„Jeder Schuss ein Volltreffer“Regionalliga-Fußballer gewinnt heiß diskutierte Dating-Show

Der deutsche Fußballer Kevin Njie hat die Netflix-Show „Too hot to handle“ gewonnen. Der Sieg beschert ihm einen Haufen Geld und die große Liebe.

Warmer Geldregen für Kevin Njie (26)!Der deutsche Fußballer gewann gemeinsam mit seiner jetzigen Freundin Emely Kopf (26) bei der deutschen Ausgabe der Dating-Show „Too hot to handle“ von Streamingdienst Netflix ein Preisgeld in Höhe von 86.000 Euro.

Njie verdient sein Geld eigentlich beim SC Weiche Flensburg 08 in der Regionalliga Nord, kommt dort bislang auf 13 Saisonspiele. Die Dating-Show hat der Außenverteidiger gemeinsam mit seiner jetzigen Freundin gewonnen. Etwas, wovon er bei den Flensburgern nur träumen kann: Der SC Weiche belegt derzeit Rang sieben und ist vom ersten Platz weit entfernt.

„Too hot to handle“: Fußballer Njie findet sein Glück

Bei der Show von Streamingdienst Netflix wagen sich 14 Singles gemeinsam in ein Abenteuer im tropischen Paradies, um sich in allen Aspekten der Liebe auszutoben. Doch zur Überraschung der Singles gibt es strenge Regeln, was den Austausch an Zärtlichkeiten betrifft. Davon erfahren sie allerdings erst am Drehort.

Erotische Berührungen jeglicher Art – Küssen, Petting, Selbstbefriedigung und auch Sex sind strengstens verboten! Bei jedem Regelverstoß gibt’s Abzug von den anfänglichen 200.000 Euro Preisgeld. Wollen die Singles also Geld, müssen sie auf heiße Affären im Paradies verzichten. Laut Show-Konzept sollen in der sexfreien Zone so tiefere Bindungen aufgebaut werden, als beim für die Singles sonst üblichen Dating mit Sex.

Früher erst-, heute unterklassig

Ex-Profis in den Niederungen des Amateurfußballs

Joachim Löw wechselt Max Kruse ein.

Nationalspieler, Olympia-Teilnehmer, Kreisliga-Kicker: EXPRESS.de zeigt dir in dieser Galerie ehemalige Bundesliga-Stars, die heute im Amateurfußball unterwegs sind.

Konstantin Rausch schlägt im Spiel des 1. FC Köln einen hohen Ball.

Konstantin Rausch: Beim 1. FC Köln spielte der ehemalige russische Nationalspieler sogar international, so wie hier am 2. November 2017 in der Europa League. Inzwischen kickt Rausch für den SC Vorwerk II in der Kreisliga Celle. Mit einem Viererpack zum Debüt zeigte er dort im September 2022 gleich, dass er mit der linken Klebe nichts verlernt hat. EXPRESS.de zeigt weitere Beispiele in der Bildergalerie.

Paderborns Max Kruse sitzt nach dem Spiel auf einer Bank.

Max Kruse wollte beim SC Paderborn in der Hinrunde der Saison 2023/24 noch einmal angreifen, stattdessen kam es noch vor dem Jahreswechsel zur Vertragsauflösung und zum Karriereende des ehemaligen Nationalspielers. Wenige Monate später kündigte er im April 2024 an, in Zukunft für die zweite Mannschaft vom BSV Al-Dersimspor aus Berlin-Kreuzberg in der Kreisliga A auflaufen zu wollen.

Sebastian Rudy bei einem Training der TSG Hoffenheim auf dem Rasen.

Sebastian Rudy, hier am 4. Juli 2021 noch im Dress der TSG Hoffenheim, konnte es nach seinem frühen Karriere-Aus doch nicht lassen. Ende September 2023 verkündete er seinen Profi-Abschied mit 33 Jahren, keinen Monat später feierte der 29-malige Nationalspieler dann schon sein Kreisliga-Debüt. Für die SpG Dilsberg 1/Bammental 2 läuft er fortan im Kreis Heidelberg auf.

Zafer Yelen dribbelt in der Bundesliga im Zweikampf mit Martín Demichelis.

Zafer Yelen (r.) lief 20 Mal für Hansa Rostock in der Bundesliga auf, darunter auch am 11. August 2007 im Gastspiel beim FC Bayern. Der Standard-Spezialist wechselte 2019 nach Jahren beim FSV Frankfurt und einer starken Saison unter Steffen Baumgart beim Berliner AK in die Kreisliga zum MSV Normannia 08 Berlin. Dort ist er seit 2022/2023 Spielertrainer und Torgarant. In der ersten Saison in Doppelrolle waren es 37 Treffer in 25 Spielen.

Raffael feiert ein Tor für Borussia Mönchengladbach beim 1. FC Köln.

