Die Niederlage in Düsseldorf war zu viel: Hertha BSC wirft Trainer Cristian Fiél raus. Das gab der Klub am Sonntagabend bekannt.
FC-Ligakonkurrent zieht ReißleineTrainer nach Topspiel jetzt offiziell gefeuert: Hertha verhandelt mit Nachfolger
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Cristian Fiél mit Linus Gechter: Hertha hat den Trainer gefeuert. (Foto: 15. Februar 2025)
Die Tage von Cristian Fiél bei Hertha BSC sind gezählt! Der Hauptstadt-Klub verhandelt schon mit dem Nachfolger. Nach der vierten Niederlage in Folge zieht Hertha die Reißleine.
Die leeren Blicke von Fabian Reese und Co. sprachen Bände – Cristian Fiél war da schon längst bewusst, was auf ihn zukommt. „Im Moment erwarte ich gar nichts“, sagte der Trainer nach dem nächsten Nackenschlag für Hertha BSC und schien sich seinem drohenden Schicksal bereits ergeben zu haben. Der Zweitligist taumelt immer tiefer in die Krise, nun zogen die Verantwortlichen die Reißleine.
Fiél muss gehen – Nachfolger steht schon bereit
Wie Sky bereits am Sonntagmorgen berichtete, hat sich Hertha noch in der Nacht nach dem 1:2 (1:0) bei Fortuna Düsseldorf von Fiél getrennt haben. Die offizielle Bekanntgabe des Klubs erfolgte am Sonntagabend.
„Ich habe immer mit voller Hingabe und Dankbarkeit für Hertha BSC gearbeitet und wünsche dem Team und dem gesamten Verein nur das Beste für die Zukunft. Manchmal erfordert der Fußball schwierige Entscheidungen, und ich respektiere den Entschluss des Vereins“, sagte Fiél über seine Berliner Zeit.
Nach Informationen von Sky steht ein Nachfolger bereits in den Startlöchern: Stefan Leitl soll die Alte Dame übernehmen, der Verein befindet sich demnach bereits in Gesprächen mit dem ehemaligen Trainer von Hannover 96.
Dass es eng für ihn wird, wusste auch Fiél direkt nach dem Abpfiff. „Wenn du von fünf Spielen vier verlierst, dann hast du nicht viele Argumente“, gab er am Sky-Mikrofon zu. Trotz guter Leistung und Führung reichte es am Ende mal wieder nicht, mit nur fünf Zählern Abstand zum Relegationsrang 16 stecken die Berliner mitten im Abstiegskampf.
„Wir sind alle lang genug im Fußball“, sagte Fiél, „wenn die Ergebnisse so sind, wie sie grade sind, dann hilft es auch nicht, wenn die Mannschaft lebt.“ Benjamin Weber, der dem Trainer zuletzt noch den Rücken gestärkt hatte, vermied am späten Samstagabend ein weiteres Treuebekenntnis: „Am Ende ist Fußball leider, so hart es klingt, ein Ergebnissport“, sagte der Sportdirektor: „Wir werden jetzt erst einmal nach Hause fahren und wie immer alles gemeinsam analysieren.“
Das Ergebnis stand dann schnell fest. Die Zukunft Fiéls, der im vergangenen Sommer vom Ligakonkurrenten 1. FC Nürnberg nach Berlin gekommen war und dort Pal Dardai beerbt hatte, schien jedenfalls direkt nach dem Rückschlag in Düsseldorf schon mehr als fraglich. Bei 21:9 Torschüssen sprang ein magerer Treffer von Reese (13.) heraus, die Gastgeber drehten die Partie durch einen Doppelschlag von Dzenan Pejcinovic (55. und 58.) binnen weniger Minuten.
Auch wenn vor allem der erste Gegentreffer wegen eines vorangegangenen Fouls an Michael Cuisance für Unmut auf Berliner Seite sorgte, war die Ratlosigkeit bei den Verantwortlichen im Anschluss groß. Hertha habe „ein richtig gutes Spiel“, aber das zweite Tor „einfach nicht“ gemacht, sagte Weber: „Du weißt eigentlich gar nicht, warum du das Spiel am Ende hergegeben hast. Es ist extrem bitter, dass wir uns nicht belohnt haben.“
Wieder nicht. Auch gegen die Aufstiegsaspiranten 1. FC Kaiserslautern (0:1) und Hamburger SV (2:3) hatten sich die Berliner zu ineffizient gezeigt. Zur Wahrheit gehört aber auch ein zuletzt schwacher Auftritt beim Aufsteiger und Tabellenschlusslicht Jahn Regensburg (0:2).
„Es kommt eine ganze Menge grade zusammen“, sagte Weber: „Am Ende haben wir viel gesprochen und vier Spiele in Folge verloren.“ Hertha müsse nun „schnell ins Punkten kommen“. Ohne Fiél. (sid/tsc)