Der DFB hat das Urteil gegen Saarbrückens Dennis Erdmann bekannt gegeben. Trotz fehlender Beweise sieht das Sportgericht die Vorwürfe, der Verteidiger habe mehrere Spieler rassistisch beleidigt, als belegt an.
Rassismus-VorwürfeDFB mit hartem Urteil gegen Erdmann
Saarbrücken. Dennis Erdmann (31) wurde aufgrund der Rassismus-Vorwürfe gegen ihn vom DFB-Sportgericht am Montag (13. September 2021) für acht Wochen gesperrt und muss eine Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro zahlen. Der Innenverteidiger des 1. FC Saarbrücken soll beim 2:1-Sieg über den 1. FC Magdeburg mehrere Spieler rassistisch beleidigt haben. Einer der betroffenen Spieler, Sirlord Conteh (25) schilderte bei der ersten Anhörung Anfang September eine menschenverachtende Konversation: „Erdmann hat zu mir gesagt, ich solle mit meinen Eltern zurück nach Ghana paddeln. Und hat mich als N… bezeichnet“.
Unsichere Begründung des DFB
Nachdem die erste Sitzung ohne Urteil vertagt worden war, wurde die zweite Verhandlung nach knapp zwei Stunden beendet. Obwohl der 1. FC Saarbrücken mit Adriano Grimaldi (30), Luca Kerber (19), Alexander Groiß (23), Dominik Ernst (31) und Kapitän Manuel Zeitz (31) Spieler als Entlastungszeugen nannte und der Schiedsrichter die Äußerungen nicht wahrgenommen habe, sah der DFB die Schuld am Ende als erwiesen an. Erdmann beteuert weiterhin seine Unschuld. Zuletzt erklärte er: „Das ist unfassbar für mich. Ich habe niemals jemanden rassistisch beleidigt und würde das auch niemals tun.“
Stephan Oberholz, stellvertretender Vorsitzender, begründete das Urteil und die Schuld Erdmanns durch fehlende Anhaltspunkte für ein Komplott und bewusste Falschaussagen aller Magdeburger Zeugen gegen den Verteidiger. Außerdem erklärte Oberholz: „Der DFB duldet grundsätzlich keinerlei Form von Rassismus und Diskriminierung auf seinen Plätzen und zeigt hier klare Kante. Deshalb war eine empfindliche Strafe auszusprechen“.
Erdmann wird dem 1. FC Saarbrücken fünf Spiele fehlen, da er bereits für das Spiel gegen Viktoria Köln aufgrund von „hinreichenden Verdachtsmomenten“ gesperrt war. Der Innenverteidiger kam im Sommer ablösefrei von 1860 München und stand bislang bei fünf Partien für die Saarländer auf dem Platz.