Wo einst Fußballerinnen und Fußballer um jeden Ball kämpften, wuchert nun das Unkraut: das vergessene Stadion von Bergheim-Oberaußem.
Völlig verwahrlostDas vergessene Fußball-Stadion – einst Heimat von FC-Trainer und Gladbach-Legende
Es ist ein Anblick, der traurig macht! Hier, wo einst hochklassiger Fußball bis in die Verbandsliga und Landesliga der Männer sowie die 2. Liga der Frauen gespielt wurde, verrottet seit Jahren alles.
Auf dem früheren Rasenspielfeld wachsen Sträucher und Unkraut meterhoch, die Laufbahn aus Asche ist mit Gras und Moos zugewachsen, die Tribüne zerfällt, die Tore verrosten. Eine vergessene Fußball-Arena!
SpVgg Oberaußem-Fortuna: Station von Ruthenbeck und Kastenmaier
Das Werner-Lehmann-Stadion in Bergheim-Oberaußem am 28. März 2023: hier spielten einst die Mannschaften der SpVgg Oberaußem-Fortuna. Der Verein war Heimat für viele Fußballerinnen und Fußballer aus dem Rheinland. Auch große Namen waren dabei, wie Stefan Ruthenbeck (50) zum Beispiel. Er spielte von 1991 bis 1993 für die Schwarz-Gelben aus Oberaußem in der Verbandsliga. Später wurde er Trainer beim 1. FC Köln, betreute 2017 die Profi-Mannschaft und ist aktuell U19-Coach des FC.
Oder Thomas Kastenmaier (56) – er wurde 1990 Deutscher Meister mit dem FC Bayern München, absolvierte danach bis 1998 über 180 Pflichtspiele für Borussia Mönchengladbach und gewann dort 1995 den DFB-Pokal. In der Saison 2009/10 betreute er die Mannschaft von Oberaußem als Trainer.
Erfolgreich waren auch die Frauen aus Oberaußem. Sie sind bis heute neben dem TSV Siegen Rekordtitelträger (je vier Titel) der Regionalliga West. 2004 spielte Fortuna Oberaußem sogar in der 2. Bundesliga. 2006 war die erfolgreiche Zeit der Fußball-Frauen aber schon wieder vorbei.
Und später folgte dann der Absturz des gesamten Vereins, der 1919 seine Ursprünge hatte, ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2019. Aufgrund von Verbindlichkeiten und Spielermangel musste sich die stolze Fortuna beim Fußballverband Mittelrhein (FVM) abmelden.
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Seitdem verwahrlost das Werner-Lehmann-Stadion, benannt nach einem langjährigen Vorstandsmitglied. Zum Sportzentrum gehören das Stadion mit Rasenplatz und überdachter Tribüne, Aschenplätze und ein Sportlerheim und Umkleidekabinen.
Was genau auf dem großen Gelände passieren soll, ist unklar. Die Stadt Bergheim hat jedenfalls seit 2019 nicht viel daran verändert. So ist das altehrwürdige Stadion mittlerweile ein echter Lost Place geworden.