Für eine Gruppen-Vergewaltigung wurde der ehemalige Nationalspieler in Italien zu neun Jahren Haft verurteilt. Nun muss er die Strafe in seinem Heimatland absitzen. Seine Anwälte gehen in Berufung.
Neun Jahre KnastWegen Gruppen-Vergewaltigung: Nächster Fußball-Star zu Haftstrafe verurteilt
Dem früheren brasilianischen Fußballnationalspieler Robinho droht in seinem Heimatland eine langjährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung.
Der ehemalige Stürmer von Real Madrid, Manchester City und AC Mailand soll die in Italien gegen ihn verhängte neunjährige Freiheitsstrafe nun in Brasilien verbüßen, wie der Oberste Gerichtshof des südamerikanischen Landes urteilte. Der 40-Jährige habe die Haft sofort anzutreten.
Robinho legt Berufung ein
Robinhos Anwälte kündigten Medienberichten zufolge an, Berufung gegen das Urteil einzulegen. Außerdem wollen sie erwirken, dass der frühere Fußballprofi den Ausgang des Verfahrens in Freiheit abwarten kann.
Wegen seiner Beteiligung an einer Gruppen-Vergewaltigung einer albanischen Frau in einer Diskothek in Mailand war Robinho 2017 in Italien zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nach der Ausschöpfung aller Rechtsmittel wurde das Urteil 2022 rechtskräftig. Damals war Robinho allerdings bereits in sein Heimatland zurückgekehrt – und Brasilien liefert seine Staatsbürgerinnen und -bürger grundsätzlich nicht an andere Länder aus.
Erst im Februar 2023 war ein anderer früherer Brasilien-Star zu einer Gefängnis-Strafe verurteilt worden. Dani Alves bekam viereinhalb Jahre Haft wegen sexueller Aggression auferlegt, darf allerdings nun schon vorzeitig raus.
Daraufhin beantragte die italienische Justiz eine Ratifizierung des Urteils in Brasilien, damit Robinho seine Strafe zumindest in seinem Heimatland absitzen muss. Dem wurde nun stattgegeben.
Zuletzt hatte sich selbst Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva dafür ausgesprochen, dass der Ex-Fußballer seine Strafe in Brasilien verbüßt. „Vergewaltigung ist ein unverzeihliches Verbrechen. Robinho ist in Italien bereits verurteilt worden und sollte seine Strafe absitzen“, sagte er in einem Interview des Fernsehsenders SBT. (dpa)