andere Trophäen.
1996 wurde ich geboren. Die Fußball-Liebe wurde mir in die Wiege gelegt. Pelé hatte rund 19 Jahre zuvor das letzte Fußballspiel seiner Karriere bestritten – und trotzdem war er, seit ich denken kann, immer präsent.
Pelé, der Junge aus der Favela, der mit improvisierten Mitteln trainierte und es schließlich heraus aus der Armut auf die große Fußballbühne schaffte. Pelé, der Fußballer, der Millionen Fans mit seinem Spiel begeisterte, andere Profis inspirierte und den Sport veränderte.
Sein Leben: eine Geschichte wie aus dem Märchenbuch, welches die Herzen der Fußball-Liebhaberinnen und Liebhaber aller Jahrgänge über Generationen hinweg berührte. Auch meins.
Auf dem Platz war er ein Pionier. „Alles, was Du einen Spieler machen siehst, hat Pelé zuerst gemacht“ – mit diesen Worten nahm Star-Stürmer Erling Haaland (22) via Twitter Abschied von der Fußball-Legende und traf mit seiner Beschreibung wohl den Nagel auf den Kopf: ein begnadeter Techniker, schnell, beidfüßig, trotz seiner verhältnismäßig kleinen Größe von 1,73 Meter kopfballstark. Er verstand das Spiel und punktete mit seiner Intuition.
Doch nicht nur auf dem Platz inspirierte er die Menschen. Als erster Schwarzer wurde er nach seiner Karriere von 1995 bis 1998 unter der Regierung des Präsidenten Fernando Henrique Cardoso (91) Sportminister. „Er verstand die Kraft des Sports, Menschen zusammen zubringen“, schrieb der ehemalige US-Präsident Barack Obama (61) zu seinem Tod auf Twitter.
Die Welt trauert um Pelé: „Wird 15 Jahrhunderte Ruhm haben“
Die Welt trauert um einen ihrer größten Fußballhelden, um „O Rei“ (Deutsch: König). Der amerikanische Künstler Andy Warhol (†) sagte einmal: „Pelé war einer der wenigen, die meiner Theorie widersprechen: Anstelle von 15 Minuten wird er 15 Jahrhunderte Ruhm haben.“
In den Erinnerungen der Menschen wird er weiter leben und niemals vergessen werden, da bin auch ich mir sicher. Ruhe in Frieden, „König des Fußballs“!