„Spüre eine kleine Erleichterung“Darum sieht Toni Kroos das Baumgart-Aus beim HSV positiv

Ex-Nationalspieler Toni Kroos am 11. Juli 2024 auf seiner vorerst letzten Pressekonferenz für den DFB.

Ex-Nationalspieler Toni Kroos am 11. Juli 2024 auf seiner vorerst letzten Pressekonferenz für den DFB.

Der Hamburger SV ist nach der Entlassung von Steffen Baumgart auf der Suche nach einem Nachfolger. Toni Kroos kann der Trennung auch etwas Positives abgewinnen.

von Sebastian Bucco  (buc)

Der Hamburger SV hat auf die sportliche Talfahrt mit fünf sieglosen Spielen in Serie reagiert und sich von Trainer Steffen Baumgart (52) getrennt. Nach nur neun Monaten in der Hansestadt muss der Coach seine Koffer packen.

Mögliche Nachfolger werden bereits heiß diskutiert: HSV-Legende Ruud van Nistelrooy (48), Ex-Unioner Urs Fischer (58) oder der Schweizer Double-Trainer Raphael Wicky (47) sind nur einige der Namen, die in Verbindung mit den Rothosen genannt werden.

Toni Kroos: „Kann meine wahren Gefühle wieder offener ausleben“

Über Baumgarts Nachfolger und dessen Entlassung hat Ex-Nationalspieler Toni Kroos (34) in der neusten Ausgabe seines Podcasts „Einfach mal Luppen“ jetzt mit seinem jüngeren Bruder Felix (33) gesprochen.

Darin zeigt sich der Weltmeister froh über die Trennung: „Ich spüre eine kleine Erleichterung, dass ich gegen meinen eigentlichen Willen nicht mehr für den HSV sein muss. Ich kann meine wahren Gefühle für den HSV wieder offener ausleben. Ich möchte, wenn es geht, dass der HSV sehr viele Spiele verliert.“

Zu Baumgarts Amtsantritt im Februar hatte Kroos noch auf der Plattform „X“ geschrieben: „Jetzt werd ich noch zum HSV Fan. Ich fall vom Glauben ab… Alles Gute Baumi.“ Doch mit dem Daumendrücken für die Hanseaten ist jetzt scheinbar wieder Schluss.

Seine ausgeprägte Abneigung gegen die Rothosen hat Kroos noch aus seiner Jugend – damals drückte der 34-Jährige besonders Rivale Werder Bremen die Daumen.

Toni Kroos mit pikantem Witz über Ex-HSV-Trainer Bruno Labbadia

Doch neben dem süffisanten Angriff auf den HSV gab es gleich noch ein paar nette Worte für Ex-Trainer Bruno Labbadia (58). Kroos bringt ein mögliches Engagement ins Spiel, schiebt dann jedoch mit einem Lachen hinterher: „Das Problem ist, dass du dann vor Weihnachten nochmal einen neuen Trainer bräuchtest.“

Stattdessen hat der Ex-Profi von Real Madrid eine andere Empfehlung: „Friedhelm Funkel ist in der Icon League ungeschlagen. Er war einmal da und hat gewonnen. Der ist verfügbar. Ich habe mit ihm gesprochen. Ohne irgendwelche Interna auszuplaudern: Der Mann wirkte noch nicht fertig mit allem. Friedhelm ist immer einen Anruf wert.“

Ob Funkel jedoch bei den Verantwortlichen des HSV ganz oben auf der Liste steht, ist fraglich. Zuletzt trainierte der 70-Jährige den 1. FC Kaiserslautern und spielte mit den Roten Teufeln im DFB-Pokal-Finale in Berlin. Seit Juni ist der ehemalige Trainer des 1. FC Köln bereit für eine neue Aufgabe.

Auch auf die Dienste von Toni Kroos als Trainer muss der Hamburger SV wohl mittelfristig verzichten. Nach seinem Karriereende betonte der 34-Jährigen des Öfteren, dass er nicht vorhabe an der Seitenlinie zu arbeiten. Bei der vorherrschenden Abneigung würde ein Engagement aber wohl sowieso nur sehr unwahrscheinlich zustande kommen.