Sechster Sieg im sechsten Liga-Spiel für Paris Saint-Germain. Gegen Olympique Lyon gelang ein 2:1-Sieg in letzter Sekunde. Dennoch gab es Ärger rund um Superstar Lionel Messi, der von Trainer Pochettino gerüffelt wurde.
Trotz Last-Minute-Sieg gegen LyonDicke Luft bei PSG – Pochettino sauer auf bockigen Messi
Paris. Sechster Sieg im sechsten Liga-Spiel für Paris Saint-Germain. Nach dem dürftigen 1:1 in der Champions League in Brügge gelang am Sonntagabend (19. September 2021) gegen Olympique Lyon ein Last-Minute-Erfolg.
Erst der eingewechselte Mauro Icardi (28) erlöste die Gastgeber mit seinem Kopfball in der Nachspielzeit (90.+3). So gelang PSG doch der Traumstart in die Saison. Dennoch wird diese Begegnung noch für Gesprächsstoff in Frankreich sorgen.
Ex-Leverkusen-Trainer Peter Bosz ärgerte mit seiner Truppe rund um den früheren Bayern-Abwehr-Chef Jerome Boateng das PSG-Millionen-Ensemble. Dabei hatte Mauricio Pochettino alle Kracher aufs Feld geschickt. Angel Di Maria, Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé bildeten den Turbo-Angriff der Gastgeber. Nationalspieler Thilo Kehrer stand als Rechtsverteidiger in der Startelf.
Messi hatte im ersten Durchgang zwei gute Möglichkeiten auf dem Schlappen, für Lyon verpasste aber auch Xherdan Shaqiri eine gute Chance. Turbulent wurde es kurzzeitig, nachdem Boateng mit PSG-Keeper Gianluigi Donnarumma zusammengeprallt war. Pfiffe für den Ex-Münchner waren die Quittung.
In der 54. Minute rappelte es zum ersten Mal. Lucas Paquetá verwandelte eine Flanke sehenswert per Direktabnahme zum 0:1. Doch zwölf Minuten später war die Führung wieder dahin. Malo Gusto ging in einen Zweikampf mit Neymar. Der Brasilianer zerrte, drückte den Lyon-Verteidiger im Nacken und ging zu Boden. Der Unparteiische zeigte auf den Punkt, Neymar führte den Elfmeter selber aus und traf zum Ausgleich.
Bosz war mit der Elfmeter-Entscheidung vor dem 1:1 nicht einverstanden. „Es ist nicht Malo, der Neymar foult. Neymar drückt ihn mit der Hand und foult ihn. Ich verstehe, wenn der Schiedsrichter das nicht sieht, aber dafür gibt es den VAR“, sagte Lyons Trainer.
In der 76. Minute nahm Pochettino Lionel Messi vom Feld
In der 76. Minute wurde es dann noch einmal richtig interessant – allerdings an der Seitenlinie. Pochettino nahm Messi vom Feld und brachte für ihn den früheren Dortmunder Achraf Hakimi. Messi signalisierte mit seinem Blick und seiner Körpersprache deutlich, was er von der Entscheidung hielt. Der Neuzugang aus Barcelona schien dem Trainer den Handschlag zu verweigern.
Selbst als Icardi mit der buchstäblich letzten Aktion den Sieg für die Gastgeber bescherte, schaute Superstar Messi, der somit weiter auf sein erstes PSG-Tor warten muss, missmutig von der Ersatzbank aufs Feld. Trainer Pochettino rechtfertigte die Messi-Auswechslung nach der Partie: „Wir sind hier, um Entscheidungen zu treffen. Ob es den Leuten gefällt oder nicht“.
Es gehe um das Wohl des Teams, auch wenn sein Landsmann mit dieser Entscheidung nicht einverstanden war. „Ich habe ihn gefragt, wie es ihm geht. Er hat mir gesagt, dass es ihm gut geht, ohne Probleme“, sagte Pochettino. „Manchmal sind die Entscheidungen positiv, manchmal nicht“. (msw)