Raffael zählte rund ein Jahrzehnt lang zu den prägenden Bundesliga-Figuren, lief für Hertha BSC, Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach in 290 Spielen auf (82 Tore). Nach dem Gladbach-Abschied 2020 fand er in Deutschland keinen neuen Profi-Klub mehr, seit 2023 spielt der Brasilianer bei Ay-Yildizspor Hückelhofen in der Kreisliga A Heinsberg. Dort gelang schon der Start mit zwei Toren beim 4:1 gegen den BC 09 Oberbruch. (Foto: 14. Januar 2018)

Assani Lukimya bei einem Verbandspokalspiel im Zweikampf.

Assani Lukimya (2.v.l.) schaffte 2012 mit Fortuna Düsseldorf den Bundesliga-Aufstieg, lief anschließend vier Jahre lang für den SV Werder im Oberhaus auf (83 Spiele). Seit 2021 ist er unterklassig unterwegs, zunächst zwei Jahre mit für Innenverteidiger sensationeller Offensiv-Statistik (50 Spiele, 28 Scorerpunkte) beim MSV Düsseldorf. In der laufenden Spielzeit schnürt der Abwehr-Hüne für den 1. FC Monheim in der Landesliga Niederrhein die Schuhe. Das Foto zeigt ihn im Niederrheinpokalspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen am 24. Oktober 2023.

Edmond Kapllani klatscht nach einem Spiel des Karlsruher SC in die Hände.

Edmond Kapplani lief den Erwartungen in der Bundesliga hinterher, als Mittelstürmer betrieb er mit drei Törchen in 54 Spielen nicht gerade Eigenwerbung. Der Albaner, der in der 2. Liga mit 73 Treffern bei 213 Auftritten deutlich zielsicherer unterwegs war, lässt seine Karriere aktuell in der Verbandsliga Baden-Baden beim FC Lichtental ausklingen. (Foto: 23. August 2008)

Freiburgs Nils Petersen jubelt nach seinem Tor.

Nils Petersen ging als Joker-König in die Bundesliga-Geschichte ein, traf sage und schreibe 34 Mal nach Einwechslung. Zeitweise brachte er es sogar zum Nationalspieler und galt wegen seiner angenehmen Art als Musterprofi. Nach dem Profi-Abschied 2023 tritt er gelegentlich noch unterklassig gegen den Ball, sein Trauzeuge lotste ihn dafür zum Blankenburger FV in der Landesliga Mitte – Sachsen-Anhalt. (Foto: 19. Mai 2023)

Leverkusens Abwehrspieler Sven Bender und sein Bruder, Leverkusens Abwehrspieler Lars Bender am Spielfeldrand bei ihrem letzten Bundesliga-Auftritt.

Sven (l.) und Lars Bender verabschiedeten sich 2021 von der Bundesliga-Bühne, gaben am 22. Mai ihre Abschiedsvorstellung im Trikot von Bayer Leverkusen. Ganz aufgehört haben die Zwillinge aber nicht: Nach Bundesliga, Champions League und Olympia Seite an Seite spielen sie nun gemeinsam vor den Toren Münchens beim TSV Brannenburg in der Kreisklasse Inn/Salzach.

Christian Träsch im Zweikampf mit Neymar.

Christian Träsch spielte im DFB-Trikot gegen die ganz Großen, stellt hier im August 2011 Gegenspieler Neymar. Seine Profi-Karriere hat der Außenverteidiger 2020 beendet, in der Kreisliga Donau/Isar I läuft er seit 2021 für den FC Gerolfing auf.

Der Ingolstädter Marvin Matip freut sich über einen Sieg in der 2. Bundesliga.

Marvin Matip erlebte beim FC Ingolstadt seine erfolgreichste Zeit als Profi, hier jubelt er (übrigens mit Christian Träsch rechts im Hintergrund) im Dezember 2017 nach einem Zweitliga-Sieg bei Union Berlin. In Ingolstadt spielt der Defensiv-Spezialist zwar noch immer, inzwischen aber bei Kreisligist SV Hundszell. Beim Aufstieg aus der Kreisklasse II zeigte er in der Saison 2021/2022 ungeahnte Offensiv-Qualitäten, erzielte in sieben Spielen vier Tore und legte einen weiteren Treffer auf.

Marco Reich hadert bei einem Spiel des 1. FC Köln.

Marco Reich konnte beim 1. FC Köln die hohen Erwartungen nie erfüllen und war damals erleichtert, dass sich seine Millionen-Ablöse (6 Mio. D-Mark) aus dem Sommer 2001 nach der Euro-Umstellung Anfang 2002 zumindest nummerisch halbiert hatte. Nach nur einem Jahr ging es für nur 250.000 Euro zu Werder Bremen, seit 2013 läuft er unterklassig für die SG Schmittweiler/Callbach auf. In der B-Klasse Bad Kreuznach I ist er noch mit Mitte 40 sowohl auf dem Platz auch als auch abseits in verschiedenen Rollen aktiv.

