Feuerzeuge und Flaschen fliegen in einem aufgeheizten Madrider Stadtderby auf den Rasen. Antonio Rüdiger & Co. werden anschließend in die Kabinen geschickt. Im Mittelpunkt steht Reals Torwart.
XXL-Unterbrechung in StadtderbyMadrid-Keeper von Fans beworfen – Coach kritisiert ihn scharf
In einem hitzigen Madrider Stadt-Derby entfernte Reals Torwart Thibaut Courtois (32) irgendwann aus seinem Strafraum Feuerzeuge, Flaschen und zwischendurch auch eine Plastiktüte mit unbekanntem Inhalt.
Etwa in der Mitte der zweiten Halbzeit musste das aufgeladene Nachbarschaftsduell mit Atlético (1:1) sogar für rund 20 Minuten unterbrochen werden. Schiedsrichter Mateo Busquets Ferrer (30) schickte beide Mannschaften vorübergehend in die Kabinen des Metropolitano von Atlético.
Courtois provozierte Atletico-Fans
„Es war ein bisschen verrückt“, sagte Atlético-Kapitän Koke (32) nach dem Schlagabtausch am Sonntagabend und äußerte die Hoffnung, dass all jene, die Dinge aufs Spielfeld geworfen haben, „nicht ins Stadion zurückkehren.“
Der spanische Fußball-Rekordmeister Real um den deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger (31) und dem wahrscheinlichem Ballon-D'or-Sieger Vinicius Junior (24) ging durch Éder Militão (26/64. Minute) in Führung.
Courtois, der von 2011 bis 2014 für Atletico gespielt hatte, drehte sich unmittelbar nach Reals Führungstreffer in Richtung der gegnerischen Ultras um und zeigte die Faust. Daraufhin begannen diese, Feuerzeuge auf den 32-Jährigen zu werfen – offenbar ohne Treffer.
„Wir brauchen diese Leute nicht auf der Tribüne“, äußerte Atlético-Coach Diego Simeone (54), der in der langen Unterbrechung vor dem Fan-Block auf die eigenen Anhänger einredete und sich immer wieder mit den Fingern an die Stirn tippte.
Man müsse bei solchen Aktionen handeln, „aber diejenigen, die anstiften, müssen auch sanktioniert werden“, meinte er kaum missverständlich in Richtung Courtois.
Atletico verurteilte das Geschehen im Metropolitano und teilte mit, man arbeite bei der Aufklärung mit der Polizei zusammen. Ein Beteiligter sei bereits identifiziert, der Klub werde „die für sehr schwere Fälle vorgesehene interne Regelung auf die Personen anwenden, die an diesem Vorfall beteiligt waren“. (dpa/sid)