Ex-FC-Talent „bloßgestellt“Testspiel-Foul sorgt weiter für Ärger: Reese übt Kritik an Gegenspieler

Filip Kusic stoppt Fabian Reese im Testspiel zwischen Energie Cottbus und Hertha BSC mit einem Foul.

Diese Szene erregte auch im Nachgang die Gemüter: Filip Kusic stoppt Fabian Reese im Testspiel zwischen Energie Cottbus und Hertha BSC am 16. Juli 2024 mit einem Foul.

Dieses Foul hat Nachwirkungen: Der Tritt von Energie-Profi Filip Kusic gegen Herthas Reese zieht nicht nur eine Verletzung nach sich. Die Emotionen sorgen für einen verbalen Schlagabtausch im Internet.

Energie Cottbus hat sich für die verunglimpfenden Worte seiner Fans gegen Hertha-Spieler Fabian Reese (26) entschuldigt, gleichzeitig aber einen fairen Umgang in der hitzigen Debatte nach der Verletzung des Berliners angemahnt.

Der Fußball-Drittligist wies in einem Statement den Vorwurf zurück, es habe nach dem Foulspiel von Filip Kusic an Reese beim Testspiel am vergangenen Dienstag (16. Juli 2024) keine Entschuldigung gegeben. Dies hatte der Hertha-Profi in einem emotionalen Social-Media-Beitrag am Samstag bemängelt.

Cottbus reagiert nach Testspiel-Foul auf Reese-Statement

Kusic, der 2016 als 20-Jähriger in die zweite Mannschaft des 1. FC Köln gewechselt war und bis 2018 neben 60 Regionalliga-Spielen auch 14 Bundesliga-Minuten bestritten hatte, war ungestüm gegen Reese eingestiegen. Der Berliner hatte sich bei dem Foulspiel eine Knöchelverletzung zugezogen und musste operiert werden. Er wird seinem Klub in der 2. Bundesliga wochenlang fehlen.

„Der Abwehrspieler des FC Energie ging während der ersten Trinkpause des Testspiels nochmals gezielt zu Fabian Reese, um sich persönlich bei ihm zu entschuldigen“, schrieben die Brandenburger in dem Beitrag auf ihrer Homepage. Man verlange ein „vernünftiges Maß zwischen Sachlichkeit und Emotionalität“.

Cheftrainer Pele Wollitz (59) habe direkt nach dem Spiel den Kontakt zu Trainer und Sportdirektor der Berliner gesucht und sein Bedauern geäußert, so der frühere Bundesligist weiter. Cottbus berichtete auch, dass Kusic bei Social Media „bloßgestellt, beleidigt und öffentlich angeprangert“ worden sei.

Reese selbst hatte seine Vorwürfe nicht nur an Kusic, sondern auch an die Cottbuser Fans gerichtet. Beim Gang in die Kabine sei er von den Energie-Fans massiv beleidigt worden, schrieb er bei Instagram unter Betonung auf das im Fußball notwendige „Wertegerüst“.

„Wenn man dann gestützt in die Kabine an den gegnerischen Fans vorbeigeht und Dutzende Schreie wie ,Schwuchtel‘, ,Hurensohn‘ und noch deutlich schlimmere Beschimpfungen an den Kopf bekommt, entfernen wir uns von diesem Wertegerüst“, merkte der 26-Jährige an. Cottbus verurteilte in seinem Statement die entsprechenden Rufe seiner Fans.

Reese, der immer wieder offensiv für gesellschaftliche Vielfalt eintritt, wünschte sich: „Bei allen Emotionen, lasst uns den Hass nicht als Ventil im Fußball nutzen. Lasst uns gemeinsam und auch gegeneinander die Teams nach vorne peitschen und den Fußball hochleben lassen.“

Energie Cottbus wünschte Reese in seiner Mitteilung „nochmals gute Besserung, schnelle Genesung und ein noch stärkeres Comeback“. (dpa/bc)