Braunschweigs Dominick Kumbela (l) und Hamburgs Heiko Westermann kämpfen um den Ball.

Dominick Kumbela stieg erst spät zum Bundesliga-Stürmer auf, überzeugte in seiner einzigen Erstliga-Spielzeit aber mit starken neun Toren in 30 Spielen für Kurzzeit-Gast Eintracht Braunschweig. Zweieinhalb Jahre nach dem Karriereende 2018 packte ihn noch einmal die Fußball-Lust, seitdem geht der Dribbler für den SSV Delrath in der Kreisliga Grevenbroich & Neuss auf Torejagd. Hier läuft er Heiko Westermann am 31. August 2013 im Bundesliga-Gastspiel beim HSV davon.

Martin Hinteregger im Zweikampf mit Ousmane Dembélé.

Martin Hinteregger spielte gerade noch auf allerhöchstem Niveau, wie am 14. April 2022 mit Eintracht Frankfurt im Camp Nou, da beendete er nach dem Gewinn der Europa League mit 29 Jahren seine Karriere. Kurz darauf schnürte der Österreicher zwar schon wieder die Stiefel, allerdings nur noch in der Heimat bei der SGA Sirnitz in der Kärntner Unterliga Ost.

Der Berliner Arne Friedrich (l) kämpft gegen Mamadou Diabang von Arminia Bielefeld um den Ball.

Mamadou Diabang nahm es zu besten Zeiten (hier am 23. Februar 2003) auch mit Nationalverteidigern wie Arne Friedrich auf. Für Bielefeld und Bochum schoss der Senegalese im Oberhaus 17 Tore in 69 Spielen, in der Kreisliga A Herford läuft er seit 2020 auch noch mit über 40 für den SV Löhne-Obernbeck auf.

Herthas Maximilian Nicu freut sich nach seinem Tor zum 1:0 gegen den Karlsruher SC.

Maximilian Nicu lässt es inzwischen nicht nur sportlich ruhiger angehen: Einst Bundesliga-Profi im trubeligen Berlin, lebt der Flügelspieler heute wieder am malerischen Chiemsee und spielt in der Landesliga Südost-Bayern für seinen Jugendklub 1860 Rosenheim. In der Bundesliga sprangen für Nicu bei Hertha BSC (43) und den SC Freiburg (27) insgesamt 70 Einsätze heraus, mit Berlin spielte er außerdem im UEFA-Cup und der Europa League. Hier bejubelt er im Dezember 2008 einen seiner drei Bundesliga-Treffer.

Anthony Annan dreht sich um Gegenspieler Lars Bender herum.

Anthony Annan traf 2010 in der Europa League mit Rosenborg Trondheim auf Bayer Leverkusen und Lars Bender, jetzt lassen beide ihre Laufbahn im Amateurfußball ausklingen. Annan, der in Deutschland 14 Mal für Schalke und dreimal für 1860 München auflief, kickt seit der Saison 2023/2024 in Oberhausen für DJK Arminia Lirich in der Kreisliga A Siegemund. Zuvor führte die Europareise den Ghanaer nach Norwegen, Spanien, Finnland, Israel und in die Niederlande.

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Dass das Konzept nicht ganz aus der Luft gegriffen ist, belegen Njie und seine Emely. In der Show lernen sich die selbstständige Make-Up-Artistin aus Berlin und das fußballspielende Model kennen und lieben. Sie gewinnen nicht nur das Preisgeld, was nach den Erotik-„Vergehen“ der Singles, noch übrig geblieben ist, sondern auch sich als Paar.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Die beiden sind knapp ein Jahr nach den Dreharbeiten immer noch zusammen. Das hatte Njie bei seiner Vorstellung aber quasi auch angekündigt: „Bei mir ist jeder Schuss ein Volltreffer“, sagte der Fußballer selbstbewusst. Nur die Show selbst kam bei vielen Fans nur bedingt an. Bei Social Media häuften sich kritische Kommentare, viele empfanden alleine das Zuschauen schon als „unangenehm“.

Die Stimmung in der Idylle war da deutlich besser. Mit-Kandidat Akka (21) lobte noch während der Show: „Kevin und Emely sind so close, da passt nicht einmal ein Zahnstocher durch.“ Supercomputer, Spielleiter und Regelhüter „Lana“ beglückwünscht den Gewinner sogar: „Deine Mama kann stolz auf dich sein.“ Njie selbst schrieb auf Instagram: „Breaking News: Njie offiziell vom Transfermarkt genommen.“

Wie es beruflich für den Regionalliga-Kicker weitergeht, ist unklar. Noch bevor der Teilnahme an der Dating-Show arbeitete Njie als Model. Gut möglich, dass er seine Fußballschuhe aufgrund zahlreicher Model-Anfragen schon bald an den Nagel hängt. (sto)