Ex-FC-Talent mittendrinTrainer schimpft nach 21:0-Sieg vor den Toren Kölns: „Lebenszeit-Verschwendung!“

Trainer Albert Deuker dirigiert bei einem Spiel von Blau-Weiß Königsdorf

Trainer Albert Deuker erlebte mit Blau-Weiß Königsdorf am Sonntag (23. März 2025) einen denkwürdigen Oberliga-Nachmittag. (Foto: 3. September 2023)

Kreisliga-Verhältnisse in der Mittelrheinliga. Das Duell zwischen Blau-Weiß Königsdorf und Teutonia Weiden endete am Sonntag mit einem satten 21:0. Das historische Ergebnis hat allerdings eine Vorgeschichte.

von Béla Csányi  (bc)

Oberliga-Posse statt Mittelrheinliga-Topspiel! Vor den Toren Kölns stand beim Spiel zwischen Blau-Weiß Königsdorf und Teutonia Weiden am Sonntag (23. März 2025) das Duell des Vierten gegen den Siebten auf dem Programm. Doch in Frechen sorgte ein denkwürdiger Nachmittag am Ende für deutlich mehr Gesprächsstoff als vorab gedacht. 

Mit einem demütigenden 21:0 schickte Königsdorf die Gäste aus Würselen nach Hause – ein Ergebnis in der fünfthöchsten Spielklasse, das es so eigentlich nur in der Kreisliga gibt. Noch größer als der Frust der Weidener war allerdings die Wut beim siegreichen Königsdorfer Trainer Albert Deuker.

Königsdorf-Trainer nach historischem Sieg stinksauer

Schon zur Pause nahm der Coach beim Stand von 14:0 alle fünf erlaubten Wechsel vor, nahm damit auch den zeitweise beim 1. FC Köln ausgebildeten Marzouk Kotya-Fofana (20) vom Feld. Der Stürmer, der von Januar 2022 bis 2023 am Geißbockheim gespielt hatte, schnürte binnen 45 Minuten einen Fünferpack.

Sieben weitere Tore erzielte Königsdorf nach dem Seitenwechsel noch, davon fünf in den letzten fünf Minuten. Als „traurig und lächerlich“ bezeichnete der Trainer nach Abpfiff die Umstände des Spiels, wie das Portal „FuPa“ berichtete.

Die vor 75 Zuschauerinnen und Zuschauern ausgetragene Begegnung sei eine „Lebenszeit-Verschwendung für jeden Anwesenden“ gewesen, polterte Deuker über das „sinnloseste Spiel meines Lebens“.

Zustande gekommen war die historische Klatsche für Weiden aber nicht nur wegen eines gebrauchten Tages für die gesamte gegnerische Mannschaft. Die allermeisten Spieler hatten dort gar nicht auf dem Platz gestanden. Zahlreiche Stammkräfte des Aufsteigers hatten sich vor der Partie krankgemeldet, so lief überwiegend die 2. Mannschaft auf – aus der Kreisliga C.

Unter der Woche war von der Suspendierung von Spieler Joeffret Tudilo (29) berichtet worden – das plötzliche Fehlen seiner Kollegen wirkte daher wie eine Solidarisierungsaktion.

Der zweite Klub-Vorsitzende Ulrich Fischer teilte der „Aachener Zeitung“ mit: „Unsere Spieler haben uns heute Mittag mitgeteilt, dass sie krankgeschrieben seien und nicht spielen können. Deshalb mussten wir mit den Jungs aus unserer zweiten Mannschaft antreten.“

Außer Kapitän Meik Kühnel (30), der für Alemannia Aachen und den Wuppertaler SV in der Vergangenheit schon in der Regionalliga gespielt hatte, hatte keine der angestammten Kräfte die Auswärtsfahrt in den Frechener Norden angetreten. Entsprechend deutlich fiel am Ende auch das Ergebnis aus.