Kurioses Blitz-Derby im türkischen Supercup. Das Spiel zwischen Galatasaray und Fenerbahce dauerte gerade mal eine Minute, da ging der mit seiner U19 angetretene Pokalsieger auch schon vom Platz.
Eklat im Hass-DerbyStar-Stürmer trifft gegen U19-Auswahl – die geht nach einer Minute vom Platz
von Béla Csányi (bc)
Dieses Hass-Duell schreibt Spiel für Spiele neue Geschichten – doch selten zuvor lief es im Istanbul-Derby zwischen Galatasaray und Fenerbahce so kurios ab wie im türkischen Supercup am Sonntagabend (7. April 2024).
Gerade mal eine Minute dauerte das Duell zwischen dem Vorjahres-Meister und dem letztjährigen Pokalsieger. Zwar bekamen die Fans in Sanliurfa im Südosten des Landes dabei einen Treffer zu sehen, danach war das Spiel aber auch schon wieder vorbei.
Fenerbahce-Talente gehen gegen Galatasaray vom Platz
Was war passiert? Aus Protest gegen den türkischen Verband hatte sich Fenerbahce bereits im Vorfeld entschlossen, nur mit seiner U19-Auswahl gegen den ewigen Rivalen anzutreten. Den Fans hatte Vize-Präsident Erol Bilecik entsprechend geraten, die Reise erst gar nicht anzutreten.
Nachdem Superstar Mauro Icardi (31) Galatasaray mit der ersten Szene des Spiels nach 50 Sekunden in Führung gebracht hatte, reichte es den Verantwortlichen. Die elf Nachwuchsspieler wurden vom Feld gewunken, die Partie war beendet und verkam zur Farce.
Die Profi-Mannschaft von Trainer Ismail Kartal (62) nutzte den Tag stattdessen daheim zur Vorbereitung auf das Viertelfinal-Hinspiel der Conference League am Donnerstag gegen Olympiakos Piräus. So reiste die U19-Auswahl mit einem Mini-Kader (nur 15 Spieler) für den Kurzeinsatz zum Supercup.
Vor weitgehend leeren Rängen zeigte sich Galatasaray von der Posse unbeeindruckt. Gemeinsam mit Schiedsrichter Volkan Bayarslan (46) warteten die Spieler pflichtgemäß noch einige Minuten auf dem Rasen, feierten kurz mit den Fans und absolvierten dann ein Trainingsspiel zwischen A- und B-Auswahl, um den Abend nicht komplett tatenlos zu verbringen.
Hintergrund für den Fenerbahce-Protest waren die Verbands-Sanktionen nach dem Skandalspiel bei Trabzonspor Mitte März.
Gegnerische Fans hatten einige der Spieler attackiert, diese hatten sich konsequent zur Wehr gesetzt und waren dafür teilweise zu Sperren und Geldstrafen verdonnert worden. Der Klub hatte als Reaktion sogar mit einem Austritt aus der heimischen Süper Lig gedroht.